Untitled - Mercedes-Benz 300 SL Club
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30 JAHRE MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> CLUB<br />
Ein ausführlicher und zum Teil ganz persönlicher Rück-<br />
blick auf 30 Jahre <strong>Club</strong>geschichte<br />
Der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> wurde Ende der 70er Jahre<br />
aus der Notwendigkeit heraus geboren, technische Unterstützung<br />
zu bekommen und an bestimmte rar gewordene Ersatzteile<br />
zu gelangen sowie durch den Wunsch nach Erfahrungsaustausch<br />
und gemeinsamen Ausfahrten mit anderen <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Besitzern.<br />
Seit Einführung des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> auf dem deutschen Markt waren bereits<br />
über 20 Jahre vergangen, die Ersatzteilversorgung für den<br />
Flügeltürer und den <strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadster wurde allmählich immer<br />
dürftiger und in den deutschen Werkstätten gab es immer weniger<br />
fachkundiges Personal, das noch mit der Wartung des <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />
vertraut war. Allein die Einstellung der komplizierten Einspritzanlage<br />
stellte für viele Werkstattmeister bereits eine fast unüberwindbare<br />
Hürde dar. Schon damals wurden viele <strong>300</strong><strong>SL</strong> aus<br />
Übersee „reimportiert“, ging doch der weitaus größte Teil (fast<br />
86%) der <strong>300</strong><strong>SL</strong> Produktion in den Export und davon der überwiegende<br />
Teil in die USA (insgesamt mehr als 50% aller <strong>300</strong><strong>SL</strong>).<br />
So wurden von der gesamten Produktion keine 100 Flügeltürer in<br />
Deutschland selbst ausgeliefert. Bei den importierten Roadstern<br />
zum Beispiel, die sich durch die günstigen klimatischen Bedingungen<br />
zwar häufig noch in gutem Allgemeinzustand befanden,<br />
bestand häufig wegen der starken Sonnenbestrahlung aber das<br />
große Problem ausgeblichenen und stark brüchigen Leders. Der<br />
Ersatz des edlen Gestühls stellte in Deutschland dann aber ein<br />
größeres Problem dar. Als Exportland Nummer eins galt die<br />
USA damals als das Land mit der größten <strong>SL</strong>-Kompetenz. Hier<br />
hatte sich bereits 1961 die Gullwing Group gegründet. Was lag<br />
nun also näher, als den Anschluss an den bereits lange etablierten<br />
amerikanischen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> zu suchen, Herausgeber des <strong>300</strong><br />
Star Letters und der begehrten so genannten Tech Tips (Technical<br />
Tips). In Deutschland waren zu dieser Zeit eigentlich nur<br />
der ASC und der DAVC und seit 1971 auch der MVC für <strong>Mercedes</strong>-Fahrer<br />
interessant. Spezielle Typen-<strong>Club</strong>s gab es damals<br />
überhaupt noch nicht. Zunächst formierten sich kleinere Gruppierungen<br />
aus losen Bekanntschaften zum Beispiel von Oldtimerveranstaltungen<br />
wie etwa dem AvD Oldtimer Grand Prix,<br />
oder weil man wusste, dass die- oder derjenige eben auch einen<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> fuhr oder einfach nur, weil man ab und zu eine Ausfahrt<br />
mit Gleichgesinnten unternahm. Ein solches Grüppchen von 6-8<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrern gab es im Raum Frankfurt um Dr. Heyde, der<br />
bereits seit 1972 einen grauweißen Flügeltürer besaß und Toni<br />
Geppert aus Bad Homburg, der in Frankfurt einen Restaurationsbetrieb<br />
führte. Im Süden wurden Beziehungen geknüpft unter<br />
anderem zwischen Robert Bayer und der sehr starken Schweizer<br />
<strong>300</strong><strong>SL</strong> Szene um Philippe Fournier. Auch im Norden gab es<br />
natürlich diese Annäherungen unter <strong>SL</strong>-Freunden. Hier sind<br />
besonders Dieter Bollmeyer aus Kirchlengern, Prof. Dr. Koch<br />
aus Hamburg, dessen Sohn Richard Koch aus Hannover, Hermann<br />
Görke aus Wuppertal, Dr. Räker aus Lemgo, Dr. Eggenweiler<br />
aus Vellmar sowie Joachim Penning aus Bonn und Erich<br />
Hillgruber ebenfalls aus Hamburg, als auch Berthold Rückwarth<br />
aus Bielefeld zu nennen. Richard Koch, seines Zeichens<br />
Medizinstudent in Hannover, tat sich aus diesem Kreise nun<br />
besonders hervor. Er war Besitzer eines roten Flügeltürers und<br />
als Sohn von Prof. Dr. Gebhard Koch, der einen Lehrstuhl in<br />
den USA an der Ostküste hatte, war er bestens vertraut mit den<br />
Zielen und den Gepflogenheiten der amerikanischen Gullwing<br />
Group. Der spätere Arzt Dr. Richard Koch, seit seiner Heirat<br />
Dr. Grimmel, war der eigentliche Initiator für die Bildung einer<br />
deutschen Sektion der Gullwing Group. Der Mitgliedsbeitrag