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Untitled - Mercedes-Benz 300 SL Club

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4<br />

FRIEDRICH GEIGER ZUM<br />

100. GEBURTSTAG<br />

Friedrich Geiger prägt den Stil einer Epoche des deutschen Automobildesigns.<br />

Von ihm stammen beispielsweise die atemberaubenden<br />

Formen der Serienversion des <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><br />

<strong>SL</strong>. Öffentlich tritt der am 24.11.1907 geborene Designer zwar<br />

kaum in Erscheinung, aber viele seiner Entwürfe, umgesetzt als<br />

Serien-Pkw von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>, begeistern bei ihrer Vorstellung<br />

Publikum und Fachleute gleichermaßen und werden später zu<br />

legendären Klassikern. Entsprechend ist der Ruf Geigers unter<br />

den jüngeren Automobildesignern: „Er schuf zeitlose Formen“,<br />

sagt der ehemalige <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Chefdesigner, Bruno Sacco,<br />

1999 beim Automotive News World Congress über Geiger.<br />

Friedrich Geiger wird im April 1933 als Konstrukteur von der<br />

Daimler-<strong>Benz</strong> AG eingestellt. Der in Süßen geborene Schwabe<br />

ist gelernter Stellmacher und hat sich nach der Handwerksausbildung<br />

durch ein Studium für seine neue Aufgabe weiter<br />

qualifiziert. Er arbeitet in der Abteilung Sonderwagenbau, wo<br />

er unter anderem dafür verantwortlich ist, jene luxuriösen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

Sportwagen zu entwerfen, die von der Stuttgarter<br />

Marke selbst eingekleidet werden. Der Name „Sindelfinger<br />

Karosserie“ wird durch diese Modelle zum Qualitätssiegel für<br />

Automobildesign von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>. Zu Geigers legendären<br />

Designentwürfen aus jener Epoche zählt der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 500<br />

K Spezial-Roadster (Baureihe W 29), der von 1934 an für Furore<br />

sorgte. Eine noch größere Bedeutung bekommt Geigers Arbeit<br />

nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zunächst scheidet der<br />

Designer zwar im April 1948 aus seinem Arbeitsverhältnis bei<br />

der Daimler-<strong>Benz</strong> AG aus, doch bereits im Juni 1950 kehrt Geiger<br />

zurück – nun als Versuchsingenieur in der Abteilung Stilistik<br />

(Anbindung an den Bereich Automobilversuch).Diese Abteilung<br />

ist ein Kind der 50er Jahre. Ihre Aufgabe: Die Entwurfsprozesse<br />

neuer <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Automobile zu überwachen sowie Leitlinien<br />

für die Formgebung zu entwickeln und zu formulieren. Nach<br />

wenigen Jahren übernimmt Geiger die Leitung der Abteilung<br />

Stilistik. Zu seinen Mitarbeitern gehört unter anderem Bruno<br />

Sacco, der – geprägt von Friedrich Geiger – Stil und Ästhetik<br />

der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Modelle kommender Jahrzehnte mitbestimmen<br />

wird. Auch Paul Bracq zählt zu seinen Mitarbeitern. Zu<br />

den herausragenden Arbeiten Geigers aus dieser Zeit zählen die<br />

Sportwagenmodelle. Vor allem beim <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> (W<br />

198) gelingt es dem Meister des Autodesigns, die Technik eines<br />

Straßenrennwagens mit der Hülle eines atemberaubenden Gran<br />

Turismo zu versehen. Für Bruno Sacco ist das Coupé des <strong>300</strong><br />

<strong>SL</strong> eine der wichtigsten Ikonen des Automobildesigns. „In der<br />

Sportwagengeschichte gibt es nur wenige andere Beispiele für<br />

die erfolgreiche Kombination von Leistung und Überlegenheit<br />

mit einer harmonischen und gleichzeitig starken Linienführung“,<br />

sagt Sacco 1999 in Detroit. Die Beschränkungen durch die Geometrie<br />

des Gitterrohrrahmens wendet Geiger bei diesem ersten<br />

Modell des <strong>SL</strong>-Stammbaums zur Tugend und entwirft statt<br />

herkömmlich angeschlagener Türen die berühmten Flügeltüren<br />

des großartigen Coupés. Er ist auch verantwortlich für den charakteristischen<br />

Stern, den der <strong>300</strong> <strong>SL</strong> in der Mitte der Front als<br />

Luftöffnung trägt. Am 01.01.1969 wird Geiger schließlich zum<br />

Hauptabteilungsleiter in der Direktion Stilistik ernannt. Bis zu<br />

seiner Pensionierung am 31.12.1973 entwirft Geiger zahlreiche<br />

herausragende Limousinen, Coupés, Cabriolets und Roadster<br />

für <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>. Zu den Baureihen, für die er verantwortlich<br />

zeichnet, gehören unter anderem die Heckflossen-Fahrzeuge<br />

(W 110 und W 111/112), die „Pagode“ (<strong>SL</strong> der Baureihe W 113)<br />

und der repräsentative <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 600 (W 100). Es folgen<br />

die Oberklasse-Modelle W 108/109 und W 116, der 1971 vorgestellte<br />

<strong>SL</strong> (R 107) und die berühmten Fahrzeuge der mittleren<br />

Baureihen W 114/115 („Strich-Acht“) und W 123. Das Werk des<br />

zurückhaltenden, bescheidenen Mannes überstrahlt die im Archiv<br />

verzeichneten dürren Rahmendaten seiner Biografie. Das<br />

passt zum Auftreten des Designers während seiner Zeit als Leiter<br />

der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Stilistik: Friedrich Geiger setzt auf Teamarbeit<br />

und Engagement, ohne sich in den Vordergrund zu spielen.<br />

Günter Engelen schildert in seinem zum 100. Geburtstag Geigers<br />

in der Zeitschrift <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Classic erschienenen Portrait<br />

den Designer entsprechend: „Friedrich Geiger war der Typus<br />

des zurückhaltenden Dirigenten, der sein Kammerorchester<br />

zu Höchstleistungen anzuspornen vermochte, ohne sich dabei<br />

theatralischer Gesten bedienen zu müssen.“ Bruno Sacco wird<br />

1975 zu Geigers Nachfolger als Oberingenieur und Leiter der


Hauptabteilung Stilistik ernannt. Friedrich Geiger, der 20 Jahre<br />

lang die Ästhetik der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Personenwagen prägt, stirbt<br />

am 13. Juni 1996 in Bad Überkingen.<br />

5


10<br />

30 JAHRE MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> CLUB<br />

Ein ausführlicher und zum Teil ganz persönlicher Rück-<br />

blick auf 30 Jahre <strong>Club</strong>geschichte<br />

Der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> wurde Ende der 70er Jahre<br />

aus der Notwendigkeit heraus geboren, technische Unterstützung<br />

zu bekommen und an bestimmte rar gewordene Ersatzteile<br />

zu gelangen sowie durch den Wunsch nach Erfahrungsaustausch<br />

und gemeinsamen Ausfahrten mit anderen <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Besitzern.<br />

Seit Einführung des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> auf dem deutschen Markt waren bereits<br />

über 20 Jahre vergangen, die Ersatzteilversorgung für den<br />

Flügeltürer und den <strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadster wurde allmählich immer<br />

dürftiger und in den deutschen Werkstätten gab es immer weniger<br />

fachkundiges Personal, das noch mit der Wartung des <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

vertraut war. Allein die Einstellung der komplizierten Einspritzanlage<br />

stellte für viele Werkstattmeister bereits eine fast unüberwindbare<br />

Hürde dar. Schon damals wurden viele <strong>300</strong><strong>SL</strong> aus<br />

Übersee „reimportiert“, ging doch der weitaus größte Teil (fast<br />

86%) der <strong>300</strong><strong>SL</strong> Produktion in den Export und davon der überwiegende<br />

Teil in die USA (insgesamt mehr als 50% aller <strong>300</strong><strong>SL</strong>).<br />

So wurden von der gesamten Produktion keine 100 Flügeltürer in<br />

Deutschland selbst ausgeliefert. Bei den importierten Roadstern<br />

zum Beispiel, die sich durch die günstigen klimatischen Bedingungen<br />

zwar häufig noch in gutem Allgemeinzustand befanden,<br />

bestand häufig wegen der starken Sonnenbestrahlung aber das<br />

große Problem ausgeblichenen und stark brüchigen Leders. Der<br />

Ersatz des edlen Gestühls stellte in Deutschland dann aber ein<br />

größeres Problem dar. Als Exportland Nummer eins galt die<br />

USA damals als das Land mit der größten <strong>SL</strong>-Kompetenz. Hier<br />

hatte sich bereits 1961 die Gullwing Group gegründet. Was lag<br />

nun also näher, als den Anschluss an den bereits lange etablierten<br />

amerikanischen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> zu suchen, Herausgeber des <strong>300</strong><br />

Star Letters und der begehrten so genannten Tech Tips (Technical<br />

Tips). In Deutschland waren zu dieser Zeit eigentlich nur<br />

der ASC und der DAVC und seit 1971 auch der MVC für <strong>Mercedes</strong>-Fahrer<br />

interessant. Spezielle Typen-<strong>Club</strong>s gab es damals<br />

überhaupt noch nicht. Zunächst formierten sich kleinere Gruppierungen<br />

aus losen Bekanntschaften zum Beispiel von Oldtimerveranstaltungen<br />

wie etwa dem AvD Oldtimer Grand Prix,<br />

oder weil man wusste, dass die- oder derjenige eben auch einen<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> fuhr oder einfach nur, weil man ab und zu eine Ausfahrt<br />

mit Gleichgesinnten unternahm. Ein solches Grüppchen von 6-8<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrern gab es im Raum Frankfurt um Dr. Heyde, der<br />

bereits seit 1972 einen grauweißen Flügeltürer besaß und Toni<br />

Geppert aus Bad Homburg, der in Frankfurt einen Restaurationsbetrieb<br />

führte. Im Süden wurden Beziehungen geknüpft unter<br />

anderem zwischen Robert Bayer und der sehr starken Schweizer<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Szene um Philippe Fournier. Auch im Norden gab es<br />

natürlich diese Annäherungen unter <strong>SL</strong>-Freunden. Hier sind<br />

besonders Dieter Bollmeyer aus Kirchlengern, Prof. Dr. Koch<br />

aus Hamburg, dessen Sohn Richard Koch aus Hannover, Hermann<br />

Görke aus Wuppertal, Dr. Räker aus Lemgo, Dr. Eggenweiler<br />

aus Vellmar sowie Joachim Penning aus Bonn und Erich<br />

Hillgruber ebenfalls aus Hamburg, als auch Berthold Rückwarth<br />

aus Bielefeld zu nennen. Richard Koch, seines Zeichens<br />

Medizinstudent in Hannover, tat sich aus diesem Kreise nun<br />

besonders hervor. Er war Besitzer eines roten Flügeltürers und<br />

als Sohn von Prof. Dr. Gebhard Koch, der einen Lehrstuhl in<br />

den USA an der Ostküste hatte, war er bestens vertraut mit den<br />

Zielen und den Gepflogenheiten der amerikanischen Gullwing<br />

Group. Der spätere Arzt Dr. Richard Koch, seit seiner Heirat<br />

Dr. Grimmel, war der eigentliche Initiator für die Bildung einer<br />

deutschen Sektion der Gullwing Group. Der Mitgliedsbeitrag


12<br />

betrug damals 36,00 DM. Nun galt es zunächst, möglichst viele<br />

Besitzer der weltweit schönsten Autos, des Flügeltürers und des<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadsters, zu erreichen und für ein erstes deutschlandweites<br />

Treffen zu begeistern. Hier fand Koch Unterstützung<br />

durch die Zeitschrift Auto Motor und Sport, die kostenlos eine<br />

Anzeige schaltete. Durch Kontakt von Koch zu Dieter Bollmeyer<br />

aus Kirchlengern, Mann der ersten Stunde und Besitzer eines<br />

silbernen Flügeltürers, wurde als Veranstaltungsort Bünde in<br />

Westfalen auserkoren, weil hier dessen Bruder Eduard Bollmeyer<br />

eine <strong>Mercedes</strong>-Vertretung betrieb und übrigens auch heute<br />

noch betreibt. Die Resonanz auf die AMS-Anzeige war doch<br />

recht beachtlich. Auf diesem Wege fanden sich am 14. und 15.<br />

Juni 1977 immerhin fast 40 <strong>300</strong><strong>SL</strong>- Besitzer mit ihren Fahrzeugen<br />

in Bünde ein, um an einem Geschicklichkeitswettbewerb auf<br />

einem Slalomkurs und einer Ausfahrt nach Bad Salzuflen mit<br />

Abendveranstaltung im Maritim teilzunehmen. Der wichtigste<br />

Programmpunkt vom ganzen Wochenende war der Sonntag,<br />

an dem verschiedene Technikseminare und praktische Einweisungen<br />

durch <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>-Spezialisten angesetzt waren.<br />

Schon bei diesem ersten Treffen war Albrecht Lorenz, vielen<br />

bekannt als <strong>SL</strong>-Papst, bereits als Abgesandter der DB AG vor<br />

Ort. Später betreute er als Schulungsleiter auch die vielen begehrten<br />

Technik- und Kundendienstseminare von Daimler-<strong>Benz</strong><br />

im Schulungszentrum des ZKD in Esslingen/Brühl, die ein umschriebener<br />

treuer und hartnäckiger Kern von Mitgliedern als<br />

„Mafia“ beharrlich okkupierten. Auch für unsere <strong>Club</strong>damen<br />

wurden seit 1982 solche Kurse angeboten und rege besucht. Die<br />

gewünschte technische Unterstützung war schließlich ein wichtiger<br />

Beweggrund für die Initiative zur <strong>300</strong><strong>SL</strong>-<strong>Club</strong>gründung.<br />

Einige unserer <strong>Club</strong>-Mitglieder wie Robert Bayer, Dr. Werner<br />

Heyde, Hermann Görke und Dieter Bollmeyer, alle bereits<br />

damals Teilnehmer dieses ersten Treffens in Bünde, standen<br />

Von links n. rechts: Dr. Bayer, Dr. Heyde, H. Görke, D. Bollmeyer<br />

Unten: Die “Mafia” bei ZKD-Schulungen mit Albrecht Lorenz<br />

mir dankenswerter Weise bei der Recherche für diesen Bericht<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Bei zahlreichen Gesprächen wurden<br />

mir Informationen gegeben und Bild- und Dokumentationsmaterial<br />

zur Verfügung gestellt, ohne daß mein Rückblick<br />

auf 30 Jahre <strong>Club</strong>geschichte nicht möglich gewesen wäre.<br />

Hierfür möchte ich mich auf diesem Wege nochmals recht<br />

herzlich bedanken, auch für das Entgegenkommen, mir leihweise<br />

unwiederbringliche Originale zur Verfügung zu stellen!<br />

Auch Freya Belonio von der Firma Rosier sei Dank gesagt für<br />

die Einweisung in das <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>archiv, das der <strong>Club</strong>vorstand<br />

als riesige Aktenberge in zahlreichen Kartons in mehreren<br />

Regalen in den Räumlichkeiten von Rosier beherbergt.<br />

Wie entwickelte sich nun das deutsche <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>leben?<br />

Ende August 1977 hatte die deutsche Sektion bereits 50 Mitglieder,<br />

Ende des Jahres waren es dann 64 und am 10.04.1978 schon 78.<br />

Entscheidendes Mitteilungsorgan für die Mitglieder waren so<br />

genannte Bulletins unter Federführung von Richard Koch. In der<br />

Zeit vom 3.Quartal 1977 bis zum 4.Quartal 1978 erschienen derer<br />

fünf. Diese waren damals noch lose, nur geheftete Blattsammlungen<br />

mit Informationen und Bildern von Veranstaltungen,<br />

technischen Tipps, Nachfertigungsaktionen, Restaurationsberichten<br />

und den Mitgliederverzeichnissen bzw. –zuwächsen.<br />

Wegen des Vorjahreserfolges fand vom 26. bis 28. Mai 1978<br />

schließlich auch das zweite deutsche <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Treffen wieder<br />

in Bünde/Westfalen statt - übrigens zu einem Nenngeld von<br />

85,00 DM für ein Fahrzeug mit Fahrer und für 45,00 DM für<br />

den Beifahrer. Diesmal begann das Treffen bereits freitags,<br />

weil hier im Vorfeld jedem <strong>300</strong><strong>SL</strong> Eigner die Möglichkeit zu<br />

einer Fahrzeugdurchschau und zu kleineren Wartungsarbeiten<br />

vor Ort bei der Firma Bollmeyer geboten wurde, wiederum<br />

unterstützt und angeleitet durch Herrn Lorenz. Zu dem<br />

Geschicklichkeitsturnier sowie einer Suchrallye zur Porta West


falica waren diesmal jedoch nur 26 <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeuge angereist.<br />

Auf der Mitgliederversammlung am 28.05. wurde die einhellige<br />

Meinung vertreten, dass die individuelle Mitgliedschaft in<br />

der Gullwing Group (inzwischen zu einem Beitrag von 56,00<br />

DM) nicht so ergiebig und sinnvoll sei, wie einst erhofft. Die<br />

GWG sei zu unflexibel und zu langsam in ihren Entscheidungen,<br />

die gemeinsam angestrebte Ledernachfertigungsaktion<br />

brachte nicht den erwünschten Erfolg und auch der Inhalt des<br />

<strong>300</strong> Star Letters sei mit der Zeit immer dürftiger geworden und<br />

brachte den deutschen Mitgliedern kaum mehr Wissenswertes.<br />

Irgendwie widerstrebte es auch den meisten, als Deutsche mit<br />

in Deutschland gebauten Autos eines Deutschen Herstellers sich<br />

in der Untersektion eines amerikanischen <strong>Club</strong>s zu Hause zu<br />

fühlen. Darüber hinaus verlangte die DB AG für alle Nachfertigungsaktionen<br />

und auch für eine sonstige Unterstützung die Mit<br />

gliedschaft in einem regelrechten, sprich eingetragenen Verein.<br />

Auf Antrag von Robert Bayer wurde dann einstimmig beschlossen,<br />

die Gründung eines eingetragenen, eventuell auch<br />

gemeinnützig anerkannten Vereins anzustreben. Fast 80<br />

derzeitige Mitglieder seien ein solides Fundament hierfür.<br />

Überweisungsbeleg der Aufnahmegebühr & des <strong>Club</strong>beitrages<br />

eines der allerersten <strong>Club</strong>mitglieder<br />

Internationale Teilnehmer beim 2. Treffen in Bünde 1978<br />

Robert Bayer aus Ehingen, Richard Koch aus Hannover,<br />

Dr. Räker, ein Kollege aus Lemgo und Dr. Noeth, ebenfalls<br />

ein Kollege, und zwar aus Kösching aus der unmittelbaren<br />

Nähe von Ingolstadt, wurden damit beauftragt,<br />

bis zum 31.08.1978 den Mitgliedern einen Satzungsentwurf<br />

vorzulegen, der mit der DB AG abzustimmen sei.<br />

Für den 16. September 1978 wurde die Gründungsversammlung<br />

in Kassel anberaumt, um einen neuen <strong>300</strong><strong>SL</strong> Verein zu gründen.<br />

Die Organisation hierzu oblag Dr. Eggenweiler aus Vellmar,<br />

der sehr viel für die Entstehung des <strong>Club</strong>s beigetragen hat.<br />

13


14<br />

Unterschriften der Mitglieder bei der Gründungsveranstaltung in Kassel 1978


Hermann Görke (rechts) in Kassel vor dem Hotelschild<br />

Als Zielsetzung für den neuen Verein wurde definiert:<br />

1. eine gute Zusammenarbeit mit dem Herstellerwerk<br />

2. die originale Erhaltung der MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeuge<br />

3. die Sicherung der Ersatzteilversorgung und der fachgerechten<br />

Wartung<br />

4. die technische Unterstützung der Mitglieder einschließlich<br />

Literatur<br />

5. ein zentrales Mitteilungsblatt für den Informationsaustausch<br />

6. das Abhalten von Veranstaltungen mit MB<strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeugen<br />

7. die Erhebung eines Aufnahmebeitrages von 250,00 DM zum<br />

Aufbau eines Fonds für Ersatzteilnachfertigungen<br />

36 <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeuge waren schließlich am dritten<br />

Septemberwochenende vom 15. bis 17. 09.1978 auf dem<br />

Gelände der Daimler-<strong>Benz</strong> Niederlassung in Kassel versammelt.<br />

Hauptanlass war die Gründung des „<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

<strong>Club</strong>s e.V.“, hierfür haben die erforderlichen 7 Personen, neben<br />

Robert Bayer, Dr. Gebhard und Richard Koch sowie Dr, Karl-<br />

Otto Raeker auch Siegfried Schneider aus Hamburg und Bernhard<br />

Ganser aus Laupheim, die Satzung unterzeichnet. Auch<br />

hatte die DB AG das Führen des Markennamens im <strong>Club</strong>namen<br />

inzwischen abgesegnet. Während die ersten vier Bulletins noch<br />

unter dem Label „<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>“ erschienen, gab Richard Koch als<br />

gerade gewählter Schriftführer sein letztes Bulletin vom Ende des<br />

Jahres 1978 bereits unter dem heutigen <strong>Club</strong>namen „<strong>Mercedes</strong>-<br />

<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.“ heraus. Das nun gewachsene Interesse<br />

der DB AG an einem solchen jetzt offiziell legitimierten Verein<br />

zeigte sich prompt in der Zurverfügung- bzw. Zurschaustellung<br />

eines <strong>300</strong><strong>SL</strong> W194 von 1952 sowie eines Formel 1 Rennwagen<br />

W196 Monoposto. Auch lud die Daimler-<strong>Benz</strong> AG zum Essen in<br />

das noble Schlossparkhotel in Kassel ein. Zum ersten Präsidenten<br />

des Vereins wurde von 30 anwesenden Mitgliedern einstimmig<br />

Robert Bayer aus dem schwäbischen Ehingen gewählt. Er verfügte<br />

als Busunternehmer und guter Kunde der Firma Daimler-<br />

<strong>Benz</strong> bereits über beste Beziehungen zum Hause und erschien<br />

somit als am besten für diesen Posten geeignet. Als Mitgliedsbeitrag<br />

wurden 150,00 DM und als Aufnahmegebühr 250,00 DM<br />

festgelegt. Dr. Klaus-Otto Räker aus Lemgo wurde zum Schatzmeister,<br />

Richard Koch zum Schriftführer und Ernst Willi Wunsch<br />

sowie Dieter Bollmeyer zu den Rechnungsprüfern gewählt. Es<br />

wurde ein Ersatzteil-Technik-Ausschuss gegründet unter Bayer,<br />

Wunsch, Schneider, Emrich, Geppert und Koch sowie unter Mitarbeit<br />

von Herrn Lorenz. Von nun an war die Mitgliedschaft<br />

in der Gullwing Group jedem <strong>300</strong><strong>SL</strong> Besitzer freigestellt und<br />

nicht mehr an die im <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> gekoppelt.<br />

Zwischen beiden Vereinen wurde für die Zukunft jedoch eine<br />

enge Zusammenarbeit sowie der ständige Informationsaustausch<br />

insbesondere über bevorstehende Nachfertigungsaktionen vereinbart.<br />

Die guten Kontakte zwischen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> und der<br />

GWG kommen durch regelmäßige Besuche der Präsidenten der<br />

GWG zum Ausdruck. So nahmen bereits K.B. Pearce, Ozzy<br />

vom Orde, Ted Stroscher, Hyatt Cheek, Charles Rosak, Chad<br />

Hunt, Mitch Leland und Paul Streckewald bei den <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen<br />

in Deutschland teil. Neben den oben erwähnten Jahrestreffen<br />

fanden in der Zeit von 1977 und 1978 bereits kleinere zusätzliche<br />

Treffen bzw. Veranstaltungen statt: So nahmen viele Mitglieder<br />

Wasserschlacht am Nürburgring 1977<br />

15


16<br />

am 15. August 1977 im Rahmen der Feierlichkeiten zu 50 Jahre<br />

Nürburgring an Schauläufen der <strong>300</strong><strong>SL</strong> teil. <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

wartete hier mit einer ganzen Palette von Formel-Rennwagen<br />

und Rennfahrergrößen wie Juan Manuel Fangio, Hermann<br />

Lang und Karl Kling auf. Rudolf Uhlenhaut, der Konstrukteur<br />

unserer <strong>300</strong><strong>SL</strong> war ebenso vor Ort wie der legendäre Rennleiter<br />

Alfred Neubauer, was übrigens sein letzter größerer Auftritt werden<br />

sollte. Leider fand die Jubiläumsveranstaltung bei ziemlich<br />

schlechten Witterungsbedingungen statt. Es goss in Strömen. Das<br />

gleiche Schicksal ereilte das Treffen in Capellenhagen im Raum<br />

Alfeld im Oktober 1977. Auch ein erstes Regionaltreffen in Hamburg<br />

wurde 1978 von Dr. Heyde und Richard Koch organisiert.<br />

Später luden der Architekt Erich Hillgruber und dessen Frau zu<br />

zahlreichen Regionaltreffen in die Schaafheide bei Tostedt ein.<br />

Für das erste internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen nach offizieller<br />

<strong>Club</strong>gründung wurde das verlängerte Wochenende nach Himmelfahrt,<br />

wie dann zumeist für die weiteren Jahrestreffen auch,<br />

vom 18. bis 20. Mai 1979 und als Veranstaltungsort natürlich<br />

als erstes Stuttgart, der Geburtsort eines jeden <strong>300</strong><strong>SL</strong>, gewählt.<br />

Es wurde das bis dahin größte internationale Zusammentreffen<br />

von <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeugen in ganz Europa anvisiert, organisiert von<br />

Robert Bayer in Zusammenarbeit mit der DB AG. Als Nenngeld<br />

wurden 120,00 DM für Fahrzeug und Fahrer und 60,00 DM für<br />

den Beifahrer angesetzt. Bei der Veranstaltung in Brühl bei Esslingen,<br />

dem Sitz der Kundendienstschule der DB AG, fanden<br />

sich denn auch über 115 <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeuge nicht nur aus dem<br />

Inland, sondern auch aus Frankreich, Spanien, England, der<br />

Schweiz und sogar aus den USA ein, um sich im Verlauf des<br />

Wochenendes unter anderem auf dem Marktplatz in Stuttgart<br />

Oben links: Die Tankquittung zum Zeitpunkt des Jahrestreffens eines<br />

Teilnehmers in Stuttgart 1978 - das waren noch Zeiten und Preise!<br />

Auf dieser Seite: Zeitungsartikel und Fotos des Jahrestreffens


in geschlossener Formation einem beeindruckten Publikum<br />

zu präsentieren, sein Fahrzeug einer technischen Prüfung oder<br />

auch einer Leistungsprüfung zu unterziehen oder Einstellarbeiten<br />

vornehmen zu lassen (immerhin 78 Fahrzeughalter nutzten<br />

diese Gelegenheit), an einem Geschicklichkeitsturnier teilzunehmen,<br />

das Museum in Untertürkheim zu besuchen oder sich gar<br />

während einer Begrüßungsrunde im Neckarstadion in der Halbzeit<br />

des Spiels VFB Stuttgart gegen Hertha BSC den tosenden<br />

Fußballfans zu präsentieren. Der Sonntag bot Gelegenheit, sich<br />

Demonstrationen auf der Versuchs- und Einfahrbahn in Untertürkheim<br />

mit unterschiedlichen C111 und einem 280SE anzusehen<br />

und sogar selbst mitzufahren, mit einem Bus zu 20-25<br />

Personen durch die Steilwandkurve zu rasen und anschließend<br />

an einer Fahrt der <strong>300</strong><strong>SL</strong> zur Solitude mit Ehrenrunde und<br />

Stopp an den Boxen teilzunehmen. In Stuttgart konnte auch das<br />

inzwischen im Hause Daimler-<strong>Benz</strong> entworfene <strong>Club</strong>logo vorgestellt<br />

werden. Dieses zierte bereits die erste Erinnerungsplakette<br />

vom ersten Jahrestreffen des neu gegründeten <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s, für uns inzwischen nach 30 Jahren und vielen,<br />

vielen weiteren Jahrestreffen in den verschiedensten Farben ein<br />

vertrauter Anblick. Die lückenlose und vollständige fotografische<br />

Wiedergabe sämtlicher Erinnerungsplaketten aus 30 Jahren<br />

Vereinsgeschichte in entsprechender Qualität war ein für diesen<br />

Bericht nicht gerade leicht zu verwirklichendes Unterfangen.<br />

Als Schriftführer und Verantwortlicher für das Bulletin wurde<br />

Günter Wegener gewählt. Das Bulletin erschien von Stund an in<br />

einem neuen Querformat, nach zwei Probeexemplaren (Bulletin<br />

1/79 und 2/79) noch in weißer Farbe, schließlich ab Nummer<br />

3/79 im typischen Prospektblau, in Farbe und Format den ehemaligen<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Verkaufsprospekten nachempfunden. Die Kosten<br />

für ein Bulletin beliefen sich damals auf 8,00 bis 9,00 DM<br />

pro Exemplar. Es sollten davon künftig 4 Stück jährlich erschein-<br />

Die Bulletins im Laufe der Zeit<br />

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18<br />

Bilder Spalte oben und Seitenuntergrund: Das Jahrestreffen in<br />

München 1980. Bild in der Mitte: R. Bayer begrüßt D. Bollmeyer<br />

en. Nach der Gründungsveranstaltung in Kassel, wo dem neuen<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> spontan 40 bis 45 Mitglieder beitraten, war die Mitgliederzahl<br />

des jungen <strong>Club</strong>s bis zum Jahrestreffen in Stuttgart<br />

schon auf inzwischen 77 angestiegen. In Stuttgart kamen viele<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Besitzer zu spät oder gar nicht gemeldet, was zu erheblichen<br />

organisatorischen Engpässen führte. Bei einer kalkulierten<br />

Menge von 70 bis 80 Teilnehmern wurden die Startnummern<br />

und Fahrermappen naturgemäß knapp und nicht alle Teilnehmer<br />

konnten somit mit einer entsprechenden Startnummer bedacht<br />

werden. Die rege Teilnahme und gute Resonanz ließ hoffen,<br />

dass sich die Mitgliederzahl bald auf über 100 steigern ließe,<br />

was sich bereits bis zum Herbsttreffen des <strong>Club</strong>s in Wiesbaden<br />

am 6. und 7. Oktober 1979 auch bewahrheitete. Zum Zeitpunkt<br />

des 2. Internationalen <strong>300</strong><strong>SL</strong> Jahrestreffens vom 1.-4. Mai 1980<br />

in München waren es dann schon 141 Mitglieder aus den verschiedensten<br />

Ländern. Das am weitesten entfernte Mitglied<br />

stammte aus Venezuela. Nach München kamen 115 <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

Fahrzeuge zur Rallye um den Starnberger See. Der Wettergott<br />

war diesmal den Teilnehmern nicht so wohl gesonnen. Regen<br />

und sogar Schneegestöber taten der guten Stimmung aber<br />

keinen Abbruch. Die Niederlassung in München als Veranstaltungs-ort<br />

war der ausgesprochene Wunsch des seit 1978 neuen<br />

Leiters der Abteilung AGM - Archiv, Geschichte, Museum – der<br />

Daimler-<strong>Benz</strong> AG, Max-Gerrit von Peins, der dort früher Leiter<br />

des Reparaturbetriebes gewesen war. Im Oktober 1980 hatte der<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> bereits 170 Mitglieder.<br />

Das 3. Internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen fand vom 21. bis 24. Mai<br />

1981 in Berlin statt. Wegen der Teilung Deutschlands und der<br />

damit verbundenen aufwändigen und zum Teil gefürchteten<br />

Anreise über die DDR kamen hier nur ca. 65 Fahrzeuge, um<br />

eine Stadtrallye, an der übrigens auch Hermann Lang und Hans<br />

Klenk teilnahmen, gestartet am Funkturm, mitzufahren und<br />

Bilder Spalte oben: Das Jahrestreffen in Berlin 1981


Bilder von oben nach unten: D.<br />

Bollmeyer mit seinem Rolling Chassis<br />

beim Treffen in Baden Baden<br />

1982./ Die Autos auf dem Opernplatz<br />

beim Treffen in Frankfurt<br />

1983./ Links: Die neue Regionaltreffenplakette<br />

vom Treffen in Schemmerhofen<br />

1982.<br />

Bilder rechts: Oben: Der Flyer zum<br />

Jahrestreffen in Köln 1984/ Unten:<br />

Zeitungsausschnitt dazu.<br />

sich unter anderem vor dem Rathaus Schöneberg zu versam-<br />

meln. Trotzdem kamen auch Mitglieder aus Schweden, Italien,<br />

England, der Schweiz und den USA an die Spreemetropole.<br />

Inzwischen war die Mitgliederzahl auf 202 gestiegen. Die Anhebung<br />

des Mitgliedsbeitrages auf 250,00 DM pro Jahr bei<br />

gleich bleibender Aufnahmegebühr wurde hier beschlossen.<br />

Zum 4. Internationalen <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen trafen sich bei schönstem<br />

Wetter 130 Fahrzeuge vom 13. bis 16. Mai 1982 in Baden-Baden.<br />

An diesem Treffen nahmen auch Prof. Dr. Fritz Nallinger, der<br />

bis 1965 im Daimler-<strong>Benz</strong> Vorstand für das Ressort Forschung<br />

und Entwicklung verantwortlich war sowie die Rennfahrer Hermann<br />

Lang, Eugen Böhringer, Walter Schock und Hans Klenk<br />

teil. Durch die Erhöhung des Mitgliedbeitrages im Vorjahr hatte<br />

es 1982 einige Austritte gegeben, durch Neuzugänge stieg<br />

der Mitgliedsstand dennoch auf 217 an. Für das Regionaltreffen<br />

in Schemmerhofen/Ehingen vom 28.-29.08.1982<br />

wurde zum Ende des Jahres eine neu gestaltete <strong>Club</strong>plakette<br />

im Nachhinein ausgegeben, die auch für zukünftige Regionaltreffen<br />

zur Anwendung kommen und sich bewusst<br />

von den Plaketten zu den Jahrestreffen unterscheiden sollte.<br />

Das 5. Internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen fand vom 12.-15. Mai<br />

1983 in Frankfurt statt. Circa 120 Fahrzeuge sowie die Rennfahrer<br />

Hermann Lang, Karl Kling, Hans Herrmann, Walter<br />

Schock und Eugen Böhringer waren in die Mainmetropole an<br />

den Römer gekommen. Überschattet wurde diese Veranstaltung<br />

durch den Diebstahl des <strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadsters eines italienischen<br />

Teilnehmers, was noch haftungsrechtliche Probleme für den<br />

<strong>Club</strong> und einen Gerichtsstreit nach sich zog. Die Mitgliedszahl<br />

belief sich inzwischen auf 241. Für das 6. Internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

Treffen vom 21.-24. Juni 1984 in Köln hatten 117 Fahrzeuge<br />

gemeldet, unter ihnen der österreichische GT-Meister von 1960<br />

Dr. Gunther Philipp, Erstbesitzer seines <strong>300</strong><strong>SL</strong>, den er damals<br />

19


Auf dieser Doppelseite: Die Plaketten aller bisherigen Jahrestreffen des MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s Deutschland<br />

21


22<br />

Albrecht Lorenz inmitten der Teilnehmerinnen der ZKD- Damenschulung<br />

1982<br />

Der ZKD- “Weißwurstkurs” 1984<br />

bei DB neu gekauft und selbst abgeholt hatte. Sie trafen sich<br />

zu einer Rallye durchs Bergische Land und zum Abschluss<br />

der Veranstaltung auf dem Kölner Alter Markt, sonst eher als<br />

Hochburg der Kölner Jecken bekannt. Der <strong>Club</strong> zählte zu dieser<br />

Zeit 267 Mitglieder. Günter Wegener kündigte für die Zukunft<br />

eine Verringerung seines Engagements bei der Redaktion<br />

an, dafür sollte sich dessen Mitarbeiter Jens Höltje, der bisher<br />

schon die Gestaltung durchgeführt hatte, zukünftig noch mehr<br />

mit der redaktionellen Arbeit befassen. Ab Bulletin 1/84 hatte<br />

Fahrt ins Montafon nach Gaschurn 1984<br />

sich auch das äußere Erscheinungsbild des Bulletins geringfügig<br />

gewandelt, die einzelnen Seiten der Bulletins wurden nun<br />

nicht mehr per Kunststoffbinderücken gehalten, sondern jedes<br />

Heft war von nun an fest gebunden – wie eben die ehemaligen<br />

Verkaufsprospekte auch. Wegen der gestiegenen Kosten wurde<br />

mehrheitlich beschlossen, den Mitgliedsbeitrag für die Zukunft<br />

auf <strong>300</strong>,00 DM anzuheben. Der Vorstand wurde darüber hinaus<br />

durch Satzungsänderung auf 6 Mitglieder erweitert. Als<br />

neue Vorstandsmitglieder wurden Max-Gerrit von Pein, Erich<br />

Hillgruber und Horst Lautenschläger gewählt, um nun jede<br />

Region Deutschlands (Nord, Mitte und Süd) im Vorstand vertreten<br />

zu haben. Die Sternfahrt des <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s vom 28.06.-<br />

01.07.1984 ins Montafon nach Gaschurn war die Geburtsstunde<br />

der heutigen Silvretta Classic. Vom 16.-19. Mai 1985 suchten<br />

117 <strong>300</strong><strong>SL</strong> (von derzeit 277 Mitgliedern) die Hansestadt Hamburg<br />

zum 7. Internationalen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen zur<br />

Hansa Rallye auf. Es wird dort der Beschluss gefasst, aus Kostengründen<br />

zukünftig nur noch 3 Bulletins jährlich herauszuge


en, diese dafür aber zukünftig auch mit Farbfotos zu versehen.<br />

1986 fand dann schließlich kein Jahrestreffen wegen der von<br />

der Daimler-<strong>Benz</strong> AG organisierten <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Jubiläumsrallye<br />

vom 2.-8. Juni im Rahmen der FIVA Weltrallye und der<br />

XXXI. Deutschen Schnauferl-Rallye des ASC aus Anlass der<br />

Feierlichkeiten zum 100jährigen Automobiljubiläum statt. Aus<br />

diesem Grund hinkt seitdem für die Zukunft die Nummerierung<br />

der Internationalen Jahrestreffen der Anzahl der Jahre<br />

des <strong>Club</strong>bestehens hinterher. Die Hauptversammlung fand im<br />

Jahre 1986 separat ohne weitere Veranstaltung am 19. April in<br />

Frankfurt statt. Rolf Heck erklärte sich hier bereit, in Zukunft<br />

die redaktionelle Bearbeitung des Bulletins zu übernehmen.<br />

Im neunten Jahr des Bestehens des <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s traf man sich<br />

also zum 8. Internationalen <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen vom 28.-31.Mai<br />

1987 zur Schwaben Rallye nun zum zweiten Mal in Stuttgart.<br />

Zum 10-jährigen <strong>Club</strong>jubiläum begab man sich dann back to<br />

the roots und wählte als Veranstaltungsort die Örtlichkeit, wo<br />

10 Jahre zuvor der <strong>Club</strong> aus der Taufe gehoben worden war,<br />

also Kassel. Hier trafen sich vom 26. bis 29. Mai 1988 diesmal<br />

117 Fahrzeuge zur so genannten Chatten-Rallye. Hier nahmen<br />

sowohl Manfred von Brauchitsch und Hans Klenk, als auch Walter<br />

Schock und Eugen Böhringer teil. Letztere wurden zu treuen<br />

Besuchern vieler zukünftiger <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen. Von 299 Mitgliedern<br />

waren nach Kassel allein 27 aus den USA angereist, andere<br />

kamen aus England, Schweden, Holland, Italien, Schweiz und<br />

Dänemark. Als Präsent gab es hier einen weißen Keramik <strong>SL</strong><br />

von Seltmann Weiden. Das 10. Internationale <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen fand vom 8. – 11. Juni 1989 in Freiburg statt.<br />

Wermutstropfen war jedoch, dass erstmalig in der Vereinsgeschichte<br />

die Berichterstattung in der Presse uns <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrern<br />

nicht recht wohl gesonnen war, keine Spur der für uns sonst<br />

so gewohnten allseitigen Begeisterung. Zum ersten Mal sah<br />

Jahrestreffen 1987 in Stuttgart<br />

23


24<br />

Das Jahrestreffen 1990 fand auf persönliche Einladung des Prinzen<br />

Ernst August von Hannover statt.<br />

der <strong>Club</strong> sich bereits im Vorfeld mit Flugblättern, Antiautopa-<br />

rolen und äußerst unsachlichen Vorwürfen von Grünen und<br />

Umweltschützern konfrontiert. Tagelang wurden Presseartikel<br />

und vorgefertigte Leserbriefe veröffentlicht, um die Genehmigungsbehörde<br />

zur Absage des Jahrestreffens, vor allem aber der<br />

gefürchteten Schau-ins-Land-Rallye durch den Schwarzwald<br />

zu zwingen. Andernfalls drohte man mit Großdemonstrationen<br />

am Rande der Rallyestrecke. Laut den Grünen sei es ein „perfider<br />

Genuss, mit einem Pulk Sprit fressender, abgasintensiver<br />

und lärmender Rennoldies unter sterbenden Bäumen dahinzubrausen.<br />

Um den Schwarzwald zu genießen stünden schließlich<br />

auch umweltfreundliche Transportmittel wie die Schau-ins-Land<br />

Bahn sowie Züge und zahlreiche Buslinien zur Verfügung!“.<br />

Da sieht man mal, wie konträr man doch unsere wunderschönen<br />

Ausfahrten und Rallyes betrachten kann. Die Teilnehmer<br />

hielten jedoch alle Vorschriften vorbildlich ein, fuhren besonnen<br />

ohne übermäßige Lärm- und Geruchsbelästigung und die<br />

angekündigten Demonstrationen blieben Gott sei Dank aus, so<br />

dass die Veranstaltung in Anwesenheit von Ewy von Korff, Walter<br />

Schock und Eugen Böhringer doch noch störungsfrei und<br />

harmonisch über die Bühne gehen konnte. Das 11. Internationale<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Treffen fand in Hannover vom 24. bis 27. Mai 1990<br />

mit der Welfen Rallye auf persönliche Einladung von Prinz Ernst<br />

August von Hannover statt. Der Prinz hatte auf sein Schloß<br />

Marienburg geladen, als Präsent bekam jeder Teilnehmer eine<br />

spezielle <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Uhr. Für das 12. Internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen<br />

hatte der <strong>Club</strong> dann zur Bocksbeutel Rallye vom 9.-12. Mai 1991<br />

nach Würzburg eingeladen, Gäste des <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s waren hier<br />

wieder Ewy von Korff-Rosquist, Manfred von Brauchitsch, Eugen<br />

Böhringer und Walter Schock. Ab Bulletin 1/91 wurde die<br />

Redaktion des Bulletins auf Anraten von Peins verstärkt durch<br />

zwei junge Oldtimerfans, Marcus Görig, Student der Betriebs-<br />

wirtschaft und Praktikant der Motor Klassik und Ulrich Pöschel,<br />

Student der Verwaltungswissenschaften und Praktikant im Stab<br />

des Personalvorstandes im Hause Daimler-<strong>Benz</strong>, Chefredakteur<br />

blieb Rolf Heck. Eine Satzungsänderung wurde 1991 notwendig<br />

durch die Neuorganisation des DB-Konzerns: Zukünftig musste<br />

es <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> AG heißen, nicht mehr Daimler-<strong>Benz</strong> AG.<br />

Sehr sympathisch, wie wir aber heute alle wissen, sollte es längst<br />

nicht die letzte Namensänderung sein. Wir werden uns noch öfter<br />

umgewöhnen müssen! 1992 feierte der <strong>300</strong><strong>SL</strong> in Form des Ur-<br />

<strong>SL</strong> W194 wie auch Baden-Württemberg seinen 40. Geburtstag,<br />

Robert Bayer seinen 50. und Eugen Böhringer, gleichermaßen<br />

wie der Papst (Anm. der Red.: Albrecht Lorenz) seinen 70. Geburtstag,<br />

das 13. Internationale Jahrestreffen fand in diesem Jahr<br />

mit der Ruhrtal Rallye in Düsseldorf vom 14. bis 17. Mai statt.<br />

Nicht nur der Jubilar Eugen Böhringer sondern auch wieder viele<br />

seiner Rennfahrerkollegen, Ewy von Korff, Juan Manuel Fangio,<br />

Hans Herrmann und Walter Schock, waren zu diesem Treffen<br />

gekommen. Die Mitgliederzahl dümpelte zu dieser Zeit immer<br />

so um die magische Zahl <strong>300</strong>. Zur Mitgliederversammlung war<br />

sie zwar etwas gesunken, weil bereinigt, d.h. nach Ausschluss<br />

säumiger Zahler, lag sie bei 280 – pendelte sich zumeist jedoch<br />

im Laufe des Jahres wieder bei <strong>300</strong> ein, wie sich das schließlich<br />

auch für unseren <strong>Club</strong> gehört! Nachdem Dr. Räker wegen seiner<br />

Wahl zum Präsidenten des Porsche 356-<strong>Club</strong>s als Schatzmeister<br />

nicht mehr zur Verfügung stand, wurde in Düsseldorf der Vorstand<br />

um Walter Schuhmacher erweitert. Die Vorstandsmitglieder<br />

Bayer, Heck, Hillgruber, von Pein und Schneider wurden<br />

in ihren Ämtern bestätigt. Die nächsten Jahrestreffen führten<br />

die <strong>Club</strong>mitglieder 1993 erst in den hohen Norden vom 6.-9.<br />

Mai 1993 nach Kiel zur Nordwind-Rallye an die Kieler Förde<br />

(80 Fahrzeuge) mit den Gästen Ewy von Korff, Walter Schock,<br />

Eugen Böhringer und Hanns Hölder, dann in die Mitte Deut-


schlands zum 40-jährigen Jubiläum des Serienflügeltürers vom<br />

12.-15. Mai 1994 zur Rallye Confluentia nach Koblenz (130<br />

Fahrzeuge) mit natürlich dem wegen der räumlichen Nähe obligatorischen<br />

Ausflug zum Nürburgring, wo der <strong>300</strong><strong>SL</strong> ja 1952<br />

seinen grandiosen 4-fach-Sieg in der Tourensportwagen-Klasse<br />

errang, und schließlich 1995 in den Süden der Republik, und<br />

zwar vom 25.-28. Mai 1995 zur 7-Schwaben-Rallye nach Ulm<br />

(100 Fahrzeuge). Also Heimspiel, aber auch viel Arbeit für den<br />

langjährigen <strong>Club</strong>präsidenten. In Koblenz war neben den Rennfahrern<br />

Ewy von Korff, Hans Klenk, Walter Schock und Eugen<br />

Böhringer erstmals auch der Chef- Designer von Daimler-<br />

<strong>Benz</strong>, Bruno Sacco, zu Gast, in Ulm dann wiederum Ewy von<br />

Korff, Walter Schock, Eugen Böhringer und Hanns Hölder, die<br />

letzteren selbst <strong>SL</strong>- Besitzer. Mit Ausgabe 1/94 verabschiedeten<br />

sich nach 3 1/2-jähriger Tätigkeit die beiden Redakteure Görig<br />

und Pöschel nach abgeschlossenem Studium von ihren Ämtern.<br />

Ab 1995 erscheint das Protokoll der Hauptversammlung dann<br />

nicht mehr im Bulletin. Mit Vorstandsbeschluss wurde zum Geschäftsjahr<br />

1996 der Jahresbeitrag auf 450,00 DM erhöht – es ist<br />

das Jahr, in dem für mich persönlich eine neue Zeitrechnung begann:<br />

Ich trat in den <strong>300</strong><strong>SL</strong>-<strong>Club</strong> ein und kann fortan aus ganz<br />

eigener Erfahrung die Geschehnisse in diesem <strong>Club</strong> betrachten<br />

und beurteilen. Im gleichen Jahr trat übrigens auch unser<br />

jetziger Präsident, Thomas Rosier, dem <strong>Club</strong> bei (siehe S. 32 im<br />

Bulletin 1/96). Vom 16.-19. Mai 1996 fand dann in München das<br />

17. Internationale <strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen statt. Auch hier nahm wieder<br />

Manfred von Brauchitsch, wegen des zwischenzeitigen Mauerfalls<br />

aber nicht mehr unter erschwerten Bedingungen wie noch<br />

1988 in Kassel, teil. München war nun ein Katzensprung für<br />

mich aus Ingolstadt. Es war der erste wirklich intensive Kontakt<br />

mit anderen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>mitgliedern. Meine Faszination von der<br />

Oberbayerischen Seen-Rallye im Alpenvorland war grenzenlos.<br />

Das tolle Wetter und die vielen, vielen <strong>300</strong><strong>SL</strong> in so komprimierter<br />

Form überwältigten mich völlig. Die Krönung war, dass<br />

ich mit einem Werks-<strong>SL</strong>, einem Flügeltürer daran teilnehmen<br />

konnte. <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> und Dieter Ritter sei heute noch gedankt<br />

dafür! Ich hatte mich die letzten Monate intensiv in der Szene<br />

umgeschaut (einschließlich Classic Center) und war im Begriff,<br />

eigentlich einen Roadster zu kaufen. Nach diesem Wochenende<br />

allerdings und allen Unkenrufen zum Trotz („Der Flügeltürer<br />

ist `ne Sardinenbüchse, da drin gehst Du bei Sonnenschein<br />

ein wie eine Primel!“) musste es nach diesem Wochenende aber<br />

doch unbedingt ein Flügeltürer sein, denn es war alles Quatsch:<br />

Es war super Wetter in München, und das Fahren mit dem<br />

Flügeltürer war ein einziger Traum! Die Leute, die Atmosphäre,<br />

Das Jahrestreffen 1996 in München:<br />

Mein erstes Jahrestreffen !<br />

Bild links: Zeitungsausschnitt /<br />

Bild unten: Teilnehmerschild vom<br />

Münchner Treffen für die Befestigung<br />

am Autokennzeichen<br />

Bild ganz links: Die ehemaligen <strong>Club</strong>magazin-Redakteure<br />

Markus Görig<br />

und Ulrich Pöschel


die Strecke, das Fahr-Feeling – alles gigantisch … wirklich alles? ... oder doch<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Das Jahrestreffen in Karlsruhe 1998 - Ich trat an mit Hans Kleissls<br />

1.<strong>SL</strong>S / Karlsruhe1998 - Meine Tochter Karina war stolz wie<br />

Nachbar´s Lumpi auf den Pokal / Nürnberg 2000 - Dies war mein<br />

erstes Jahrestreffen mit neuem <strong>SL</strong><br />

nicht ganz so?? Irgendwie merkte ich, dass da unter der Oberfläche<br />

in diesem <strong>Club</strong> doch irgend etwas nicht stimmte, dass da<br />

etwas Unangenehmes, irgendein Konflikt schwelte: Ich war mitten<br />

in die Turbulenzen des <strong>Club</strong>s geraten und erfuhr erst nach<br />

und nach von den Hintergründen für die Streitigkeiten. Ich muss<br />

sagen, dass ich zunächst recht geschockt und entsetzt war von<br />

diesen ausufernden Zwistigkeiten. Beim Hobby nun auch noch<br />

Stress auf dich nehmen – nein danke, dachte ich. Ich überlegte,<br />

ob dies wirklich der richtige Ort sei, meinem Hobby zu frönen.<br />

Die Querelen im <strong>Club</strong> hatten natürlich Konsequenzen. Es waren<br />

eine ganze Reihe von Austritten zu verzeichnen, sodass die<br />

Mitgliederzahl auf 261 sank. So wie sich aber die Wogen im<br />

<strong>Club</strong> glätteten, so wurde auch ich mir immer sicherer, doch die<br />

richtige Entscheidung für den <strong>Club</strong> und natürlich meinen <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

Flügeltürer getroffen zu haben. Seither habe ich bei keinem<br />

Jahrestreffen gefehlt. Es ist einfach ein absoluter Pflichttermin,<br />

für den ich alles andere stehen und liegen lasse! Die Redaktion<br />

des Bulletins übernahm ab der Ausgabe 1/97 als Redakteur Roland<br />

Müller und die Firma Adäquat unseres Mitglieds Arthur<br />

Dünkel die Gestaltung, das Layout und den Druck zu einem Festpreis<br />

für 5 Jahre. Das Bulletin erhielt damit ein völlig neues Outfit.<br />

1997 fand das Jahrestreffen in Duisburg vom 8. bis 11. Mai<br />

statt, wo allerdings nur 90 Fahrzeuge an der Niederrhein-Rallye<br />

teilnahmen. Obwohl es eine sehr gelungene Veranstaltung war,<br />

musste diese daher mit rechnerischem Defizit abschließen. Zum<br />

20-jährigen <strong>Club</strong>jubiläum trafen sich die <strong>Club</strong>mitglieder zum<br />

Jahrestreffen vom 30. April bis zum 3. Mai 1998 in Karlsruhe<br />

zu der Jubiläums-Rallye bei der S&G Automobilgesellschaft<br />

Schoemperlen und Gast, die ihr 100. Betriebsjubiläum feierte.<br />

Als Gastgeschenk gab es ein kleines, aber feines Metallfertigmodell<br />

des <strong>300</strong><strong>SL</strong>S als Handarbeitsmodell eines Kleinserienherstel-<br />

lers, für dessen Gestaltung und Entstehung ich verantwortlich<br />

war. In Karlsruhe erwies, zur großen Überraschung aller, der<br />

Vorstandsvorsitzende der DB AG Jürgen Schrempp dem <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

<strong>Club</strong> die Ehre, noch kurz bevor er am Sonntag nach Amerika<br />

flog, um dort den Deal mit Chrysler einzufädeln. Das 20. Internationale<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Treffen fand nach 1981 vom 13.-15. Mai<br />

1999 zum zweiten mal in Berlin statt, diesmal allerdings unter<br />

ganz anderem Vorzeichen, war inzwischen doch die Mauer gefallen<br />

und alle Unwägbarkeiten von damals oder auch Ängste der<br />

DDR gegenüber inzwischen gegenstandslos geworden. Diesmal<br />

führte die Rallye nicht nur durch das Stadtgebiet, sondern auch<br />

ins wunderschöne Umland. Für das Treffen in Berlin war leider<br />

der Chrom meines <strong>SL</strong> nicht rechtzeitig von der Verchromerei<br />

zurückgekommen und ich wollte nicht mit einem „nackten“<br />

Auto erscheinen. Heute sehe ich das etwas anders: Ich würde<br />

halt ohne Stoßstangen erscheinen. Damals war ich da aber<br />

noch etwas pingeliger. So half Hans Kleissl dankenswerterweise<br />

aus und ich durfte die Rallye mit seinem <strong>SL</strong>S bestreiten. Das<br />

Brandenburger Tor nun in „entgegengesetzter“ und „falscher“<br />

Richtung passieren zu dürfen, war schon ein bewegender Augenblick<br />

und ein besonderes Highlight! Im Bulletin 3/99 komme ich<br />

dann das erste Mal zu „redaktionellen Ehren“: „Schreib doch<br />

mal einen Bericht über Lucca“, hieß es wohlgemerkt im Nachhinein.<br />

Ein Umstand, der sich in den nächsten Jahren so viele<br />

Male wiederholen sollte, bis ich schließlich, wie selbstverständlich<br />

immer mehr in die Redaktionsarbeit eingebunden war. Ich<br />

kam also zu diesem „Job“ wie die Jungfrau zum Kinde. Nicht,<br />

dass ich es nicht gerne machen würde, nur fehlt mir meist die<br />

nötige Zeit hierfür und Vanessa muss mich immer wieder über<br />

Gebühr antreiben, meine Beiträge doch möglichst bald abzuliefern,<br />

damit noch gelayoutet werden kann. In Nürnberg vom<br />

11.05. bis 14.05. 2000 zum nächsten Jahrestreffen, der Flügeltür-


er war gerade zum Auto des Jahrhunderts gewählt worden,<br />

war es dann endlich soweit, dass ich mein bestes Stück, eben<br />

eines dieser Jahrhundertautos, mal so richtig bewegen durfte,<br />

war ich doch zunächst mit dem Kauf meines ersten Flügeltürers<br />

1996 schwer auf den Bauch gefallen. Um so stolzer war ich<br />

nun auf den von Grund auf überholten, aber völlig originalen<br />

Wagen aus zweiter Hand, wo versteckte Macken ja hoffentlich<br />

für die kommenden Jahre auszuschließen waren. Selbst die in<br />

Lucca vermeintlich defekte und ausgetauschte Lichtmaschine<br />

versah wieder treu ihre Dienste. Eine zu lange Masseschraube<br />

hatte für Überbrückung und die lästigen Folgen gesorgt.<br />

Prompt bewegte ich gleich im ersten Jahr meinen <strong>SL</strong> weit über<br />

10000 km, hatte ich doch einiges nachzuholen (die Mille Miglia<br />

2000 eingeschlossen). In Nürnberg wurde mit Robert Bayer als<br />

Präsidenten, Thomas Rosier als Schatzmeister, Heinz Schmersal<br />

als Schriftführer, Hans Kleissl und Peter Müller als Zuständige<br />

für den Rennsport und mit Martin Cushway ein fast vollständig<br />

neuer Vorstand gewählt. Mit Vorstandsbeschluss soll zukünftig<br />

der <strong>Club</strong>beitrag um 100,00 DM auf 350,00 DM gesenkt werden.<br />

Mit Heft 1/2001 erhielt unser Bulletin wieder ein neues Erscheinungsbild,<br />

komplett in Farbe soll es wieder viermal jährlich<br />

erscheinen. Für die Covergestaltung zeichnete erstmalig Vanessa<br />

Fast verantwortlich. Nach fast 5-jähriger Tätigkeit verabschiedete<br />

sich mit Bulletin 4/2001 Roland Müller vom <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> und<br />

der Verantwortung für die redaktionelle Tätigkeit und widmete<br />

sich fortan wieder seiner eigentlichen Tätigkeit als Schriftsteller.<br />

Genauso verabschiedete sich zum Ende des Jahres die gute alte<br />

D-Mark, der Euro hielt Einzug in unsere Geldbörsen. Damit<br />

beläuft sich der <strong>Club</strong>beitrag auf 180,00 Euro jährlich, die Aufnahmegebühr<br />

beträgt 150,00 Euro. Ab Bulletin 1/2002 zeichnete<br />

Hans Kleissl zunächst kommissarisch als Chefredakteur verantwortlich.<br />

Nach Nürnberg folgte vom 10. Mai bis zum 13. Mai<br />

Robert Bayer verabschiedete sich nach 24 Jahren vom Amt des <strong>Club</strong>präsidenten beim Magdeburger Jahrestreffen 2002<br />

Rennstrecke Oschersleben beim Magdeburger Treffen<br />

In der Boxengasse des Motopark Oschersleben<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Coupé Prototyp von 1953


Diese Spalte: <strong>Club</strong>treffen in München 2003<br />

2001 das Jahrestreffen in Saarbrücken mit der Saarland Rallye<br />

und dann zum 50 Jahre-<strong>300</strong><strong>SL</strong>-Flügeltürer-Jubiläum vom 9. bis<br />

zum 12. Mai 2002 das Treffen in Magdeburg mit der Bördeland<br />

Rallye. Hier endete nach unglaublichen 24 Jahren die Präsidentschaft<br />

von Robert Bayer, der so unsagbar viel für den <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

<strong>Club</strong> geleistet und bewegt hat. An dieser Stelle sei noch mal ein<br />

großer Dank im Namen der vielen Mitglieder ausgesprochen.<br />

Zum neuen Präsidenten, in Personalunion nach wie vor auch<br />

Schatzmeister, wurde Thomas Rosier aus Oldenburg gewählt.<br />

Für die Redaktion wurde nun auch offiziell Hans Kleissl und<br />

Vanessa Fast die Verantwortung übertragen. Vom 29. Mai<br />

bis zum 1. Juni 2003 waren die Mitglieder aufgefordert, zum<br />

25-jährigen Jubiläum des <strong>Club</strong>s wieder nach München zu kommen,<br />

dem Ort, an dem ich mein erstes <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Treffen bereits<br />

1996 erleben durfte – wieder ein Heimspiel für mich. In der<br />

Niederlassung an der Ingolstädter Straße war die Ausstellung<br />

„Mythos <strong>Mercedes</strong>“ anlässlich des 50-jährigen <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Jubiläums<br />

zu bewundern. Wieder war das Wetter während der gesamten<br />

Rallye rund um Starnberger-, Staffel-, Rieg- und Osterseen<br />

traumhaft, die Streckenführung einfach überwältigend, eben<br />

typisch bayerisch! (… und das aus dem Munde eines Saupreiß’n!)<br />

Besonders erwähnenswert ist die zum 50 Jahre MB <strong>300</strong><strong>SL</strong>- Jubiläum<br />

erschienene Sonderausgabe (Bulletin 1/2004), die von Hans<br />

Kleissl und Vanessa Fast mit viel Engagement und Liebe verfasst<br />

Jahrestreffen Hamburg 2004<br />

Hans Klenk in der <strong>Club</strong>lederjacke 2004 mit Guido Hommel<br />

Siegerehrung in Hamburg


und gestaltet wurde. Das 25. Internationale MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> Tref-<br />

fen fand zum 50-jährigen Jubiläum des <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Flügeltürers als<br />

käufliche Straßenversion vom 20. bis 23. Mai 2004 zum zweiten<br />

Mal in Hamburg statt. Mit der weltweit größten Ansammlung<br />

von <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeugen sollte der Geburtstag gebührend gefeiert<br />

werden. Tatsächlich kamen 148 (!) <strong>300</strong><strong>SL</strong>, um in Reih und<br />

Glied auf dem Hamburger Rathausplatz Aufstellung zu beziehen<br />

– viel mehr hätten wohl auch nicht mehr Platz gefunden<br />

- ein einfach überwältigendes Bild, dieser Blick herunter vom<br />

Rathausbalkon! Das Gastgeschenk, die begehrte <strong>Club</strong>lederjacke,<br />

war während der Veranstaltung trotz weitgehend schönen Wetters<br />

bei der rauen Brise, die im hohen Norden um unsere Nasen<br />

blies, von nicht unerheblichem Nutzen. Für das Jahrestreffen<br />

vom 6. bis 12. Juni 2005 in Leipzig galt es für meine Frau und<br />

mich entweder die Gürtel enger zu schnallen oder auf diverses<br />

Gepäck zu verzichten, an die edlen Autokoffer war gar nicht zu<br />

denken! Schließlich hatte ich mich wieder um das Gastgeschenk<br />

gekümmert in Form von 200 kleinen Metall 319er Transportern<br />

mit einem Flügeltürer im Schlepptau – die ganze Hutablage und<br />

der halbe Kofferraum (trotz Ausbau des Reserverades!) gerammelt<br />

voll mit eben diesen Automodellchen, da, wo sonst Smoking<br />

und Abendkleid sowieso schon kaum Platz fanden. Also gab<br />

es da nicht gerade mehr viel Freiraum für „Sonstiges“! Na ja,<br />

wir haben’s überlebt. In Leipzig fand eine wunderschöne Rallye<br />

mit Besuch der Rotkäppchen Sektkellerei und der Porsche Versuchsstrecke<br />

unter fast ständiger Hubschrauberflugbegleitung<br />

zwecks Filmaufnahmen statt. 2006 war für mich „clubtechnisch“<br />

auch wieder recht aufregend, hatte ich doch mit meinem 1:1-<br />

Holzmodell eines Flügeltürers und entsprechenden dazu passenden<br />

Vitrinen auf der Techno Classica für den <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong><br />

den Stand gestaltet und über die gesamte Messe mit betreut.<br />

Auch wurde ich von diesem Jahr an zu den jährlichen Treffen


der <strong>Club</strong>redakteure zu Daimler Chrysler bzw. jetzt der Daimler<br />

AG nach Stuttgart abkommandiert, was mir natürlich aber auch<br />

Spaß macht, nicht, dass das hier falsch verstanden wird! Richtig<br />

viel Arbeit (und natürlich auch Begeisterung für die Sache) kam<br />

dann mit Bulletin 2/2006 und dem ausführlichen Bericht über<br />

den 53er <strong>300</strong><strong>SL</strong> Prototyp, dem Hobel, und dann ganz besonders<br />

mit dem Sonderheft zum <strong>300</strong><strong>SL</strong>S (Bulletin 2/2007) auf mich zu.<br />

Dank meiner Frau für ihre Geduld während mehrerer Urlaube<br />

im Vorfeld und zahlreicher „durchzechter“ Nächte in der Entstehungsphase<br />

dieser Bulletins. Nicht unerwähnt darf natürlich in<br />

diesem Zuge auch die fantastische Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen<br />

Roadsterjubiläum (Bulletin 1/2007) von Hans Kleissl und<br />

Vanessa Fast bleiben, die sich damit wieder äußerst viel Mühe<br />

gemacht haben - mit Erfolg! Im jetzigen Vorstand sitzen neben<br />

Thomas Rosier als Präsident und Schatzmeister, Hans Kleissl<br />

als Zuständiger für Technik, Rennsport und als Chefredakteur,<br />

Heinz Schmersal als Schriftführer und Michael Rapp und Erich<br />

Bertagnolli mit der Zuständigkeit für Veranstaltungen und Messen.<br />

Unsere derzeige Mitgliederzahl hat „standesgemäß“ wieder<br />

die <strong>300</strong>er Schallmauer durchbrochen und liegt zur Zeit bei exakt<br />

322 Mitgliedern. Ich denke, das ist Rekord in der 30-jährigen<br />

<strong>Club</strong>geschichte! Sicher ein gutes Zeichen und ein Hinweis dafür,<br />

dass der <strong>Club</strong> wieder auf dem richtigen Weg ist. Meine Befürchtungen<br />

von damals sind jedenfalls restlos verflogen! Das vorletzte<br />

Jahrestreffen fand in Bielefeld vom 25. bis 28. Mai 2006 statt. Bei<br />

einem Picknick im Schloss Münchhausen konnten wir dabei die<br />

tollen <strong>Club</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Decken einweihen. Die Rallye führte uns unter<br />

anderem auch zu dem faszinierenden Museum von Dr. Räker<br />

in Lemgo. Beim Abschlussabend im Gerry Weber Convention<br />

Center bei Halle wurde im als Zirkusmanege beeindruckend<br />

dekorierten Festzelt Max-Gerrit von Pein verabschiedet, wegen<br />

seiner vielen Verdienste für den <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> als Ehrenmitglied.<br />

Im letzten Jahr feierten wir schließlich das 50-jährige Roadster-<br />

Jubiläum vom 21. bis 24. Juni 2007 wieder mal und anlassgemäß<br />

in Stuttgart. Hiermit wären wir also beim Heute angekommen.<br />

Das bislang letzte Bulletin (3/2007) mit dem Interview von Hans<br />

Klenk bereitete mir zuletzt besonders viel Freude, vor allem auch<br />

wegen der äußerst positiven Resonanz des Siegers der Carrera<br />

Panamericana 1952 auf dieses Heft. Vielen Dank nochmals an<br />

Hans Klenk, hoffentlich sind Sie wieder gesund und wir dürfen<br />

Sie in Kassel zu der 30-Jahrfeier unseres <strong>Club</strong>s begrüßen!<br />

Genauso hoffe ich auf die Genesung von Eugen Böhringer,<br />

damit auch wir das schon lange geplante Interview durchführen<br />

und ihn dann auch in Kassel empfangen können. Duplizität der<br />

Ereignisse: Für Kassel muss ich wieder um mein Auto bangen,<br />

diesmal ist’s leider nicht nur die Stoßstange, die mir abgeht,<br />

eine größere Kaltverformung will noch rechtzeitig beseitigt sein,<br />

die ich mir, d.h. eigentlich mein Auto, aber das ist mindestens<br />

genauso schlimm, sich bei Aquaplaning und dem schmerzhaften<br />

Kontakt mit einer Leitplanke letztes Jahr zugezogen hat. Also<br />

Hans klotz ran, damit der Wagen noch rechtzeitig fertig wird!<br />

Zur Not fahr ich diesmal aber auch ohne Stoßstange! Ich freue<br />

mich auf mein 13. Jahrestreffen in Folge und auf ein <strong>300</strong><strong>SL</strong>-Treffen<br />

zur Feier des 30-jährigen Jubiläums des <strong>Club</strong>s! Freuen auch<br />

Sie sich auf das 29. Internationale Jahrestreffen des <strong>Mercedes</strong>-<br />

<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s in Kassel vom 19. bis 22. Juni 2008!<br />

Dr. York Seifert


DAS WRACK DES MONATS<br />

Entdeckt und fotografiert auf Kuba<br />

9


6<br />

MIT DEM RENNFLÜGELTÜRER IN<br />

AUSTRALIEN<br />

Im Herbst letzten Jahres erreichte mich die Nachricht aus<br />

Australien, der Veranstalter des größten Oldtimerevents auf dem<br />

Kontinent und die Formel Eins Event Ausrichter hätten mich<br />

gern mit dem Flügeltürer dort am Start gesehen und würden für<br />

einen Großteil der Kosten aufkommen. Nach einigem Hin und<br />

Her sagte ich zu. Die ersten zwei Märzwochen passten mir zwar<br />

gar nicht in den Kram wegen Messen in Stuttgart und Essen, aber<br />

wann würde sich so eine Gelegenheit wieder ergeben. Dauer des<br />

Schiffstransportes waren 7 Wochen, also musste der Flügeltürer<br />

schon vor Weihnachten weg, um kein Risiko einzugehen. Alles<br />

wurde nochmals richtig durchgecheckt, damit es drüben keine<br />

technischen Probleme geben würde. Meine Frau Vanessa und<br />

ich setzten uns dann am 3. März in den Flieger und landeten<br />

über Singapur am 5. März morgens in Melbourne. Von dort<br />

aus ging es dann direkt zur Rennstrecke auf Phillip Island, eine<br />

landschaftlich reizvolle Insel eine gute Stunde von Melbourne<br />

entfernt. Der Flügeltürer sollte angeblich schon dort sein. Dort<br />

eingetroffen fanden wir aber nur einige Motorradfreaks beim<br />

Testen vor. Rücksprache beim Veranstalter ergab: Morgen<br />

Früh um 09:00 ging alles los, da sei dann auch unser Auto da.<br />

Also versuchten wir erstmal zu entspannen von mehr als 25<br />

Stunden Flug und ließen uns am nächsten Morgen überraschen.<br />

Tatsächlich, unser Auto stand schon in der Box. Jetzt wurde es<br />

spannend. Würde er nach der langen Seereise gleich anspringen<br />

oder hatte die Elektrik vom Salzwasser vielleicht Schaden<br />

genommen. Schlüssel umgedreht, nach drei Sekunden war er<br />

da, das war dann schon mal die halbe Miete. Langsam füllte<br />

sich die Arena. Es kamen immer mehr klassische Fahrzeuge,<br />

schließlich sollten es 500 werden, die alle an den drei folgenden<br />

Tagen an unterschiedlichen Läufen teilnehmen sollten. Es kam<br />

eine Atmosphäre auf ähnlich wie beim Oldtimer Grand Prix auf<br />

dem Nürburgring, nur alles familiärer, freundlicher und nicht so<br />

viele Zuschauer. Die Rennstrecke selbst ist traumhaft, sie liegt<br />

direkt am Ozean mit Blick vom Start auf das Wasser und ist total<br />

„tricky“ mit schnellen Kurven, bergauf- bergab – teilweise sind<br />

die Kurven nicht einsehbar, vergleichbar mit Spa oder Laguna<br />

Seca. Außer mir war nur noch ein anderer <strong>Mercedes</strong>, ein 190 <strong>SL</strong>,<br />

im Renntraining, der an Gleichmäßigkeitsläufen teilnahm. Alle<br />

waren gespannt auf meinen Flügeltürer und sein Abschneiden<br />

im Rennen, denn so ein Auto war dort vorher noch nie am Start<br />

gewesen. Die Frage des Abschneidens hängt ganz wesentlich<br />

immer zusammen mit der Frage, wie schnell kannst Du den<br />

Kurs lernen und mit welcher Konkurrenz bist Du im Rennen zusammen.<br />

Man hatte mich in einer Gruppe mit Rennfahrzeugen<br />

der 30iger bis 50iger Jahre hineingesteckt, auch Maserati und<br />

Ferrari. Vor Allem aber Grand-Prix-Fahrzeuge vom australischen<br />

Kontinent, also Fahrzeuge, die schwer einzuschätzen waren. Ich<br />

bildete mir ein, den Kurs recht schnell zu lernen, aber im ersten<br />

Zeittraining landete ich dann auf Rang 22 von insgesamt 45<br />

Fahrzeugen, nicht gerade berauschend. Insgesamt waren vier<br />

Rennen von je 15 Minuten am Wochenende eingeplant für unsere<br />

Gruppe. Im ersten Rennen lief es schon ganz gut und ich konnte<br />

mich von 22. Startplatz auf Rang 9 vorarbeiten. Stadionsprecher<br />

und Publikum waren begeistert. Langsam wurde ich mit der<br />

Strecke vertraut und war nur im letzten Rennen bis kurz vor Ende<br />

auf Rang vier, bis mir die Trommelbremse kurz vor Schluss noch<br />

Ärger machte. Jedenfalls war unser Flügeltürer in aller Munde,<br />

weil keiner mit einer derart guten Performance gerechnet hätte.<br />

Und das, obwohl ich ohne Mechaniker angereist war und mich<br />

ganz auf den guten Charakter meines Autos verlassen musste.<br />

Am Sonntagabend wurde unser Wagen dann nach Melbourne<br />

abgeholt und verbrachte die Zeit bis zum Grand Prix in einem<br />

Autosalon. Wir reisten mittlerweile ein bisschen durch Australien,<br />

um Sammler und Restaurierwerkstätten zu besuchen. Besonders<br />

bemerkenswert war die Sammlung von Lindsay Fox, dem Besitzer<br />

der Rennstrecke; unter Anderem waren sechs <strong>300</strong> <strong>SL</strong>’s darunter,<br />

teilweise zur Restaurierung. In ganz Australien dürften übrigens<br />

mehr als zwei Dutzend <strong>300</strong> <strong>SL</strong>’s existent sein. Ab Donnerstag<br />

waren wir dann zusammen mit ca. 60 anderen klassischen<br />

Fahrzeugen im Vorprogramm des Formel Eins Events auf der<br />

Rennstrecke im Albert Park täglich ca. 20 Minuten am Fahren.<br />

Auch erregte unser Flügeltürer allgemeines Aufsehen und war<br />

oft im Zoom der Streckenkameras. Die Verantwortlichen von<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> waren vom Auftreten unseres Flügeltürers in<br />

Australien ebenfalls sehr angetan und haben uns eingeladen,<br />

nächstes Jahr an der Classic Adelaide, der größten australischen<br />

Rallyeveranstaltung im November 2009 teilzunehmen. Wer auch<br />

gerne mitmachen will, meldet sich bitte bei der Redaktion.<br />

Hans Kleissl


Auf der Rennstrecke von Phillip Island, den Ozean im Rücken<br />

7


8<br />

Die Skyline von Melbourne gesehen von der Rennstrecke Albert Park<br />

Der Flügeltürer im Focus der Rennstreckenkameras auf der Goßleinwand


MERCEDES-BENZ CLASSIC DAYS 2008<br />

Unter dem Motto „variety is the spice of life“ veranstaltet das<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Club</strong> Management von 30. August bis 7.September<br />

zum neunten Mal die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Classic Days. Zentraler<br />

Austragungsort ist dieses Jahr die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> World<br />

auf dem Areal der legendären Brooklands-Rennstrecke in der<br />

englischen Grafschaft Surrey. Sie gilt nicht nur als die älteste<br />

permanente Rennstrecke der Welt, auch die Verbundenheit<br />

zu den Fahrzeugen aus dem Hause <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> und seiner<br />

Vorgängermarken ist hier von Anfang angegeben: bereits am ersten<br />

Renntag im Jahre 1907 errang ein 120 PS Rennwagen den<br />

Sieg im Hauptrennen – und trug einen Stern auf dem Kühler.<br />

Während die bewährte Aufteilung der Gesamtveranstaltung in<br />

zwei Module Sporting- und Rallye-Event (30.8.-7.9.2008 – Euro<br />

990.- für zwei Personen) und Rallye-Event (3.9.-7.9.2008 – Euro<br />

660.- für zwei Personen) erhalten bleibt, konnte das aus den<br />

letzten Jahren geschätzte Programm der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Classic<br />

Days nochmals weiterentwickelt werden und wartet mit einer<br />

Vielzahl von abwechslungsreichen Highlights auf:<br />

Gleich der erste Tag, der dem Check-In und der technischen<br />

Fahrzeug-Abnahme gewidmet ist, heißt die Teilnehmer abends<br />

mit einer zwanglosen „Welcome-Party“ im Brooklands Museum<br />

willkommen. Der zweite Tag wartet gleich mit zwei Höhepunkten<br />

auf: die Gelegenheit, Ihren Klassiker auf einer exklusiven Demorunde<br />

vor dem DTM Lauf in Brands Hatch zu präsentieren<br />

und der Besuch des anschließenden Rennens zur Deutschen<br />

Tourenwagen Masters. Tag drei verbringen Sie vormittags auf<br />

der Rennstrecke von Brands Hatch für Gleichmäßigkeitsfahrten,<br />

abends im Wasserschloss Leeds Castle, dessen Ursprünge auf das<br />

Jahr 857 zurückgehen. Am vierten Tag starten Sie mit Ihrem<br />

Klassiker von Brands Hatch aus über malerische Straßen zurück<br />

zur <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> World nach Brooklands; der Abend steht<br />

zu Ihrer freien Verfügung. Am fünften Veranstaltungstag, Mittwoch,<br />

der 3. September, stehen Ihnen zwei Alternativen offen:<br />

ein Fahrsicherheitstraining der „<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Driving Experience“<br />

oder eine Bus-Tour in die britische Hauptstadt London.<br />

Abends lernen Sie die neu eingetroffenen Teilnehmer des Moduls<br />

2 bei einer „Drivers Night“ in Brooklands kennen. Der sechste<br />

Tag führt Sie in das ca. 75 Km entfernte Goodwood, wo Sie<br />

mit Ihrem Klassiker die Gelegenheit haben, auf dem Goodwood<br />

Circuit auf abgesperrter Strecke zu fahren. Der Lunch findet in<br />

Goodwood House statt, dem weitläufigen Schloss des Charles<br />

Gordon-Lennox, Earl of March and Kinrara. Der Abend klingt<br />

im renommierten Hurlingham <strong>Club</strong> in London aus. Am Freitag,<br />

den 5. September, dem siebten Veranstaltungstag führt<br />

eine Ausfahrt ins Windsor Castle, einer Residenz des englischen<br />

Königshauses. Nach dem Lunch besuchen Sie ein Polo-Spiel des<br />

„Guard´s Polo <strong>Club</strong>“, dem größten europäischen Polo-<strong>Club</strong>,<br />

abends erwartet Sie ein besonderes kulturelles Abendprogramm.<br />

Der letzte Tag der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Classic Days ist geprägt von<br />

zwei besonderen Attraktionen, dem Concours d´Élégance und<br />

dem festlichen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Abschlussabend mit Siegerehrung.<br />

Kontaktadresse:<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Museum GmbH<br />

<strong>Club</strong> Management Europe, Karin Ade<br />

Tel: +49-(0) 711 - 17 9 69 44, Mobil: +49-(0) 160 - 8 63 00 68<br />

E-mail: karin.ade@daimler.com<br />

Bild Untergrund: Fahrerlager der Rennstrecke Brands Hatch<br />

Bilder rechts von oben nach unten:<br />

Goodwood House, Start auf der Rennstrecke Goodwood, Windsor<br />

Castle, Hurlingham <strong>Club</strong>


Wir danken Herrn Gunter Klug für die freundliche Unterstützung und die Bereitstellung der Briefmarkenbilder. Seine schöne Homepage: www.mb<strong>300</strong>sl.de


ANMELDUNG<br />

Veranstalter ist der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> - <strong>Club</strong> e.V. Anmeldeformulare<br />

gibt es beim <strong>Club</strong>, dieses per email o. Post an: Johannes<br />

Zieser (zieser@johannes.as), Marc Aurel-Straße 3, A-1010<br />

Wien. Telefon +43 (699) 11362241, Telefax +43 (1) 5332386-86<br />

Anmeldeschluss: 31. August 2008<br />

Es sind 25 Doppelzimmer verschiedener Kategorien im Schlosshotel<br />

Dürnstein reserviert. Entscheidend für die Anmeldung ist<br />

die Verfügbarkeit der Zimmer.<br />

VORLÄUFIGES PROGRAMM<br />

Ausfahrt in das Mariazellerland mit herrlichen kurvenreichen<br />

Bergstraßen (Streckenlänge ca. 320km), Fahrt durch die Wachau,<br />

Besuch der Wallfahrtskirche Mariazell, fahrt nach Pogusch,<br />

Ausfahrt nach Wien über idyllische Strecken durch das<br />

Weinviertel und den Wienerwald (Streckenlänge ca. 200km),<br />

Kurzbesuch im Stift Göttweig , Burgtheater am Ring und die<br />

Autos vor dem Wiener Rathaus, Stadtrundfahrt zu den wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten, Schloss Schönbrunn.<br />

ANMELDUNG<br />

Teilnahmekosten: <strong>300</strong>,- Euro pro Person zuzüglich Hotel<br />

Bitte Betrag überweisen an:<br />

DI Johannes Zieser, Verwendungszweck: Herbstausfahrt 2008,<br />

IBAN: AT764353030734260018, BIC: VBOEATWWAMS<br />

Die Teilnahmekosten beinhalten Verpflegung und Getränke bei<br />

den Ausfahrten sowie alle Unterlagen für die Ausfahrten selbst.<br />

Die Abendessen (ohne Getränke) sind über die Halbpension gedeckt.<br />

Das Hotel wird von den Teilnehmern selbst gebucht:<br />

Schlosshotel Dürnstein - Familie Thiery - hotel@schloss.at<br />

3601 Dürnstein 2 - Tel +43 (2711) 212-0, Fax +43 (2711) 212-30<br />

HP - DZ Standard pro Übernachtung 196,00 Euro<br />

HP - DZ Superior pro Übernachtung 230,00 Euro<br />

HP - DZ Deluxe/Apartment pro Übernachtung 318,00 Euro<br />

Im Preis für die Zimmer ist bereits ein Nachlass von 15% enthalten.<br />

Geschlossener Innenhof, Regenabdeckung empfehlenswert


DEUVET INFO ZU BIOSPRIT FÜR OLD-<br />

TIMER UND KLASSIKER<br />

2009 wird es nach den Plänen unserer Bundesregierung eine<br />

erhöhte Pflichtbeimischung von Ethanol (E 10) von jetzt 5 %<br />

auf dann 10 % im <strong>Benz</strong>in geben. Dies wird die Sorten „Normal“<br />

(insoweit es dann überhaupt noch am Markt verfügbar<br />

ist) und „Super“ betreffen. Die Qualitätsstufe „Super Plus 98,<br />

bzw. 100 ROZ“ soll nach jetzigen Plänen davon ausgenommen<br />

sein und bei der gegenwärtigen fünfprozentigen Ethanolbeimischung<br />

bleiben. Diese „Schonfrist“ soll aber nur maximal weitere<br />

10 Jahre gewährt werden. Das könnte auch Konsequenzen<br />

für die Oldtimerfahrer haben, denn Ethanol ist ein hochgradig<br />

aggressives und alkoholisches Lösungsmittel. Laut Meinung<br />

der Automobilindustrie sind bestimmte Aluminium-Bauteile<br />

im Kraftstoffsystem (nicht im Motor) kritisch zu sehen. Primär<br />

betroffen sind Fahrzeuge der ersten Generation <strong>Benz</strong>indirekteinspritz-Motoren<br />

deutscher Hersteller. Hier kann Korrosion<br />

an Aluminium-Bauteilen mit einer durch mechanische Bearbeitung<br />

(Gewindeschneiden, Bohren,) verletzten Oxidschicht<br />

(Eloxalschicht) bereits bei einmaliger Betankung auftreten; dieser<br />

Prozess ist nicht wieder rückgängig zu machen. Bei älteren<br />

Fahrzeugen können auch Kraftstoffleitungen, Aluzylinderköpfe<br />

und Dichtungen davon betroffen sein. Aufgrund der Einstellung<br />

auf Super 95 trifft das z.B. alle 6-Zylinder <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Typen<br />

107er (280 - <strong>300</strong>), beim S-Klasse <strong>Club</strong> den W 116; W 126, bei<br />

den Heckflossen alle Einspritzer.Um auf der sicheren Seite zu<br />

sein, bleibt für uns Oldtimer und Klassikerfahrer ab 2009 wohl<br />

nur die teure Alternative „Super Plus Bleifrei“.<br />

Quellen: DEUVET, Deutsche BP AG, Service Center BP Aral Castrol,<br />

J. Kreuer<br />

REGISTER “MERCEDES <strong>300</strong><strong>SL</strong> COUPÉ/<br />

GULLWING”<br />

Vor kurzem ist ein Buch mit Inhalt eines <strong>300</strong><strong>SL</strong> Registers für den<br />

Flügeltürer erschienen. Der Autor ist ein gewisser Eric Le Moine<br />

aus der Schweiz. In diesem Register sind Daten von allen 1400<br />

gebauten Flügeltürerfahrzeugen enthalten. Insbesondere sind<br />

verzeichnet die Fahrgestellnummer, Motor- und Karosserienummer,<br />

Auslieferungsfarben von Lack und Interieur, und teilweise<br />

Angaben vom Auslieferungsort. Bei den meisten Fahrzeugen sind<br />

auch Informationen über die Besitzer wie Name und Adresse<br />

verzeichnet. Das Buch basiert auf einem vergleichbaren Register<br />

eines früheren <strong>Club</strong>mitgliedes namens Hans Hürlimann, das vor<br />

mehr als 20 Jahren zusammengestellt worden war. Diesem Werk<br />

lagen Angaben des <strong>Mercedes</strong> Archivs zugrunde. Eingearbeitet<br />

sind auch Details vom amerikanischen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>, der so genannten<br />

Gulwing Group, der über eigene Register zum Flügeltürer<br />

und auch zum Roadster verfügt, die käuflich erworben werden<br />

können. Bei der Erstellung seines Werkes hat Herr Le Moine<br />

jedoch übersehen, sich mit unserem deutschen <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> in<br />

Verbindung zu setzen, so daß fast alle Angaben zu deutschen<br />

Fahrzeugen fehlen oder veraltet sind. Im Übrigen sei darauf<br />

hingewiesen, das sich jedermann unter Vorlage von Kopien der<br />

Fahrzeugpapiere und des Kaufvertrages beim Classic Center die<br />

originalen Auslieferungspapiere von damals für sein Fahrzeug als<br />

Kopie schicken lassen kann.<br />

Das schweizer Register für den Flügeltürer ist für Euro 170,-<br />

+ Porto und Verpackung zu beziehen bei: Eric Le Moine,<br />

Villa Sonneck, Sissacherstr. 18, 4460 Gelterkinden, Schweiz.<br />

E-Mail: info@mercedes<strong>300</strong>slregister.com<br />

Die amerikanischen Register zum Flügeltürer und zum Roadster<br />

sind für US $ 80,- zu beziehen im Internetshop der amerika-<br />

nischen Gullwing Group:<br />

http://www.gullwinggroup.org/store/search.php?view=recent<br />

WARNUNG VOR <strong>300</strong><strong>SL</strong>-FAHRZEUGANGE-<br />

BOTEN AUS FERNOST<br />

Wie schon im letzten Jahr, möchten wir hier wieder eine Warnung<br />

aussprechen vor betrügerischen Fahrzeugangeboten. Nach<br />

wie vor werden im Internet und via E-Mail regelmäßig Fake-Autos<br />

angeboten für meist sehr günstige Preise. Die Anbieter dieser<br />

Angebote kommen meist aus Fernost, die Bilder der Fahrzeuge<br />

zeigen oft ein und dasselbe Restaurierobjekt, welches jedoch in<br />

Wahrheit nicht zum Verkauf steht. Meist sind auch ausländische<br />

Fahrzeugpapiere als “farbiger Scan” mit unter den Bildern. Die<br />

Anbieter verlangen eine Anzahlung und verschwinden damit<br />

auf Nimmerwiedersehen. Wer sich unsicher ist bei einem angebotenen<br />

MB <strong>300</strong><strong>SL</strong>, der kann sich gerne an den <strong>Club</strong> und<br />

die Redaktion wenden. Wir haben sehr viele Informationen und<br />

können bei Zweifeln behilflich sein.<br />

INFO ZU BREMSSCHEIBEN<br />

Laut Auskunft vom Classic Center sind Bremsscheiben demnächst<br />

wieder lieferbar. Eine Neuauflage vom Zylinderkopf ist<br />

inzwischen leider schon wieder vergriffen. Die Dunlop-Reifen<br />

185R15 V(91)Z sind nach wie vor lieferbar.<br />

41


KLEINER LEITFADEN ZUM <strong>SL</strong> FÜR NEU-<br />

LINGE<br />

Willkommen im Kreis der <strong>300</strong> <strong>SL</strong> – Fahrer<br />

Da wir inzwischen viele neue Mitglieder im <strong>Club</strong> haben, haben<br />

wir für diese anbei einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, der<br />

natürlich für die alten Hasen in der Szene nichts neues enthält.<br />

Einiges Wissenswertes, um den Einstieg zu erleichtern:<br />

-Kaltstart: Fettzug ziehen, kein Gas geben. Fettzug so bald wie<br />

möglich wieder reinschieben sonst verrußen die Kerzen. Beim<br />

Flügeltürer vor dem Starten den orangen Knopf für die elektrische<br />

Pumpe ziehen.<br />

-Achtung: Fahrzeug nie mehrmals hintereinander kurz starten,<br />

sonst wird eine Kerze nass und das Fahrzeug läuft nicht mehr<br />

rund. Passiert es trotzdem, Kerzen ausbauen und reinigen oder<br />

wechseln. Merke: der MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> wird nicht durchs Fahren frei,<br />

sondern der Motor geht kaputt.<br />

-Start bei heißem Motor: jeder Wagen hat ein individuelles<br />

Startverhalten. Springt der Wagen nicht an, Haube auf und<br />

nach 15 min. noch mal probieren.<br />

-Funktion des orangen Schalters für die elektr. Pumpe:<br />

-Beim Flügeltürer vor dem Starten ziehen.<br />

-Wenn der Wagen bei heißen Temperaturen zu stottern anfängt.<br />

-Wenn der Sprit zur Neige geht, fungiert der Schalter als Reserve.<br />

-Nur mineralisches, kein synthetisches Öl verwenden. Soll–<br />

Menge liegt bei 9 – 12 Liter, gemessen 30 sec. nach abstellen<br />

des Motors.<br />

-<strong>Benz</strong>in - kein Bleizusatz erforderlich.<br />

-Bei Hitze die Lüftungsklappen unter dem Armaturenbrett nicht<br />

vergessen.<br />

-Öltemperatur geht normal nicht hoch, Abhilfe durch Thermostat<br />

oder Spezialkühler.<br />

-Auto nicht länger als 3 Monate abstellen, dann wenigstens kurz<br />

fahren.<br />

-Beim Flügeltürer nicht wundern, wenn die Hinterachse in der<br />

Linkskurve schlagende Geräusche macht, das gehört so.<br />

KLEINANZEIGEN<br />

BIETE<br />

Paket <strong>300</strong><strong>SL</strong> Ersatzteile für Roadster und Flügeltürer:<br />

- Einspritzpumpe R3 A0010745501 bei bei Boschdienst nachgesehen,<br />

mit angeflanschter <strong>Benz</strong>inpumpe A0000917001<br />

- elektrische Uhr (Neuteil)<br />

- Oelthermometer 1985420205, Anzeige in Celsius<br />

- Kotflügelspeer linke Seite 421988800321<br />

- Stoßstange für ROA (original Neuteil von damals), linke<br />

Hälfte, 198880371, rechte Hälfte 1988800271<br />

- Stoßstangen-Mittelteil vorne 1988800570, gebraucht<br />

- Zierrahmen Windschutzscheibe FT 401986710030, original<br />

- Neuteil, keine Nachfertigung<br />

- 2 Scheinwerfeer, FT, gebraucht, mit Zierringen<br />

- 2 Scheibenwaschdüsen, FT, neu, 401988200047<br />

- 2 Zierleisten, neu, 1986980580, gerade am Schweller<br />

- 2 Zierleisten, neu, 421988980680, gebogen am Schweller<br />

- 2 Zierleisten, neu, 421986980780, gebogen am Schweller<br />

- 1 Nagelleiste Verdeck ROA, gebraucht, 421987790064<br />

- 2 Stück Hupen, Bosch, gebraucht<br />

- 4 Reifen, Dunlop 185 VR15, erst 400km gelaufen<br />

-<br />

2 Scheinwerfer US-Ausführung für ROA, gebraucht, mit<br />

Chromringen<br />

Paketpreis für alle Teile. 10.000,- Euro<br />

Mehr Infos dazu bei:<br />

H.-Peter Pusch, Tel 04627/189944.<br />

E-Mail: h.peter_pusch@gmx.de<br />

Verkauf einer Betriebsanleitung für Flügeltürer<br />

Originalausgabe, Ausgabe A, des <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong><br />

Flügeltürers. Das Exemplar befindet sich in erstklassigem<br />

Zustand. Preis gegen Gebot.<br />

Karl-Heinz Grosse, E-Mail:grossecasu@gmx.de<br />

SUCHE<br />

Suche Hardtop für MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong><br />

Manfred Janssen, Mobiltelefon: 0172 2417468


30<br />

MITGLIEDER<br />

Unser <strong>Club</strong> freut sich über derzeitig 322 Mitglieder<br />

Wir begrüßen unsere neuen <strong>Club</strong> - Mitglieder:<br />

Wolgang Bohatsch-Behrendt, Mannheim<br />

Hans Baving, Rheine<br />

Alexander Klein, Stuttgart<br />

Jörg Korecki, Aidlingen<br />

Holger Birkigt, Lilienthal<br />

Nol van Vliet, Rotterdam<br />

Dieter Hauser, Eppertshausen<br />

Michael Hauser, Dieburg<br />

Ton Cieraad, EG Laren, Niederlande<br />

Dr. Rudi Gröger, Baldham<br />

Jochen Steffmann, Hannover<br />

Eberhard Mahle, Leonberg<br />

Hans-Peter Kümmel, Geislingen<br />

Michael Grotzki, Vallender<br />

Christian Funke, Stuttgart<br />

Franz Brunner, Reichertshausen<br />

Jürgen Kosian, Reinbeck<br />

Heiner Kirchkamp, Düsseldorf<br />

Ausgeschieden sind:<br />

Christoph Marx, München<br />

Siegfried Segendorf, Will-Märkt<br />

Michael Bareither, Weitzersheim<br />

Der <strong>Club</strong> trauert um:<br />

Günter Besier<br />

Beat Keusch, Präsident des MBVC Schweiz<br />

EVENTS 2008<br />

Silvretta Classic, Österreich 03.07. – 06.07.2008<br />

Le Mans Classic, Le Mans 11.07. – 13.07.2008<br />

Ennstal Classic, Gröbming 22.07. – 26.07.2008<br />

AVD Oldtimer Grand Prix, Nürburgring 08.08. – 10.08.2008<br />

ADAC Sounds of Speed, Salzburgring 29.08. - 30.08.2008<br />

MB Classic Days, Brooklands, GB 31.08. – 07.09.2008<br />

4. Intern. VP Bank Classic, Arosa 11.09. – 14.09.2008<br />

Goodwood Revival, England 19.09. - 21.09.2008<br />

Herbstausfahrt, Wien - <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> 09.10. - 12.10.2008<br />

Bild:<br />

MB <strong>300</strong><strong>SL</strong>S Special “Porter”, historisches Foto aus dem tollen Buch “Weekend Heroes” von Tony Adriaensens, erschienen bei CorsaResearch<br />

BVBA, B-2000 Antwerpen, Belgium. ISBN 978-90-80119-73-4<br />

NACHRUF AUF UNSER CLUBMITGLIED<br />

GÜNTER BESIER<br />

geboren am 10.05.1934, verstorben 05.05.2008<br />

Günter Besier wurde Mitte der 50er Jahren zuerst mit Porsche<br />

Carrera im Motorsport aktiv. Er fuhr mit seinem Porsche große<br />

Rennen wie z.B. das 1000km-Rennen am Nürburgring im Jahre<br />

1956. Danach war er begeisterter Teilnehmer bei vielen Bergrennen,<br />

Flugplatzrennen etc. Er war eines der Gründungsmitglieder<br />

beim Hessen Motorsportclub in Wiesbaden. In den späteren<br />

60er Jahren hat er seinen MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Flügeltürer erworben.<br />

Zwei mal hat er diesen restaurieren lassen und ist damit bei vielen<br />

Events, u. a. der Mille Miglia dabei gewesen. Ein detaillierter<br />

Bericht über seine interessante Renngeschichte erfolgt in einem<br />

späteren Bulletin. Der MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> ist tief getroffen und<br />

wünscht der Familie Besier ein herzliches Beileid.<br />

BEAT KEUSCH, PRÄSIDENT DES MBVC<br />

SCHWEIZ, IST VERSTORBEN<br />

Die Nachricht vom Tode von Herrn Beat Keusch, Präsident<br />

des MBVC Schweiz, hat uns sehr berührt. Beat Keusch hat mit<br />

seinem Wissen und seinem Engagement die Oldtimer-Szene in<br />

der Schweiz in den vergangenen Jahren maßgeblich mit geprägt<br />

und gestaltet. Der MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> wünscht seiner Familie ein<br />

aufrichtiges Beileid.


DIE ANDEREN MB-CLUBS DEUTSCHLAND<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Veteranenclub von Deutschland e.V.<br />

www.mvconline.de - mvcd@t-online.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 190<strong>SL</strong> <strong>Club</strong><br />

www.mercedes-benz190sl-club.de - f.erbeck@mercedes-benz190slclub.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Interessengemeinschaft e.V.<br />

www.mbig.de - info@mbig.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Pagode e.V.<br />

www.sl-club-pagode.de - holger.widenmeyer@sl-club-pagode.de<br />

Verein der Heckflossenfreunde e.V. /MB-Strich-Acht IG<br />

www.mercedesclubs.de - stuempfig@mercedesclubs.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R/C 107 <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Deutschland e.V.<br />

www.107sl-club.de - j.kreuer@rt-42.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Kompressor <strong>Club</strong> e.V.<br />

info@kompressor-club.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> W123-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.w123-club.de - w123info@aol.com<br />

Unimog-<strong>Club</strong> Gaggenau e.V.<br />

www.unimog-club-gaggenau.de<br />

peter.rebsdat@unimog-club-gaggenau.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> S-Klasse-<strong>Club</strong><br />

www.mb-w-126-club.de - info@mb-w-126-club.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R129 <strong>SL</strong>-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.129sl-club.de - president@129sl-club.de<br />

MBMC <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>-Modellauto-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.mbmc.de - info@mbmc.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong>K-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.slk-club.de - info@slk-club.de

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