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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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3.1.2. <strong>Der</strong> buddhistische Kanon und die Übersetzung der Sūtras in China<br />

China kam in Berührung mit zentral- und südasiatischen Ländern und mit dem<br />

Buddhismus durch die Handelswege der Seidenstrasse. Es gibt eine unbewiesene Information,<br />

dass schon die Kaiser Shihuang der Qin-Dynastie (246-210 v.) und Kaiser Wu der<br />

Han-Dynastie (140-88 v.) mit dem Staat Kushan (Chin. Yuezhiguo ) 286<br />

Verbindung hatten und buddhistische Schriften besassen. Die ersten historischen Angaben<br />

setzen jedoch die Anfänge des chinesischen Buddhismus auf das 1. Jh.n. 287<br />

Die ersten buddhistischen Meister und Übersetzer stammten aus den Gebieten<br />

Magadha, Uddiyāna, Kashmir, Kucha u.a. Im Jahr 67 n. kamen die indischen Gelehrten<br />

Kāśyapa Matanga 288 und Dharmananda 289 nach China. Sie residierten in der Nähe von Luoyang<br />

in dem neu gebauten „Tempel des weissen Pferdes“ (Chin. Baimasi ) und übersetzten<br />

dort buddhistische Schriften aus dem Sanskrit ins Chinesische. 290 Als erstes stellte Matanga das<br />

Sūtra in 42 Kapiteln (Chin. Sishi’er zhang jing ) auf Chinesisch zusammen. Von<br />

diesem Text existiert keine Sanskrit oder Pāli-Version. Deswegen vermutet man, dass hier<br />

Fragmente aus verschiedenen Werken ausgewählt wurden, um erstmals die grundlegenden<br />

Ideen der Lehre für die Leute aus China zugänglich zu machen. 291 Nach dem Tod von<br />

Matanga übersetzte Dharmananda weitere fünf Sūtras ins Chinesische. 292<br />

Ungefähr zu derselben Zeit, als die indischen Gelehrten in China eintrafen, wurden 18<br />

chinesische Gelehrte von Kaiser Ming der Han-Dynastie (58-75.n.) nach Indien<br />

geschickt. 293 Später folgten noch andere chinesische Reisende, Mönche und offizielle<br />

Gesandte. Sie studierten Buddhismus und Sanskrit bei einzelnen Gelehrten oder später auch an<br />

der buddhistischen Klosteruniversität Nālanda. 294 Als sie nach China zurückkehrten, brachten<br />

sie Manuskripte der buddhistischen Schriften mit, die nachher in der kaiserlichen Bibliothek<br />

oder in Klöstern aufbewahrt wurden. In vielen Fällen erhielten buddhistische Gelehrte eine<br />

offizielle Anordnung, die mitgebrachten Texte ins Chinesische zu übertragen. 295<br />

286 Anfangs im Gebiet der heutigen Gansu-Provinz, später in den persischen Provinzen Baktrien und Sogdien (im<br />

heutigen Afganistan)<br />

287<br />

Siehe Beal, S. 1-2.<br />

288<br />

Chin. Jiashe Moteng ¡¢£<br />

289<br />

Chin. Falan¤¥¦<br />

Zhu<br />

290<br />

Vgl. Shakya, S. 2 und Bose, S. 43, mehr zu den Personen siehe Beal, S. 5-6.<br />

291<br />

Siehe Beal, S. 5.<br />

292<br />

Mehr über die anderen vier Sūtras siehe Bose, S. 43 und Beal, S. 6.<br />

293<br />

Siehe Beal, S. 3.<br />

294<br />

In Magadha (dem heutigen Bihār).<br />

295<br />

Siehe Bose, S. 28-30.<br />

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