Der Begriff „Befreiung“ - DSpace
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auch (3) die acht Arten der Befreiung erwähnt. 525 Die acht Arten der Befreiung beziehen<br />
sich auf die acht Arten der Meditation, die den Geist und die Gedanken befreien. Ebenso<br />
stellen Samādhi und Dhyāna zwei Arten der Meditation dar. Alle diese sind feststehende<br />
Standardbegriffe, weshalb sie im Chinesischen mit dem Binom ausgedrückt<br />
werden. 526<br />
Im dritten Kapitel kommt die Befreiung in begrifflichen Gegensatz-Paaren vor:<br />
Befreiung und Begierde, Befreiung und fünf Übeltaten 527 , Befreiung und Fesseln. Im<br />
Chinesischen steht jedes Mal ein anderer Ausdruck: 1) , 2) und 3) <br />
528 Im diesem Abschnitt drückt die Befreiung einen Gegensatz zu verschiedenen bösen<br />
Taten oder Eigenschaften aus. Es ist kein feststehender <strong>Begriff</strong>, deshalb hat man die Wörter frei<br />
ausgewählt und den Bedürfnissen der chinesischen Sprache angepasst.<br />
Weiter im Text erklärt Vimalakīrti den Sinn der Entsagung. Es gilt „die fünf Pfade 529<br />
[Gehenden] zu befreien [du ], die fünf Augen 530 zu reinigen, die fünf Kräfte 531 zu erlangen<br />
und die fünf Wurzeln 532 aufrechtzuerhalten“. 533 Die fünf Pfade sind fünf Bereiche der Existenz<br />
samt den dort lebenden Wesen.<br />
Im vierten Kapitel definiert Vimalakīrti die „Essenz der Weisheit“, indem er<br />
die Hauptelemente des buddhistischen Weges nennt. Im Sanskrit gibt es dafür den <strong>Begriff</strong><br />
. Es ist der Ort, an dem man zur Erkenntnis der höchsten Weisheit gelangt. Im<br />
Chinesischen wird der <strong>Begriff</strong> (Ort der religiösen Praxis) verwendet. In<br />
Antworten auf die Frage, was Bodhimandala bedeutet, wird sie unter anderem auch als „die<br />
Befreiung [jietuo ], weil man [dadurch ... ] den Rücken zukehrt und [... ] aufgibt.“ 534<br />
Gemäss dieser Aussage könnte man den beiden chinesischen Verben jegliche Objekte (wie<br />
irdische Welt, Gedanken, Anhaftung, Leidenschaften etc.) zuordenen. Wichtig sind vor allem<br />
die Handlung und das Resultat. Man lässt alles hinter sich und befreit sich von jeglichen<br />
Hindernissen. Das ist der Weg zur Leerheit und zum Nirvāna.<br />
525<br />
T14n0475_p0540b07.<br />
526<br />
Mehr zu diesen <strong>Begriff</strong>en siehe unten Kap. 4.2.1.<br />
527<br />
1.Vater töten, 2. Mutter töten, 3. Arhat töten, 4. Körper eines Buddha oder eines Bodhisattva verletzen, 5.<br />
Zwietracht in der Mönchsgesellschaft säen.<br />
528<br />
T14n0475_p0540b25.<br />
529<br />
Fünf Bereiche der Existenz: Götter und Halbgötter, Menschen, Tiere, hungrige Geister, Wesen der Hölle.<br />
530<br />
Das leibliche Auge, himmlische Auge, Auge der Weisheit, Dharma-Auge, Buddha-Auge.<br />
531<br />
Glaube, Fleiss, Gedächtnis, Konzentration, Weisheit.<br />
532<br />
Vervollkommnung der fünf Sinne: Sicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Berührung.<br />
533 T14n0475_p0541c18.<br />
534 T14n0475_p0542c23.<br />
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