Der Begriff „Befreiung“ - DSpace
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Befreiung“ (Chin. bukesiyi jietuo 507 ) und vermochte sie den Bedürfnissen<br />
eines jeden Menschen anzupassen. 508<br />
In China wurde diese Schrift als eine der ersten übersetzt und erlangte weit-reichende<br />
Anerkennung. Ein Laie, der in einer Person sowohl einen erfolgreichen aristokratischen<br />
Kaufmann als auch einen buddhistischen Weisen verkörpert, entsprach genau dem<br />
chinesischen Ideal eines Gelehrten. Vimalakīrti führte sein irdisches Leben wie alle Leute und<br />
betrieb Handel. Trotzdem vermochte er die Wahrheiten des Buddhismus genauso gründlich<br />
oder noch gründlicher als Mönche und Asketen zu erkennen. Vor allem strebte er auch danach,<br />
anderen den Sinn der Lehre zu erklären. 509<br />
Obwohl das Werk von einer bestimmten historischen Person verfasst worden ist, gilt es<br />
trotzdem als Bestandteil der geistigen Überlieferungslinie Buddhas und wird zu den Worten<br />
Buddhas, nämlich den Sūtras gezählt.<br />
Das Sanskrit-Original war (abgesehen von einigen Fragmenten) verloren gegangen. Ein<br />
Sanskrit-Manuskript wurde jedoch im Jahr 1999 von Prof. Takahashi Hisao während eines<br />
Besuchs im Potala-Palast in Lhasa zusammen mit einer Forschungsgruppe entdeckt. Nach einer<br />
Bearbeitungsphase von mehr als vier Jahren wurde es im Jahr 2004 vom Institut der<br />
buddhistischen Studien der Taisho Universität 510 in transliterierter Form zusammen mit den<br />
drei chinesischen Übersetzungen und einer tibetischen Version veröffentlicht. 511<br />
ihnen sind: 512<br />
In China gab es mehrere Übersetzungen aus dem Sanskrit. Die drei bekanntesten unter<br />
1. Foshuo weimojie jing von Zhiqian , ca. 223-253.<br />
2. Weimojie suoshuo jing von Kumārajīva, ca. im Jahr 406.<br />
3. Shuo wugoucheng jing von Xuanzang , ca. im Jahr 650.<br />
verwendet.<br />
Für die vorliegende Analyse wird als Grundlage die Übersetzung von Kumārajīva<br />
Eine deutsche Übersetzung des Sūtra ist auch vorhanden. Sie wurde von Jakob Fischer<br />
und Yokota Takezo auf der Grundlage des chinesischen Textes von Kumārajīva im Jahr 1944<br />
fertiggestellt. <strong>Der</strong> zweite Titel dieser Übersetzung heisst Sūtra über die Erlösung. Folglich hat<br />
Fischer auch die im Text vorkommenden <strong>Begriff</strong>e , und als<br />
507<br />
T14n0475_p0537a03, _p0556a28 etc.<br />
508<br />
Siehe Fischer (Übers.), S. ix.<br />
509<br />
Siehe Fischer (Übers.), S. viii-ix.<br />
510<br />
Study Group on Buddhist Sanskrit Literature – The Institute for Comprehensive Studies of Buddhism /<br />
.<br />
511 Siehe Ausgabe von Takahashi.<br />
512 Nach Fischer (Übers.), S. vii.<br />
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