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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Eigentlich sind hiermit vier Phasen des Lebens gemeint: Geburt, Alter, Krankheit,<br />

Tod (sheng lao bing si ), von denen Geburt und Tod den Samsāra (Wiedergeburts-<br />

kreislauf) symbolisieren und Alter und Tod das unvermeidliche Leid.<br />

Es ist interessant, die Versformen in allen drei Texten zu vergleichen. Samghavarman<br />

benützt eine Gedichtsform mit vier Zeichen, Faxian eine mit 7 und Wang Rixiu eine mit fünf<br />

Zeichen. Diese Besonderheit hängt mit der damaligen Entwicklung der chinesischen Dichtung<br />

zusammen. Zur Zeit von Samghavarman war der fünf- und siebensilbige Vers noch nicht sehr<br />

entwickelt. Die Vier-Zeichen-Gedichte waren schon in den südlichen Gedichten chuci sehr<br />

üblich. Nach dem die sieben- und fünfsilbigen Verse in der Tang-Zeit ihre Vollkommenheit<br />

erreichten, wandten sich die späteren Dichter immer mehr diesen Formen zu.<br />

Weiter im Vers geht es um die Befreiung, die das Ankommen an das andere Ufer<br />

andeutet. In diesem Satz sagt der Bhikshu Dharmākara:<br />

„Den noch nicht Hinübergeführten [weidu ] fühlenden Wesen befehle ich, die Befreiung zu<br />

erlangen [dedu ]. Diejenigen, die schon befreit sind [yidu ], lasse ich in Buddhas<br />

verwandeln.“ 430<br />

Dadurch wird ein vierstufiger Befreiungsprozess geschildert: 1) Das Noch-Nicht-<br />

Befreitsein. 2) Die Erlangung der Befreiung. 3) Das Innehaben der Befreiung. 4) Die Buddha-<br />

schaft. Das Befreitsein ist hier also ein Zustand vor der Buddhaschaft.<br />

Im Folgenden möchte ich ein Beispiel anführen, das nicht direkt mit den zu<br />

untersuchenden <strong>Begriff</strong>en zu tun hat, aber vortrefflich die Fülle der buddhistischen Ausdrücke<br />

illustriert. Es handelt sich um eine Aufzählung der Beinamen des Buddha Amitābha, die in<br />

diesem Fall als Synonyme gelten 431 . Ausserdem findet man in der Aufzählung auch einen<br />

Namen mit dem <strong>Begriff</strong> <strong>„Befreiung“</strong>. 432<br />

• wuliang guang(Licht ohne Maß)<br />

• wu’ai guang(Licht ohne Hindernisse)<br />

• changzhao guang(ständig strahlendes Licht)<br />

• bukong guang(das nicht leere Licht)<br />

• yanwang guang(Licht des Flammenkönigs)<br />

• liyi guang(Licht des Nutzens)<br />

• aile guang(Licht der Freude)<br />

• anyin guang(Licht der sicheren Gerborgenheit)<br />

• jietuo guang(Licht der Befreiung)<br />

• zhihui guang(Licht der Weisheit)<br />

• wudeng guang(Licht ohne des Gleichen)<br />

• busiyi guang(das nicht vorstellbare Licht)<br />

430 T12n0363_p318c22.<br />

431 Sie können jedoch auch z.B. in Bezug auf die drei Körper Buddhas unterschiedliche Sinnesinhalte haben.<br />

432 Zu den folgenden Namen siehe T12n0363_p0321c23 ff.<br />

433 T12n0360_p0270b01.<br />

434 T12n0360_p0270b02.<br />

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