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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Die drei oben genannten Texte beschreiben den Ursprung und die Eigenschaften des<br />

von Buddha Amitābha geschaffenen reinen Landes. Unter dem <strong>Begriff</strong> das „reine Land” (Chin.<br />

jingtu ) versteht man einen Bereich, der im Geist der Bodhisattvas entstanden ist. Er kann<br />

genauso im Geist jedes Praktizierenden geschaffen werden. Im Sprachgebrauch der<br />

chinesischen Chan-Buddhismus-Schule gilt die „reine Befreiung“ (jingdu ) sogar als<br />

Synonym für das „reine Land“ (jingtu ):<br />

„Wer die reine Befreiung [jingdu ] wünscht, muss seinen Geist reinigen. Wenn der Geist rein ist,<br />

wird auch das Land Buddhas rein.“ 414<br />

In den Amitābha-Sūtras geht es jedoch meistens um eine Befreiung von aussen. Diese<br />

Befreiung erfolgt durch die Kraft Buddhas und ist mit der Geburt im reinen Land gleich zu<br />

setzen. Lebewesen können in dieses Land hineingeboren werden, auch wenn sie nur den<br />

Namen des Buddha Amitābha rezitieren. Entscheidend sind das Vertrauen und der Glaube an<br />

Amitābha.<br />

„Damit entfernen sich diese Schriften einen Schritt von der ursprünglichen buddhistischen Vorstellung,<br />

dass die Befreiung nicht von aussen kommt, sondern durch innere Vervollkommnung und Einsicht in die<br />

‚wahre Natur’ aller Dinge erreicht wird.“ 415<br />

Als Bezeichnung für die Kraft Buddhas oder für die „Kraft des Anderen“ wird in der<br />

buddhistischen Terminologie häufig der japanische <strong>Begriff</strong> verwendet.<br />

Wenn man auf diese Art und Weise ins reine Land kommt, ist das jedoch noch nicht die<br />

absolute Befreiung. Das reine Land stellt nur die besten Voraussetzungen für den weiteren Weg<br />

zum Endziel dar. Was genau die Befreiung im Zusammenhang mit dem reinen Land bedeutet<br />

und inwieweit sie endgültig wirkt, diese Fragen sollen anhand der Betrachtung der<br />

chinesischen <strong>Begriff</strong>e in der längeren Fassung des Amitābha-Sūtra geklärt werden.<br />

3.4.1. Das längere Amitābha-Sūtra<br />

(Chin. Wuliangshou jing ; Skt. Sukhāvatī-vyūha)<br />

Diese Schrift schildert die Verdienste Amitābhas und die vorzüglichen Qualitäten seines<br />

reinen Landes anhand eines Dialogs zwischen Śākyamuni und seinem Schüler Ānanda. Zuerst<br />

wird über die früheren Leben Amitābhas berichtet, die als Grundlage zum Erlangen der<br />

Buddhaschaft gelten. Das Sūtra erzählt, wie Amitābha in einer seiner früheren Emanationen als<br />

414 T85n2837_p1283b08 ff.<br />

415 Steineck, S. 17.<br />

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