Der Begriff „Befreiung“ - DSpace
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Mehrere Stellen in dieser Geschichte schildern die Schwierigkeiten des Weges zum<br />
Schatzort. <strong>Der</strong> Weg ist wie ein Fluss oder wie eine Strecke des Weges, die man überwältigen<br />
und hinter sich lassen kann. Deswegen wird hier im Chinesischen das Verb<br />
benützt:<br />
„<strong>Der</strong> arge Weg durch den Kummer vom Leben und Tod ist gefährlich, schwer, lang und weit. Man<br />
muss [ihn] hinter sich lassen und hinüberkommen [du].“ 388<br />
Die gleiche Bedeutung tragen in diesem Abschnitt auch zwei andere Wörter: <br />
(vorbeigehen, hinter sich lassen) und (vermeiden).<br />
1) „Es gibt viele Lebewesen, die diesen Weg hinter sich lassen [guo] und den Schatzort erreichen<br />
wollen.“ 389<br />
2) „Wir haben nun diesen üblen Weg vermieden [mian], bald erreichen wir Ruhe und<br />
Geborgenheit 390 .“ 391<br />
<strong>Der</strong> Ausdruck „Ruhe und Gerborgenheit“ kommt im Text wiederholt vor<br />
Es ist ein Sinonym für das Nirvāna.<br />
Auch im 15. Kapitel spielt die Befreiung eine zentrale Rolle. Die zu analysierenden<br />
chinesischen <strong>Begriff</strong>e kommen nicht vor, jedoch auf die Befreiung weisen der Inhalt und<br />
andere Sinonyme hin. Es geht um einen Vater, der eines Tages nach Hause kommt und seine<br />
Kinder mit einer Vergiftung erkrankt vorfindet. Seine Söhne bitten ihn um Hilfe. Da der Vater<br />
auch ein guter Arzt ist, bereitet er ein Gegenmittel, das eine schöne Farbe, einen guten Geruch<br />
und einen guten Geschmack hat. Im chinesischen Text sagt er dann zu den Kindern: „Damit<br />
könnt ihr das Leid schnell beseitigen [chu kunao ].“ 392 Hiermit ist die Befreiung von<br />
dem konkreten und auch von allem weltlichen Leid angedeutet. Im Text wird in der gleichen<br />
Phrase auch sehr oft das Binom (beseitigen, von etwas befreien) eingesetzt:<br />
. 393<br />
Die Söhne wollen jedoch das Heilmittel nicht nehmen. Daher überlegt der Vater eine<br />
geschickte Methode. Er lässt Arzneien zu Hause und reist ab. In einiger Zeit schickt er einen<br />
Boten zu seinen Söhnen mit dem Brief, in dem gesagt ist, dass er gestorben sei. Nun sind die<br />
Söhne dermassen hoffnungs- und hilflos, dass sie letztendlich die Medikamente einnehmen und<br />
geheilt werden. Auf Chinesisch wird der Prozess mit zwei verschiedenen Verben und einem<br />
388 T09n0262_p0026a15.<br />
389 T09n0262_p0025c28.<br />
390 Synonym für das Nirvāna.<br />
391 T09n0262_p0026a09.<br />
392 T09n0262_p0043a18.<br />
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