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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Befreiung. Wodurch kann ein Mensch die Befreiung erlangen? Nur die Beseitigung leerer<br />

Illusionen nennt man die Befreiung.“ 382<br />

Im fünften Kapitel erzählt Buddha seinem Schüler Kāśyapa von den vielfachen<br />

Formen der Lehre. Lebewesen an sich sind ihrer wahren Natur unbewusst. Nur Buddha erkennt<br />

ihre wahre Natur und verteilt die Mittel entsprechend ihrer Veranlagung. Deshalb nimmt die<br />

Lehre Buddhas bei verschiedenen Lebewesen verschiedene Formen an. Zu den verschiedenen<br />

Erscheinungsformen der Lehre gehören auch z.B. 1) die Gestalt der Befreiung, 2) die Gestalt<br />

der Trennung, 3) die Gestalt des Verlöschens“. 383 Was diese drei Erscheinungsformen angeht,<br />

so werden sie im Foxue da cidian auf folgende Weise definiert:<br />

„Die Gestalt der Befreiung bedeutet, dass es Leben und Tod nicht mehr gibt. Die Gestalt der Trennung<br />

bedeutet, dass es Nirvāna nicht mehr gibt. Die Gestalt des Verlöschens bedeutet, dass es weder Leben<br />

und Tod noch Nirvāna gibt […]. Das ist der Weg, auf dem es weder das Vorhandene noch das Nicht-<br />

Vorhandene gibt.“<br />

Die Gestalt der Befreiung ist die erste Stufe von dreien, auf der man immer noch an die<br />

duale Weltanschauung gebunden ist. Auf der dritten Stufe wird es jedoch klar, dass es in der<br />

Wirklichkeit keine Erscheinungsformen gibt. Auch der Text besagt, dass die Lehre Buddhas<br />

nur eine alles vereinende Gestalt hat.<br />

Am Anfang des fünften Kapitels gibt es noch eine andere Aussage Buddhas, in der die<br />

Befreiung erwähnt wird. Hier verspricht Buddha den Lebewesen folgendes:<br />

„Diejenigen, die noch nicht hinübergeführt [du ] sind, werde ich hinüberführen [du ]. Diejenigen,<br />

die noch nicht erlöst [jie ] sind, werde ich erlösen [jie ]. Denjenigen, die [nach dem Tod] noch<br />

keine Ruhe gefunden haben, werde ich die Ruhe gewähren. Diejenigen, die das Nirvāna noch nicht<br />

erreicht haben, werde ich das Nirvāna gewähren.“ 384<br />

Die Befreiung bildet hier mehrere Stufen, 1) das Hinüberführen (du ), 2) das<br />

Loslösen (jie ), 3) die Beruhigung und 4) das Nirvāna. Wie gesehen, werden hier die Verben<br />

in jedem Satz zwei Mal wiederholt.<br />

Im sechsten Kapitel wird die Befreiung mit sechs höheren Geisteskräften 385 und drei<br />

Klarheiten 386 in Verbindung gebracht. Durch die sechs Geisteskräfte wird die Befreiung<br />

getätigt und durch die drei Zeiten (Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit) zeigt sie ihre<br />

Wirkung.<br />

382 T09n0262_p0015a27.<br />

383 T09n0262_p0019b24.<br />

384 T09n0262_p0019b13.<br />

385 1) Fähigkeit, Wunder zu vollbringen, 2) göttliches Gehör, 3) göttliche Sicht, 4) Fähigkeit, den Geist jedes<br />

Wesens zu durchschauen, 5) Erinnerung an frühere Existenzen, 6) Ausschöpfung aller Mängel.<br />

386 Klarheit über Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit.<br />

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