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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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des Leides: Geburt, Tod, Krankheit und Tod (resp. Wiedergeburtskreislauf) ebenso wie die<br />

drei Gifte: Gier, Zorn und Unwissenheit. Diese negativen Zustände und Eigenschaften stellen<br />

Fesseln dar, von denen Buddha Lebewesen befreit. Am stärksten bindet an die irdische Welt<br />

und an das Leid die Unwissenheit. Im Chinesischen werden der Unwissenheit zwei Attribute<br />

zugefügt: (undeutlich) und (verhüllt). Sie bestehen jeweils aus folgenden<br />

Teilen: 1) : Klänge (hinter einem) Tor ; 2) : (unter dem) Gras <br />

verborgen . 378<br />

Ein weiteres geschicktes Mittel Buddhas ist der Zaubertrank der Unsterblichkeit: „[Er]<br />

öffnet das Tor des süssen Nektars und bringt überall die weit reichende Befreiung [du ].“ 379<br />

Andere geschickte Mittel Buddhas sind magische Kraft, Weisheit, Vollkommenheiten, grosse<br />

Barmherzigkeit, Unermüdlichkeit und wohltuender Wille etc.<br />

Am Anfang des dritten Kapitels erzählt Śāriputra, wie er mit eigenen Kräften versucht<br />

hat, Befreiung und Erleuchtung zu finden. Dann hörte er die Worte Buddhas und folgte ihm.<br />

Erst danach kam er zur Erkenntnis, dass seine vorherigen Bemühungen nur dem kleinen<br />

Fahrzeug gehörten und keine wahre Erleuchtung ermöglichten. Er verstand, dass nur das<br />

Verlassen auf den Buddha Śākyamuni zum grossen Fahrzeug führte und ihn von falscher<br />

Sichtweise und verkehrten Meinungen befreite. 380<br />

<strong>Der</strong> Text betont mehrmals, dass die Befreiung vom Leid und vom<br />

Wiedergeburtskreislauf nicht gleich Nirvāna ist. Im chinesischen Text werden die beiden<br />

<strong>Begriff</strong>e <strong>„Befreiung“</strong> und „Nirvāna“ angedeutet, werden aber nicht besonders differenziert:<br />

„Ihr habt nur Leben und Tod [Wiedergeburtskreislauf] erschöpft [jin, aber seid noch nicht<br />

wirklich verlöscht [mie ,= Nirvāna].“ 381<br />

In diesem Beispiel wird 1) das „Erschöpfen des Lebens und Todes“ 2) dem<br />

„Verlöschen ins Nirvāna“ gegenübergestellt. Daran sehen wir, dass die Befreiung nicht<br />

identisch mit dem Nirvāna ist.<br />

Weiter spricht Buddha von vier Wahrheiten und erläutert die Befreiung als eine davon.<br />

Im Chinesischen wird drei Mal der <strong>Begriff</strong> verwendet:<br />

„Die Ursache aller Leiden begründet sich im Begehren. Löscht man die Begierde, so gibt es nichts,<br />

worauf man sich stützen und woran man sich halten [kann]. Das völlige Verlöschen aller Leiden<br />

bezeichnet man als die dritte Wahrheit. Um die Wahrheit des Verlöschens [aller Leiden] zu erfüllen, übt<br />

man sich auf dem Weg [der Lehre], entfernt man die Fesseln aller Leiden und das nennt man die<br />

378 T09n0262_p0013a13.<br />

379 T09n0262_p0024c05.<br />

380 Vgl. T09n0262_p0011a10.<br />

381 T09n0262_p0015a19.<br />

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