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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Ergänzungen vor. Er beinhaltet verschiedene Werke der chinesischen Autoren: Kommentare,<br />

Biographien, Kataloge, Reiseberichte, Gedichte, Wörterbücher und sogar nicht-buddhistische<br />

Schriften. 334<br />

Für die weitere Untersuchung sind einzelne Sūtras aus dem sog. ersten Korb<br />

ausgewählt, die in folgenden Kapiteln anhand des <strong>Begriff</strong>es <strong>„Befreiung“</strong> untersucht werden<br />

sollen.<br />

3.2. Sūtra von der Vollkommenheit der Weisheit<br />

Das Sūtra von der Vollkommenheit der Weisheit (Skt. Prajñāpāramitā-sūtra) 335 stellt<br />

einen äusserst wichtigen Teil des buddhistischen Kanons dar. Es ist dermaßen umfangreich,<br />

dass man es eher als eine Sūtra-Sammlung oder eine Sūtra-Gruppe bezeichnen sollte. Die hier<br />

enthaltenen Schriften thematisieren hauptsächlich die <strong>Begriff</strong>e „Weisheit“ und „Leerheit“, die<br />

durch Auflösung der dualen Verhältnisse der Erscheinungen eine direkte Wahrnehmung der<br />

wirklichen Realität ermöglichen. Diese und andere Ideen der Prajñāpāramitā-Texte haben den<br />

Mahāyāna-Buddhismus sehr geprägt. Das Sūtra entstammt im ältesten Teil dem 1. Jh.n. Zu<br />

dieser Zeit wurde das Sūtra von der Vollkommenheit der Weisheit in 8000 Versen<br />

(Skt. Ashtasāhasrikā-prajñāpāramitā-sūtra) niedergeschrieben. Später entwickelten sich daraus<br />

auch Versionen in 10.000, 18.000, 25.000 und 100.000 Versen. 336<br />

Nach dem Sūtra von der Vollkommenheit der Weisheit selbst wurde diese Lehre von<br />

Buddha auf dem Geiergipfel in Rājagriha dargelegt. Es ist jedoch eher eine geistige und keine<br />

historische Überlieferung, da der Text erst viele Jahrhunderte nach dem historischen Buddha<br />

kompiliert wurde. Die Ideen dieser Weisheitslehre wurden von vielen Buddhisten weiter<br />

interpretiert und entwickelt. So befasste sich der indische Philosoph der Mādhyamika-Schule<br />

Nāgārjuna (2. Jh.n) mit einer tiefgehenden Ausarbeitung der Themen (z.B. des<br />

Leerheitsbegriffes) der Prajñāpāramitā-Philosophie. 337<br />

Das ganze Werk ist heute in der chinesischen Übersetzung erhalten, im Sanskrit-<br />

Original sind nur 12 kleinere Sūtras aus dem ganzen Werk vorhanden. Die chinesische Version<br />

besteht aus mehr als 600 Bänden und enthält 40 Einzelsūtras. Die zwei berühmtesten Texte<br />

334<br />

Siehe Jan Yün-hua, S. 9-10.<br />

335<br />

Mit vollem Titel: Chin. Da bore boluomiduo jing; Skt.<br />

D. Das grosse Sūtra von der Vollkommenheit der Weisheit.<br />

336<br />

Siehe Schumann, S. 165.<br />

337<br />

Siehe Schumann, S. 190.<br />

Mahā-prajñāpāramitā-sūtra;<br />

80

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