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Der Begriff „Befreiung“ - DSpace

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Die bekanntesten Übersetzer waren der indische Gelehrte Kumārajīva (344-413) 296<br />

und die chinesischen Mönche Faxian (337-422) und Xuanzang (600-664).<br />

Kumārajīva stammte aus dem Staat Kucha (Chin. Kuche ) 297 und war anfangs in Indien<br />

tätig. Wegen politischer Änderungen musste er im Jahr 403 nach China reisen. In der<br />

damaligen Hauptstadt Chang’an gründete er ein Übersetzungszentrum. Er sprach kein gutes<br />

Chinesisch und stützte sich hauptsächlich auf seinen chinesischen Gehilfen. 298 Trotzdem<br />

wurden die Texte von Kumārajīva in China am populärsten. Es gibt viele Legenden, die über<br />

seine Geschicktheit der Übersetzung berichten. Götter sollen sich über sein Werk auf die<br />

folgende Weise geäussert haben:<br />

„Weil Kumārajīva der Hauptdolmetscher für sieben Buddhas der Vergangenheit gewesen ist, gleichen<br />

die von ihm übersetzten Sūtras dem Herzen Buddhas. Deswegen gefällt es jedem, sie zu lesen und zu<br />

rezitieren.“ 299<br />

hat:<br />

Eine andere Legende erzählt, dass Kumārajīva kurz vor seinem Tod folgendes gesagt<br />

„Selber weiss ich nicht, ob es in den von mir übersetzten Sūtras irgendwelche Fehler gibt. Wenn es<br />

jedoch keine gibt, wird beim Verbrennen meines Körpers die Zunge nicht verbrannt.“ 300<br />

Man glaubt, dass seine Zunge tatsächlich vom Feuer unberührt blieb. Also waren seine<br />

Übersetzungen im vollen Einklang mit dem Herzen von Buddha und beinhalteten keine<br />

Fehler. 301<br />

Die Übersetzungsarbeit an sich wurde immer in grossen Arbeitsgruppen durchgeführt<br />

und in der Regel von einem Grossmeister (meistens aus Indien oder anderen zentral- und<br />

südasiatischen Ländern) geleitet. Er trug zuerst den zu übersetzenden Text mündlich vor und<br />

erklärte ihn auf Sanskrit. Daraufhin erörterte er jeden Satz ausführlich und beantwortete Fragen<br />

der Anwesenden. Seine Erklärungen wurden von den chinesischen Assistenten, die über<br />

Sanskrit-Kenntnisse verfügten, niedergeschrieben. Letztendlich wurden alle Notizen verglichen<br />

und zu einem Text zusammengestellt. 302<br />

Am Anfang konnten bei einer solchen Übersetzungsversammlung mehr als Tausend<br />

Zuhörer anwesend sein. Kumārajīva hatte z.B. sogar bis zu 3000 Gehilfen. Später in den Sui-<br />

und Tang-Dynastien reduzierte sich die Zahl auf ca. 20 Personen. Xuanzang hatte nur 23<br />

296<br />

Jiumoluoshe§¨©<br />

Chin.<br />

297<br />

Früher ein buddhistisches Land auf der Seidenstrasse (in der heutigen Provinz Xinjiang in China)<br />

298 Siehe Bose, S. 52 ff.<br />

299 Hsüan Hua, S. 10.<br />

300 Hsüan Hua, S. 11.<br />

301 Siehe Hsüan Hua, S. 11 ff.<br />

302 Cao Shibang, S. 74.<br />

74

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