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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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KAPITEL VI<br />

Zusammenfassung<br />

Bekanntlich können die <strong>lipidhaltige</strong>n mischmizellaren Systeme auf Grund ihrer vielfältigen<br />

und vorteilhaften Eigenschaften als Wirkstoffträgersysteme zur Verbesserung der<br />

Wasserlöslichkeit und des Transports <strong>lipophiler</strong> <strong>Arzneistoffe</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden. Weniger<br />

bekannt s<strong>in</strong>d jedoch die Faktoren, die zur Verbesserung der Solubilisation <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong><br />

<strong>Arzneistoffe</strong> oder ihrer Resorption an den biologischen Membranen und v.a. der<br />

<strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Mukosa mit Hilfe dieser Systeme führen können. In der vorliegenden Arbeit<br />

wird daher der Versuch unternommen, die Solubilisation <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong> Modellwirkstoffe<br />

durch die Optimierung <strong>lipidhaltige</strong>r mischmizellarer Systeme (MMS) der drei Haupttensidgruppen<br />

(je nach elektrischer Ladung der hydrophilen Kopfgruppe, kationische,<br />

anionische oder neutrale Tenside) zu verbessern, den E<strong>in</strong>fluss der optimierten Systeme<br />

auf den <strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Resorptionsprozess dieser Wirkstoffe zu untersuchen, und E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

von Bedeutung aufzuzeigen. Als <strong>stark</strong> lipophile Modellwirkstoffe dienen hier das<br />

Testosteron (T) und se<strong>in</strong>e Propionat-, Enanthat und Undecanoatester. Als Lipide<br />

kommen die Sojalecith<strong>in</strong>e P90G (ungesättigt) und P90H (gesättigt) sowie die Stear<strong>in</strong>-<br />

und Ölsaure (OS) zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Die optimalen mizellaren Lipidsolubilisationen erreicht man durch die Verwendung der<br />

ungesättigten Lipide (P90G und OS) unabhängig vom verwendeten Tensid. Die<br />

ungesättigten Lipide begünstigen möglicherweise die E<strong>in</strong>bettung der Steroide <strong>in</strong> die<br />

Aggregate durch Wechselwirkungen ihrer Doppelb<strong>in</strong>dungen mit den polaren Funktionen<br />

der Steroide, Lockerung der Packung und Erhöhung der Lipophilie <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Mizellen. Die besten Solubilisationen der untersuchten Steroidreihe erzielt man <strong>in</strong> den<br />

Systemen des kationischen Tensids HTAB (unter den untersuchten Tensidsystemen).<br />

Bei der Herstellung der ternären MMS der Tenside HTAB und Br35 haben die<br />

solubilisierten Lipide (P90G und OS) jeweils ke<strong>in</strong>en deutlichen E<strong>in</strong>fluss auf ihre gegenseitige<br />

Solubilisation. H<strong>in</strong>gegen beim Tensid NaGDC führt die E<strong>in</strong>lagerung des e<strong>in</strong>en<br />

Lipids <strong>in</strong> die Mizellen zu e<strong>in</strong>er deutlichen Verr<strong>in</strong>gerung der Solubilisationskapazität des<br />

Systems für das andere Lipid. Für die Verbesserung der Solubilisation der untersuchten<br />

Steroide s<strong>in</strong>d die b<strong>in</strong>ären MMS besser geeignet als die ternären. Unter den untersuchten<br />

<strong>lipidhaltige</strong>n MMS ergeben sich die optimalen Solubilisationen der Modellwirkstoffe <strong>in</strong><br />

der optimierten mizellaren Mischung des Tensids NaGDC mit P90G sowie <strong>in</strong> den<br />

optimierten mizellaren Mischungen der Tenside Br35 und HTAB jeweils mit OS.<br />

E<strong>in</strong>e deutliche Zunahme der Aggregatgröße ergibt sich erst nach Lipidzugabe zu den<br />

verschiedenen Systemen. Diese Größenänderung steht <strong>in</strong> Zusammenhang mit<br />

Änderungen <strong>in</strong> der mizellaren Struktur aller Systeme. Bei NaGDC entstehen die<br />

bekannten großen L-GS-Mischmizellen (umstrittene Modellvorstellungen für den<br />

mizellaren Bau <strong>in</strong> der Literatur). Bei Br35 kommt es zur Vergrößerung der Aggregate<br />

durch die E<strong>in</strong>lagerung der OS-Moleküle <strong>in</strong> den lipophilen Aggregatkern, bei HTAB durch<br />

die Entstehung großer stäbchenförmiger Mischmizellen. Die Änderung der mizellaren<br />

Größe bleibt bei den b<strong>in</strong>ären NaGDC- und Br35-Systemen im allgeme<strong>in</strong>en unabhängig<br />

von der Molekülgröße des e<strong>in</strong>geschlossenen Steroids. Aufgrund ihrer strukturellen<br />

Eigenschaften unterstützen die e<strong>in</strong>gebetteten Steroide <strong>in</strong>nerhalb der b<strong>in</strong>ären HTAB-MMS<br />

die o.g. stäbchenförmige mischmizellare Bildung durch ihren E<strong>in</strong>fluss auf den Packungsparameter<br />

(PP). Bei diesen Systemen weist die mizellare Größe deshalb e<strong>in</strong>e Abhängigkeit<br />

vom e<strong>in</strong>gebetteten Steroid auf. Durch die E<strong>in</strong>bettung der Lecith<strong>in</strong>moleküle <strong>in</strong> das<br />

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