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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel V Resorptionsuntersuchungen<br />

teronesters <strong>in</strong> der Darmmukosa entweder verstoffwechselt oder <strong>in</strong>takt lymphatisch<br />

transportiert wird, wie <strong>in</strong> II.5 und II.6 aufgeführt wurde. Der lymphatisch transportierte<br />

Anteil wird v.a. <strong>in</strong> den Fettgeweben gespeichert und allmählich <strong>in</strong> die Blutbahn –<br />

höchstwahrsche<strong>in</strong>lich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hydrolisierten Form – freigesetzt. E<strong>in</strong>e Langzeitbeobachtung<br />

des Plasmaspiegels des freigesetzten T war aber leider nicht möglich, da die<br />

Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen des Versuchstieres über Tage nach der Durchführung<br />

der <strong>in</strong>traduodenalen Perfusion nicht möglich ist. Es wird deshalb für die<br />

Bestimmung der transportierten Wirkstoffmenge bei derartigen Untersuchungen<br />

empfohlen, Messungen des Wirkstoffes und se<strong>in</strong>er Metabolite <strong>in</strong> der afferenten <strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen<br />

Lymphsekretion vorzunehmen, die durch e<strong>in</strong>e Kanülierung des mesenterialen<br />

Lymphgangs oder des Brustlymphgangs gewonnen wird.<br />

V.2 Zusammenfassung der Resorptionsuntersuchungen<br />

Die im ersten Teil der Arbeit optimierten und charakterisierten mischmizellaren Systeme<br />

für die Verbesserung der Solubilisation <strong>lipophiler</strong> wasserunlöslicher Steroide wurden <strong>in</strong><br />

diesem Teil auf ihren E<strong>in</strong>fluss auf die Resorption der e<strong>in</strong>gebetteten Wirkstoffe geprüft.<br />

Dadurch wurde die Vermutung überprüft, ob die Verbesserung der wässrigen Solubilisation<br />

dieser Stoffe und ihr E<strong>in</strong>schluss <strong>in</strong> mischmizellaren Trägersystemen auch zur<br />

Verbesserung ihres Transports durch die Darmmukosa führen kann.<br />

Aus diesen Untersuchungen und mit Hilfe der im ersten Teil der Arbeit ( KAPITEL IV)<br />

gewonnen Informationen über den möglichen molekularen Aufbau der verwendeten<br />

mischmizellaren Systeme ließen sich Schlussfolgerungen über die Faktoren ziehen, die<br />

E<strong>in</strong>flüsse auf den Transport ausüben können. Geme<strong>in</strong>samkeit all dieser Faktoren ist,<br />

dass sie vom mizellaren Bau des verwendeten Systems sowie der Lipophilie und den<br />

molekularen Eigenschaften des e<strong>in</strong>gebetteten Wirkstoffes abhängen, und dass ihre<br />

Wirkungen durch Änderungen <strong>in</strong> den Verteilungskoeffizienten Membran/Mizellen (K)<br />

und/oder der Diffusionskoeffizienten des Wirkstoffes <strong>in</strong> der Membran (D M) zum Ausdruck<br />

kommen. E<strong>in</strong>e auf dem zweiten Fick’schen Diffusionsgesetz basierende nichtl<strong>in</strong>eare<br />

Funktion wurde hier abgeleitet, welche die Resorption <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong> Wirkstoffe <strong>in</strong><br />

mizellaren Systemen beim Permeationsmodell nach Fürst-Neubert <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />

Zeit beschreiben kann. Die abgeleitete Funktion zeigte e<strong>in</strong>e sehr gute Anpassung an die<br />

erhaltenen Messdaten und eignet sich mithilfe des o.g. Permeationsmodells für die<br />

Untersuchung möglicher Änderungen <strong>in</strong> K und D M <strong>in</strong> Abhängigkeit vom verwendeten<br />

mizellaren System und den Eigenschaften des e<strong>in</strong>gebetteten <strong>stark</strong> lipophilen Wirkstoffes.<br />

E<strong>in</strong>en der wichtigsten o.g. Faktoren stellt die Differenz zwischen den jeweiligen<br />

Wirkstoffaff<strong>in</strong>itäten zur Membran und zur mizellaren Phase dar, die besonders durch K<br />

zum Ausdruck kommt. Die Aff<strong>in</strong>ität soll nicht nur quantitativ im S<strong>in</strong>ne der <strong>Solubilisierung</strong>skapazität<br />

für den Wirkstoff aufgefasst werden, sondern auch qualitativ im S<strong>in</strong>ne<br />

der Stärke der molekularen B<strong>in</strong>dungen zwischen der betrachteten Phase und dem<br />

Wirkstoff. Zu den hier diskutierten Faktoren, die besonders D M bee<strong>in</strong>flussen können,<br />

zählen Polarität bzw. Hydratation und Dicke der mizellaren Umhüllung, die effektive<br />

elektrische Oberflächenladung der Mizellen und der Widerstand der Grenzschichtbarriere.<br />

Die Untersuchungen zeigten e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des Transports des T <strong>in</strong>folge der<br />

Verwendung mizellarer Systeme im Vergleich zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Pufferlösung des T,<br />

wobei dieser Effekt bei der Verwendung b<strong>in</strong>ärer mischmizellarer Systeme weiter steigt.<br />

Auch bei den <strong>stark</strong> lipophilen Testosteronestern verr<strong>in</strong>gert sich die Resorption <strong>in</strong> den<br />

b<strong>in</strong>ären mischmizellaren Systemen gegenüber den e<strong>in</strong>fachen lipidfreien Systemen.<br />

Dieser Effekt hängt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie mit der Erhöhung der Aff<strong>in</strong>ität des Wirkstoffes zur<br />

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