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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel V Resorptionsuntersuchungen<br />

sich deshalb die Gesamtaff<strong>in</strong>ität des Moleküls zu den Mizellen, v.a. bei den kurzkettigen<br />

Estern, um wieder mit Erhöhung der Esterkettenlänge aufgrund wachsender hydrophober<br />

Wechselwirkungen mit dem Mizell<strong>in</strong>neren zu steigen, wie es bei TE der Fall ist.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss der Lipophilie des <strong>in</strong> den MMS e<strong>in</strong>gebetteten Steroids auf se<strong>in</strong>en Transport<br />

hängt also <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von der resultierten Differenz zwischen se<strong>in</strong>er Aff<strong>in</strong>itäten zu den<br />

Mizellen und zur Membran ab. Ob die Zunahme der Lipophilie zur Zunahme oder<br />

Abnahme der Wirkstoffaff<strong>in</strong>ität zu der mizellaren Phase führt, bleibt e<strong>in</strong>e Frage der<br />

molekularen Eigenschaften des Wirkstoffes und des verwendeten mizellaren Systems.<br />

E<strong>in</strong>e erhöhte Wirkstofflipophilie bed<strong>in</strong>gt darüber h<strong>in</strong>aus nicht immer e<strong>in</strong>e bessere<br />

Permeabilität durch die Epithelmembran, was ebenso von den molekularen Eigenschaften<br />

des Wirkstoffes abhängt. Wils et al. [5] beispielsweise berichteten von der<br />

Abnahme der Permeabilität ihrer untersuchten radioaktivmarkierten Substanzen durch<br />

die Epithelmembran der Caco-2-Monolayer unter guten Durchmischungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

mit Zunahme ihrer Lipophilie im Bereich 2,8-5,2 (ausgedrückt <strong>in</strong> log D). Daraus<br />

schließen sie, dass die hohe Lipophilie e<strong>in</strong>es Wirkstoffes (log D> ca. 3) se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen<br />

Transport durch die Epithelzellen verr<strong>in</strong>gert, und dass die Hauptbarriere für den<br />

Transport solcher <strong>stark</strong> lipophilen Wirkstoffe das <strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Epithel ist. Im Zusammenhang<br />

mit der <strong>in</strong> diesem Abschnitt e<strong>in</strong>geleiteten Diskussion kann man hier bei den von<br />

Wils et al. untersuchten Verb<strong>in</strong>dungen vermutlich von e<strong>in</strong>em Beispiel e<strong>in</strong>er verm<strong>in</strong>derten<br />

Aufnahme oder Diffusion <strong>in</strong> der Epithelmembran trotz e<strong>in</strong>er hohen Wirkstofflipophilie<br />

sprechen. Dieser Teil der Arbeit bietet andererseits Beispiele an, wo die Erhöhung der<br />

Lipophilie <strong>in</strong> Abhängigkeit vom verwendeten mizellaren System den Transport<br />

verbessern oder auch verschlechtern kann. Weiterh<strong>in</strong> zeigte dieser Abschnitt anhand des<br />

Beispiels mit T/HO und TP/HO, dass e<strong>in</strong>e verbesserte Aff<strong>in</strong>ität im S<strong>in</strong>ne der<br />

Solubilisationskapazität e<strong>in</strong>es mizellaren Systems für e<strong>in</strong>en Wirkstoff nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>e bessere Aff<strong>in</strong>ität im S<strong>in</strong>ne der Stärke der Wirkstoffb<strong>in</strong>dungen mit dem mizellaren<br />

Gerüst bedeuten muss.<br />

V.1.3 Resorptionsuntersuchungen am Kan<strong>in</strong>chen-Modell<br />

Diese Untersuchungen wurden mit dem Ziel vorgenommen, die bei V.1.1 und V.1.2<br />

gezogenen Schlussfolgerungen unter In-situ-Bed<strong>in</strong>gungen zu überprüfen, die sich den<br />

physiologischen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong>-vivo sehr annähern. Die Versuchsanordnung wurde<br />

von Fritzsch [235] ausführlich beschrieben, weshalb hier im experimentellen Teil darauf<br />

nicht weiter e<strong>in</strong>gegangen wurde. Die Aufarbeitung der Proben und die Analytik erfolgten<br />

nach den Methoden A2 und HPLC-2 ( III.5.3) mit der Annahme, dass diese auf Proben<br />

aus Kan<strong>in</strong>chenplasma übertragbar s<strong>in</strong>d. Für die i.v. Bolus<strong>in</strong>jektion der Kontrolldosis<br />

wurde e<strong>in</strong> liposomales System entwickelt ( III.3), da liposomale Trägersysteme allgeme<strong>in</strong><br />

i.v. verträglicher als mizellare Systeme s<strong>in</strong>d und ausreichende Mengen an lipophilen<br />

Wirkstoffen enthalten können. Bei der ersten Untersuchungsreihe handelte es sich um<br />

die Systeme TE/GP, TE/BO und TE/HO.<br />

Messungen der Konzentrationen vom Wirkstoff im Plasma nach der i.v. Verabreichung<br />

der liposomalen Kontrolllösung und den <strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Perfusionsuntersuchungen ergaben<br />

während des Versuchsverlaufes nur Spuren von TE und T, die im Bereich der NG der<br />

analytischen Methode ( III.5.3.2) lagen. Die Verfolgung der Konzentrationsänderung im<br />

Plasma war aus diesem Grund nicht möglich. Dies führte zur Annahme, dass der <strong>stark</strong><br />

lipophile Wirkstoff schnell nach der i.v. Injektion von den Fettgeweben aufgenommen<br />

wird oder die Liposomen werden von den endothelialen Leberzellen aufgenommen und<br />

dadurch aus dem Blutkreislauf schnell entfernt. Bezüglich der Perfusionsuntersuchungen<br />

wird angenommen, dass der Anteil des resorbierten <strong>stark</strong> lipophilen Testos-<br />

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