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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel V Resorptionsuntersuchungen<br />

Obwohl nach der Lipidzugabe zu den mizellaren Systemen das NaGDC-System e<strong>in</strong>e<br />

deutlich höhere Solubilisationskapazität für TP als das Br35-Systems aufwies (Abb. 26),<br />

wurde mit dem System GP e<strong>in</strong>en besseren Wirkstofftransport als mit BO erreicht (Abb.<br />

37). Dies führte zur Differenzierung zwischen e<strong>in</strong>er quantitativen Aff<strong>in</strong>ität e<strong>in</strong>es mizellaren<br />

Tensidsystems für e<strong>in</strong>en gegebenen Wirkstoff im S<strong>in</strong>ne von der <strong>Solubilisierung</strong>skapazität<br />

und e<strong>in</strong>er qualitativen im S<strong>in</strong>ne von der Stärke der wirkstoffb<strong>in</strong>denden Wechselwirkungen,<br />

wie die Diskussion später anhand des Beispieles mit den HTAB-Systemen <strong>in</strong><br />

V.1.2.2 auch zeigen wird.<br />

Beim System GP führte die Verwendung <strong>lipophiler</strong>en Testosteronesters zur Verbesserung<br />

der Resorption. Möglicherweise kommt dies aufgrund e<strong>in</strong>er entsprechend erhöhten<br />

Aff<strong>in</strong>ität zur Membran zustande. Diese Schlussfolgerung kann anhand der erhaltenen K-<br />

und D M-Werte für dieses System (Abb. 38) bekräftigt werden. Bei GP blieb der D M-Wert<br />

trotz der Verwendung e<strong>in</strong>es <strong>lipophiler</strong>en Esters konstant, während der K-Wert dadurch<br />

sehr deutlich zunahm, was e<strong>in</strong>e Verschiebung der Wirkstoffverteilung zugunsten der<br />

Membran bedeutet.<br />

Bei dem System BO h<strong>in</strong>gegen bewirkte die Erhöhung der Lipophilie e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />

der Resorption, möglicherweise, weil die Aff<strong>in</strong>ität zur mizellaren Phase höher wird.<br />

Ansche<strong>in</strong>end bieten die BO-Mizellen <strong>in</strong>nerhalb ihrer Struktur e<strong>in</strong>e <strong>lipophiler</strong>e Umgebung<br />

oder stärkere <strong>in</strong>termolekulare Wechselwirkungen mit dem Wirkstoff als die Membran<br />

oder die NaGDC-Systeme an. Dies wird durch die erhaltenen K-Werte der Systeme<br />

TP/BO und TE/BO gestützt (beide waren unterhalb 0,5) (Abb. 38). Bei der Verwendung<br />

von <strong>lipophiler</strong>en Estern ändert sich der K-Wert nur ger<strong>in</strong>gfügig, während sich unerwartet<br />

der D M deutlich verr<strong>in</strong>gert. Neben der erwarteten Zunahme der Aff<strong>in</strong>ität zum lipophilen<br />

Mizell<strong>in</strong>neren bei Zunahme der Lipophilie des e<strong>in</strong>gebetteten Wirkstoffes ist hier auch mit<br />

e<strong>in</strong>em zunehmend erschwerten Übergang der Wirkstoffmoleküle vom Mitzell<strong>in</strong>neren zur<br />

Membran zu rechnen, da diese bei ihrer Diffusion e<strong>in</strong>en entsprechend erhöhten Widerstand<br />

der polaren, hoch hydratisierten, äußeren mizellaren Schale (siehe Abb. 36 und<br />

IV.2.2) und der Grenzschichtbarriere überw<strong>in</strong>den müssen. Dies kann hier e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Rolle beim Transport spielen und möglicherweise der unerwarteten Herabsetzung<br />

des erhaltenen D M-Wertes zugrunde liegen.<br />

V.1.2 Resorptionsuntersuchungen mit Hilfe der Uss<strong>in</strong>g-Kammer<br />

Die Untersuchung der Wechselwirkung der mischmizellaren Träger mit den natürlichen<br />

Barrieren der Darmmukosa und des dadurch bed<strong>in</strong>gten Transports der e<strong>in</strong>gebetteten<br />

Wirkstoffe erfordert die Verwendung von nativen Dünndarmsegmenten. Dies erfolgte<br />

mittels der Uss<strong>in</strong>g-Kammer-Technik, die trotz gewisser E<strong>in</strong>schränkungen (siehe III.9)<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des hier angestrebten Versuchszwecks e<strong>in</strong>e zufriedenstellende Nachbildung<br />

des physiologischen <strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Transportprozesses ermöglichte.<br />

V.1.2.1 E<strong>in</strong>fluss des e<strong>in</strong>gesetzten mizellaren Systems auf den<br />

Transport des Testosterons durch Mäuse-Dünndarm-Abschnitte<br />

Für diese Untersuchungsreihe wurde T als Modellstoff verwendet. Zum e<strong>in</strong>en demonstrierte<br />

dieses bekanntlich anhand unterschiedlicher Untersuchungen (siehe II.5 und II.6)<br />

gute Permeationseigenschaften durch die Epithelmembranen und weist trotz se<strong>in</strong>er<br />

Lipophilie e<strong>in</strong>e gewisse Wasserlöslichkeit ( IV.1) auf. Dies ermöglichte es, den Transport<br />

durch Vermessen von Proben aus dem AK zu untersuchen und das transportierte T bei<br />

der Verwendung verschiedener mizellarer Lösungen mit se<strong>in</strong>em Transport <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

tensidfreien Lösung (Kontrolllösung, Ktrl.) zu vergleichen. Zum anderen ermöglicht die<br />

Verfügbarkeit von radioaktivmarkiertem T durch die hohe Empf<strong>in</strong>dlichkeit der Flüssig-<br />

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