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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel V Resorptionsuntersuchungen<br />

BG), deren Änderungen während des Versuchsverlaufes unsignifikant blieben. Da damit<br />

die Bed<strong>in</strong>gung des quasi-stationären Zustands unerfüllt bleibt, kann Gl. II.8-1 für die<br />

Beschreibung der Permeation nicht angewandt werden, und es kommt hier an ihrer<br />

Stelle Gl. II.8-3 zum E<strong>in</strong>satz. Durch die Umstellung der letzen Gleichung erhält man die<br />

Differentialgleichung Gl. V.1-1:<br />

1<br />

⎛ D ⎞ −<br />

M 2<br />

dMD = ⎜−FKCD ⎟t⋅dt<br />

⎝ π ⎠<br />

Gl. V.1-1<br />

Die partikuläre Lösung dieser Gleichung für das Intervall [t 0=0 ; t n= t] ergibt die<br />

Funktion Gl. V.1-2.<br />

1<br />

DM<br />

2<br />

M () − M D D( 0) = −2FKC t<br />

D t Gl. V.1-2<br />

π<br />

Da M D(0)= V D C D, wobei V D das Lösungsvolumen im DK ist, kann Gl. V.1-2 <strong>in</strong> Gl. V.1-3<br />

umgeformt werden.<br />

⎛ D ⋅ t ⎞<br />

=<br />

⎜<br />

− 2 +<br />

π ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

M<br />

M () ⎜ FK V D t<br />

D⎟C D<br />

Gl. V.1-3<br />

Da die untersuchten <strong>stark</strong> lipophilen Wirkstoffe unlöslich <strong>in</strong> Wasser s<strong>in</strong>d, wird K hier als<br />

der Verteilungskoeffizient (Membran/Mizellen) betrachtet. Mithilfe dieser Funktion und<br />

e<strong>in</strong>es geeigneten Programms für nichtl<strong>in</strong>eare Kurvenanpassung (hier wurde die Software<br />

Orig<strong>in</strong>® angewandt) können dann die Parameter K und D M über die Messdaten<br />

geschätzt werden. Abb. 37 zeigt die Messdaten mit den zugehörigen Anpassungskurven,<br />

während Abb. 38 die geschätzten Diffusions- und Verteilungskoeffizienten der<br />

untersuchten Testosteronester bei der Verwendung verschiedener MMS zusammenfasst.<br />

Die erhaltenen χ²- und R²-Werte (Tabelle 16) zeigen e<strong>in</strong>e sehr gute Anpassung der hier<br />

abgeleiteten Funktion (Gl. V.1-3) an die Messdaten.<br />

Der nicht nachweisbare Diffusion der resorbierten Testosteronester zum AK kann e<strong>in</strong>erseits<br />

auf die hohe Lipophilie dieser Stoffe und dementsprechend auf ihre hohe Aff<strong>in</strong>ität<br />

zur Lipidmembran zurückgeführt werden. Andererseits kann der Übergang der diffundierenden<br />

Testosteronester <strong>in</strong>nerhalb der Membran zur mizellaren Phase auf der Akzeptorseite<br />

möglicherweise durch die Grenzschichtbarriere auf der Membranoberfläche auf<br />

dieser Seite verh<strong>in</strong>dert werden, <strong>in</strong>sbesondere bei den elektrisch geladenen Mizellen ( II.4).<br />

Mit zunehmender <strong>Solubilisierung</strong>skraft des Tensides für die Steroide (siehe Abb. 17 oder<br />

Abb. 26) nahm die Resorption der Testosteronester ab (Abb. 37). Ebenso nahmen damit<br />

allgeme<strong>in</strong> auch die Werte der Diffusions- und Verteilungskoeffizienten abgesehen vom<br />

verwendeten Testosteronester bzw. se<strong>in</strong>er Lipophilie ab (Abb. 38). Dieser Effekt zeigt<br />

sich jedoch noch deutlicher bei den <strong>lipophiler</strong>en Estern (Abb. 37, Abb. 38). Bei den<br />

Untersuchungen mit dem System TE/HO ergaben sich während des Versuchsverlaufes<br />

ke<strong>in</strong>e signifikanten Änderungen der Konzentration vom TE im DK (weshalb dieser<br />

Versuch <strong>in</strong> der Abb. 37 nicht präsentiert wurde). Dies deutet allgeme<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>e<br />

zunehmend erschwerte Übergabe der Testosteronester von den Mischmizellen an die<br />

Membran wegen der erhöhten Aff<strong>in</strong>ität zur mizellaren Phase <strong>in</strong>folge der Erhöhung<br />

sowohl der Wirkstofflipophilie als auch der <strong>Solubilisierung</strong>skapazität des betrachteten<br />

mizellaren Systems h<strong>in</strong>. Alle<strong>in</strong> durch die <strong>Solubilisierung</strong>skapazitäten der mizellaren<br />

Systeme kann man jedoch ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Erklärung für die erhaltenen Resorptionsergebnisse<br />

bieten.<br />

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