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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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KAPITEL V<br />

Resorptionsuntersuchungen<br />

Durch die Besonderheit des untersuchten Themas, die <strong>in</strong> der Verwendung <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong><br />

<strong>Arzneistoffe</strong> und mizellarer Tensidsysteme besteht, ergaben sich Schwierigkeiten<br />

<strong>in</strong> der Modellierung des Transports bei diesen Untersuchungen. Die klassischen In-vitro-<br />

Methoden basieren alle auf der Aufnahme des Wirkstoffes <strong>in</strong> die wässrige Lösung des<br />

AK, sowie auf e<strong>in</strong>er durchschnittlichen Aff<strong>in</strong>ität des Wirkstoffes zur Modellmembran,<br />

wobei aber die Freigabe des diffundierenden Wirkstoffes an der Akzeptorseite trotzdem<br />

gewährleistet bleibt. Dabei baut sich anschließend e<strong>in</strong> quasi-stationärer Zustand im<br />

Permeationsmodell (Steady-State) auf, wodurch e<strong>in</strong>e quantitative Beschreibung des<br />

Transports und die Errechnung der sche<strong>in</strong>baren Permeabilitätskoeffizienten mithilfe<br />

e<strong>in</strong>er aus dem ersten Fick’schen Diffusionsgesetz abgeleiteten Funktion möglich<br />

werden. Die schlechte Löslichkeit der untersuchten Modellstoffe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen wässrigen<br />

Medien erforderte die Suche nach e<strong>in</strong>em wässrigen Lösungsmittel für das AK bei den<br />

Untersuchungen mit der Uss<strong>in</strong>g-Kammer und die Entwicklung der dazugehörigen<br />

Analytik. Das ausgewählte Lösungsmittel im AK darf der verwendeten Membranen ke<strong>in</strong>e<br />

Schäden zufügen und muss zugleich für ausreichende Aufnahme der diffundierenden<br />

Wirkstoffe bzw. S<strong>in</strong>kbed<strong>in</strong>gungen auf der Akzeptorseite sorgen. Andere Schwierigkeiten<br />

bei der Modellierung der Resorption ergaben sich durch die zu hohe Aff<strong>in</strong>ität der <strong>stark</strong><br />

lipophilen Wirkstoffe zu den verwendeten Membranen (erschwerte Freigabe an der<br />

Akzeptorseite), den membranschädlichen Effekt der mizellaren Tensidsystemen v.a. auf<br />

die biologischen Membranen (weshalb hier beispielsweise die Verwendung von Caco-2-<br />

Monolayern nicht möglich war [163,235,309]; siehe hierzu auch II.7), und durch den<br />

metabolischen Abbau der Steroide während der Resorption durch die Biomembranen.<br />

Dazu ergaben sich bei den pharmakok<strong>in</strong>etischen In-situ-Untersuchungen auch<br />

Schwierigkeiten, die später im betreffenden Abschnitt ( V.1.3) diskutiert werden. Bei der<br />

Diskussion der erhaltenen Ergebnisse wird <strong>in</strong> der vorliegenden Arbeit von der Theorie<br />

ausgegangen, dass die Übergabe der <strong>stark</strong> lipophilen schwerlöslichen Steroide pr<strong>in</strong>zipiell<br />

durch die Berührung oder Kollision der mizellaren Trägern mit der Epithelmembran<br />

erfolgt.<br />

V.1 Ergebnisse und Diskussion<br />

V.1.1 Untersuchungen zur passiven Diffusion mithilfe des Permeationsmodells<br />

nach Fürst-Neubert<br />

Die Wirkstoffresorption im GIT ist e<strong>in</strong> komplizierter Prozess, der die Überw<strong>in</strong>dung<br />

verschiedener Barrieren be<strong>in</strong>haltet, wie es zuvor im KAPITEL II dargestellt wurde. Die<br />

Hauptbarriere für die Resorption nichtionischer <strong>lipophiler</strong> und v.a. extrem <strong>lipophiler</strong><br />

Substanzen ist jedoch die <strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale Epithelmembran [5]. Die Resorption dieser<br />

Substanzen durch die Lipidmembranen der Epithelzellen <strong>in</strong> GIT erfolgt hauptsächlich<br />

über passive Transportvorgänge (Diffusion). Für die Untersuchung des E<strong>in</strong>flusses der<br />

E<strong>in</strong>bettung dieser Substanzen <strong>in</strong> mischmizellaren Trägern auf diese Vorgänge wurde hier<br />

das Permeationsmodell nach Fürst-Neubert e<strong>in</strong>gesetzt, bei dem die Dodecanol-<br />

Collodium-Membranen als re<strong>in</strong> physikalische Lipidbarrieren dienen.<br />

In den Proben des AK zu den verschiedenen Entnahmezeiten konnten ke<strong>in</strong>e Testosteronester<br />

nachgewiesen werden. Nur beim System TP/BO konnten nach e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Zeit sehr ger<strong>in</strong>gfügige Konzentrationen von TP im AK gefunden werden (unterhalb der<br />

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