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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

Mit Ausnahme der Solubilisation des T im HTAB-System wurde e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Solubilisationsverhalten der Steroide bei allen Systemen festgestellt. Dies zeigt sich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Zunahme der Solubilisation mit zunehmender Lipophilie bzw. Esterkettenlänge, bis<br />

die Größe des Moleküls e<strong>in</strong>e Grenze erreicht (ca. 7-9 C-Atomen <strong>in</strong> der unverzweigten<br />

Esterkette), über die h<strong>in</strong>aus die Solubilisation wieder abnimmt. E<strong>in</strong> Zusammenhang<br />

zwischen der Solubilisation und der Aff<strong>in</strong>ität des Steroids zur mizellaren Phase wurde<br />

ebenfalls demonstriert. Neben Struktur und Größe der Aggregate spielen auch die<br />

strukturellen Eigenschaften des Steroids wie se<strong>in</strong>e Größe, Lipophilie und Verteilung der<br />

polaren und lipophilen Stellen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Struktur e<strong>in</strong>e wichtige Rolle <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Solubilisation und bestimmen se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bettungsweise <strong>in</strong>nerhalb der Aggregate.<br />

Während sich beispielsweise die polaren Funktionen des Steroids wie die Hydroxylgruppe<br />

oder die konjugierte Ketofunktion die hydrophilen Stellen <strong>in</strong> den Aggregaten<br />

suchen und das Steroidmolekül <strong>in</strong> die Richtung der Aggregatoberfläche ziehen, suchen<br />

sich se<strong>in</strong> hydrophober steroidaler R<strong>in</strong>g und ggfs. se<strong>in</strong> hydrophober Esterrest die<br />

lipophilen Stellen im Aggregat<strong>in</strong>neren und ziehen es dementsprechend tiefer <strong>in</strong> die<br />

Gegenrichtung. Die E<strong>in</strong>bettung wird daher auch besonders begünstigt, wenn die<br />

zweitpolare Stelle <strong>in</strong> der Steroidstruktur wie die Ketogruppe oder ggfs. die Estergruppe <strong>in</strong><br />

Wechselwirkung mit anderen polarisierbaren Stellen <strong>in</strong> der Umgebung wie z.B. der<br />

Doppelb<strong>in</strong>dung der e<strong>in</strong>gebetteten ungesättigten Lipide treten kann. Mit zunehmender<br />

Esterkettenlänge steigt die Lipophilie, aber auch die Größe des Testosteronesters an.<br />

Die letzten zwei Faktoren bee<strong>in</strong>flussen die E<strong>in</strong>bettung dieser Moleküle entgegengesetzt.<br />

E<strong>in</strong>erseits zieht die höhere Lipophilie das Molekül tiefer <strong>in</strong> das Aggregat und verbessert<br />

se<strong>in</strong>e Solubilisation im lipophilen Aggregat<strong>in</strong>neren. Andererseits muss das Steroidmolekül<br />

aufgrund se<strong>in</strong>er wachsenden Größe weiter <strong>in</strong> Richtung Mizelloberfläche<br />

verschoben werden, v.a. wenn der lipophile mizellare Kern kle<strong>in</strong> oder dicht gepackt ist.<br />

Infolgedessen verr<strong>in</strong>gert sich wieder die Solubilisation größerer Ester wie TU. E<strong>in</strong>en<br />

weiteren wichtigen Faktor stellt daher die Dichte der Packung der Kohlenwasserstoffreste<br />

im hydrophoben Mizell<strong>in</strong>neren dar, die meist durch E<strong>in</strong>fügung der ungesättigten<br />

Lipide aufgelockert wird. Die Endposition des solubilisierten Steroids im Aggregatbau<br />

sowie se<strong>in</strong> Solubilisationsverhalten werden im Endeffekt von der Wirkungssumme all<br />

dieser Faktoren zusammen bestimmt und spiegeln demzufolge den Kompromiss<br />

zwischen ihnen wider.<br />

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