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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

oberfläche haben konnten. Demzufolge blieb diese Oberfläche elektrisch neutral und die<br />

Wanderung zum Detektor erfolgte nur auf Grund der EOF-Strömung.<br />

IV.4 Ermittlung der cybotaktischen relativen Polarität mittels Z-Wert-<br />

Bestimmungen<br />

Zusammen mit den Solubilisations-, MAKE- und Lichtstreuungsuntersuchungen sowie<br />

den verfügbaren Informationen über ähnliche Systeme aus der Literatur ermöglichte es<br />

diese Methode, Rückschlüsse über die E<strong>in</strong>ordnung der solubilisierten Steroide <strong>in</strong> den<br />

Mizellen zu ziehen und damit ihr Solubilisationsverhalten unter E<strong>in</strong>beziehung der<br />

mizellaren Bau zu erklären.<br />

Ergebnisse und Diskussion:<br />

Negative Steigungen <strong>in</strong> den erhaltenen<br />

Regressionen (E t, Z) (Tabelle 15) weisen<br />

auf e<strong>in</strong>en elektronischen Übergang<br />

„Transition“ der Art π→π* h<strong>in</strong> [202,209],<br />

der hier mit der konjugierten Ketofunktion<br />

im R<strong>in</strong>g A der untersuchten Steroide zusammenhängt.<br />

Der Z-Wert steigt bekanntlich<br />

mit zunehmender Polarität <strong>in</strong> der unmittelbaren<br />

Umgebung der Chromophore.<br />

Tabelle 15 errechnete Regressionsparameter<br />

(a, b) und Regressionskoeffizienten R² nach der<br />

l<strong>in</strong>earen Anpassung der ermittelten Übergangsenergien<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Medien für die<br />

Berechnung der Z-Werte verschiedener Steroide<br />

Steroid Z=aE t+b: R 2<br />

T a=-3,73, b= 523,64: 0,97<br />

TP a=-3,68, b= 518,49: 0,97<br />

TE a=-3,70, b= 522,31: 0,96<br />

TU a=-3,84, b= 537,31: 0,97<br />

Die Position des solubilisierten Moleküls <strong>in</strong>nerhalb der Aggregatstruktur wird u.a. von<br />

geometrischen Faktoren bestimmt. Je nach chemischer Struktur der Tenside und<br />

eventuell der anderen beteiligten Moleküle ändert sich u.a. das Angebot an hydrophoben<br />

oder hydrophilen B<strong>in</strong>dungsstellen <strong>in</strong>nerhalb des Aggregatgerüstes, die Packungsdichte<br />

und die resultierte Mizellgröße bzw. Mizellstruktur. E<strong>in</strong> solubilisiertes Molekül sucht sich<br />

locker gepackte Stellen im Aggregat, wo se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bettung möglichst durch Wechselwirkungen<br />

mit den o.g. B<strong>in</strong>dungsstellen besonders begünstigt wird und se<strong>in</strong>e Position<br />

e<strong>in</strong>en Kompromiss zwischen allen treibenden Kräften darstellt. Im Falle der Testosteronester<br />

zählt die Anziehungskraft ihrer polaren Ketofunktion <strong>in</strong> Richtung Mizelloberfläche zu<br />

diesen Kräften sowie auch die Anziehungskraft ihrer lipophilen Kohlenwasserstoffkette<br />

zum Mizellkern. Der Solubilisationsort soll genug Platz für diese relativ großen Moleküle<br />

und idealerweise B<strong>in</strong>dungsstellen für begünstigte Wechselwirkung mit ihrer polaren<br />

Esterfunktion bieten.<br />

Die ermittelten Z-Werte für das T <strong>in</strong> den Systemen des Tensides NaGDC und v.a. <strong>in</strong> den<br />

b<strong>in</strong>ären MMS wiesen e<strong>in</strong>e sehr hohe cybotaktische Polarität um die Ketofunktion auf<br />

(Abb. 35) und näherten sich sehr deutlich dem Z-Wert e<strong>in</strong>er wässrigen Umgebung<br />

(Vergleich mit Tabelle 3, III.4.2). Dies zeigte <strong>in</strong> sehr guter Übere<strong>in</strong>stimmung mit den <strong>in</strong><br />

IV.1.2 e<strong>in</strong>geführten Schlussfolgerungen von Martis et al. [260], dass hier die T-Moleküle<br />

nicht <strong>in</strong>nerhalb der Mizellen e<strong>in</strong>geschlossen waren, sondern sie standen <strong>in</strong> unmittelbarem<br />

Kontakt mit der wässrigen Phase. Vermutlich ist die Anordnung der T-Moleküle <strong>in</strong><br />

diesem Fall vergleichbar mit der Anordnung der Gallensalzmoleküle <strong>in</strong> diesen<br />

Strukturen. H<strong>in</strong>gegen zeigten die Z-Werte für die Testosteronester und v.a. das extrem<br />

lipophile TU, dass sich diese Moleküle im Gegensatz zum T <strong>in</strong>nerhalb der Mizelle e<strong>in</strong>betten<br />

ließen. Die Z-Werte aller untersuchten Steroide <strong>in</strong> den GP-Systemen zeigten e<strong>in</strong>e<br />

allgeme<strong>in</strong>e Zunahme gegenüber denen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>fachen G-Systemen. Die E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong><br />

die b<strong>in</strong>ären Strukturen sche<strong>in</strong>t hier den Steroiden e<strong>in</strong>en größeren Kontakt mit der<br />

wässrigen Phase im Vergleich zu den e<strong>in</strong>fachen Strukturen zu ermöglichen. Basierend<br />

auf den zuvor e<strong>in</strong>geführten Modellen zur Erschließung der Struktur von L-GS-<br />

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