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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

der ionischen Tenside NaGDC und HTAB s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 13 und Tabelle 14 zusammengefasst,<br />

während Abb. 34 die Elektropherogramme der MMS der BO-Systeme zeigt.<br />

IV.3.2 Diskussion<br />

Tabelle 14 Vergleich der erhaltenen Migrationszeiten <strong>in</strong> den<br />

Elektropherogrammen mischmizellarer Systeme ionischer<br />

Tenside mittels MAKE nach E<strong>in</strong>satz von DMSO und SIII als Marker<br />

System<br />

(+DMSO+SIII)<br />

t0± SA: n<br />

(DMSO) [m<strong>in</strong>]<br />

tmc±SA: n<br />

(SIII) [m<strong>in</strong>]<br />

G+T 5,15±0,10: 5 16,25±0,82: 4<br />

GP+T 5,17±0,05: 6 16,33±0,52: 4<br />

H+T 6,26±0,10: 4 18,92±0,80: 3<br />

HO+T 6,93±0,02: 7 26,40±0,36: 3<br />

Kapazitätsfaktoren <strong>in</strong> MAKE geben e<strong>in</strong>e Vorstellung über die Verteilung e<strong>in</strong>es Wirkstoffes<br />

zwischen der wässrigen Phase und den Mizellen und nehmen normalerweise mit<br />

steigender „quantitativer“ Aff<strong>in</strong>ität zu den Mizellen zu. Tabelle 13 zeigt, dass diese<br />

Aff<strong>in</strong>ität mit der Solubilisation des Wirkstoffes <strong>in</strong> dem entsprechenden System korreliert.<br />

Bei der Bildung der L-GS-Mischmizellen nimmt die Mizellgröße (Abb. 29, IV.2.1) und<br />

somit bekanntlich die Aggregationszahl der GS-Moleküle gegenüber den e<strong>in</strong>fachen GS-<br />

Mizellen deutlich zu. Dadurch kommt es zu e<strong>in</strong>er Zunahme der negativen Ladung der<br />

Mizelle. Die Untersuchungen mittels MAKE lieferten jedoch be<strong>in</strong>ahe identische Migrationszeiten<br />

(t mc) für beide Systeme (Tabelle 14). Nach der Lecith<strong>in</strong>zugabe zu den GS-<br />

Mizellen verr<strong>in</strong>gert sich die Nettoladungsdichte auf der mizellaren Oberfläche [184,298].<br />

Diese Verr<strong>in</strong>gerung kommt möglicherweise durch die geme<strong>in</strong>same E<strong>in</strong>lagerung der GS-<br />

und der Lecith<strong>in</strong>moleküle <strong>in</strong> die mizellare Struktur zustande, was zur Verr<strong>in</strong>gerung der<br />

Anzahl der GS-Moleküle pro Flächene<strong>in</strong>heit führt. Dabei ist e<strong>in</strong>e Beteiligung der<br />

e<strong>in</strong>gebetteten Lecith<strong>in</strong>moleküle an dieser Verr<strong>in</strong>gerung durch den positiv geladenen<br />

Trimethylam<strong>in</strong>kopf an ihrem hydrophilen Ende nicht ausgeschlossen (siehe Abb. 28).<br />

Möglicherweise gleichen die Verr<strong>in</strong>gerung der Nettoladungsdichte und die Zunahme der<br />

mizellaren Größe den Effekt der GS-bed<strong>in</strong>gten Zunahme der negativen Oberflächenladung<br />

auf die erhaltenen Migrationszeiten bei der MAKE aus, weshalb es hier zu<br />

vergleichbaren Elektropherogramme bei der Untersuchung beider Systeme kam.<br />

Bei den HTAB-Systemen zeigte sich h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong> großer Unterschied <strong>in</strong> t mc zwischen<br />

den e<strong>in</strong>fachen und den b<strong>in</strong>ären Systemen (Tabelle 14). In der Literatur f<strong>in</strong>det man nur<br />

wenige und nicht zufriedenstellende Angaben zum pKs der OS <strong>in</strong> wässrigen Medien<br />

[254,299-307]. Außerdem handelt es sich bei den meisten der hier zitierten Arbeiten um<br />

die Ermittlung des sche<strong>in</strong>baren (apparent) pKs der OS <strong>in</strong> bestimmten Mischungen oder<br />

unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen. Jedoch liegen die meisten erhaltenen pKs-Werte<br />

zwischen 4,8 und 5,2 bis auf Kanicky & Shah (2002) [254], die dafür e<strong>in</strong>en Wert von<br />

9,85 angeben. Die Software ACD/pKa v7.02 (ACD/I-Lab service, Advanced Chemistry<br />

Development Inc., Canada) errechnet e<strong>in</strong>en pKs für OS <strong>in</strong> H 2O bei 20 °C von ca. 4,84.<br />

Ausgehend von e<strong>in</strong>em pKs von ca. 5 sollte der größte Teil der OS-Moleküle <strong>in</strong> den hier<br />

verwendeten Tensidsystemen (pH=7,4) nach Henderson-Hasselbalch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er deprotonierten<br />

Form vorliegen. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere im Falle der HTAB-Systeme, denn die<br />

elektrolytische Dissoziation der aliphatischen und v.a. der hydrophoben Carbonsäuren<br />

steigt deutlich <strong>in</strong> den mizellaren Lösungen von HTAB [308]. Es kam hier aber trotz der<br />

erwarteten Verr<strong>in</strong>gerung der positiven Ladung der mizellaren Oberfläche durch Zugabe<br />

der OS zu e<strong>in</strong>er sehr signifikanten Zunahme der t mc bei HO-Mizellen gegenüber den OSfreien<br />

Mizellen. Dies wurde <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die durch OS-Zugabe erzeugte signifikante<br />

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