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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

Tenside s<strong>in</strong>d, desto dichter wird ihre Packung und desto flachere Strukturen wie<br />

kristall<strong>in</strong>e Gerüste entstehen. Der Abstand zwischen den benachbarten Tensidmolekülen<br />

nimmt proportional zur Differenz <strong>in</strong> der Kettenlänge der beiden Tenside zu. Obwohl<br />

solche Änderungen normalerweise sehr kle<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d, haben sie großen E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Aggregateigenschaften. Selbst kle<strong>in</strong>e Abweichungen von der Äquimolarität können<br />

<strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er Störung des elektrostatischen Gleichgewichts e<strong>in</strong>e drastische Änderung der<br />

Aggregatstruktur hervorrufen. Mit e<strong>in</strong>em Überschuss vom kationischen Tensid entwickelt<br />

sich e<strong>in</strong>e positive elektrische Ladungsdichte auf der Aggregatoberfläche und wächst die<br />

elektrostatische Abstoßung <strong>in</strong> der Kopfgruppenregion. Es entstehen demzufolge<br />

vorzugsweise Aggregatstrukturen wie Mischmizellen oder Vesikel, bei denen die Kopfgruppen<br />

e<strong>in</strong>e größere effektive Oberfläche als bei den flacheren Strukturen zur<br />

Verfügung haben [291].<br />

Abb. 33 Schematische Modellvorstellung zur Solubilisation <strong>in</strong> HTAB-Mizellen: e<strong>in</strong>fache HTAB-<br />

Systeme mit Testosteron (a), e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>kettigen (b) oder e<strong>in</strong>em langkettigen (c) Testosteronester;<br />

d: Solubilisation von Testosteron und se<strong>in</strong>en Estern <strong>in</strong> stäbchenförmigen HO-Mischmizellen<br />

Die verschiedenen bei der CONTIN-Analyse erhaltenen Verteilungen (Abb. 32) weisen<br />

generell auf zwei mögliche Aggregatformen h<strong>in</strong>: Schnell diffundierende Aggregate, die<br />

mit separierten Mischmizellen assoziiert werden können, und langsam diffundierende<br />

Aggregate, die mit der Entstehung flacherer Makrostrukturen, wie langen ellipsenförmigen<br />

oder zyl<strong>in</strong>drischen Mischmizellen, oder mit e<strong>in</strong>er Cluster-Bildung aus mehreren<br />

Aggregaten verbunden werden können. Die Anhäufung der Aggregate stieg bei diesen<br />

Untersuchungen mit zunehmendem Gehalt an T bzw. Testosteronester und führte nach<br />

e<strong>in</strong>er gewissen Lagerungszeit und Überschreitung der Solubilisationskapazität, v.a. im<br />

Falle der OS-haltigen HTAB-Systeme oder Systeme mit TE, zur Cluster-Bildung und zur<br />

Instabilität des Systems <strong>in</strong> Form von Ausflockung der angehäuften Aggregate oder<br />

Entwicklung schleimiger Lösungen. Die Mizellgrößen der HO-Systeme waren viel größer<br />

als die der entsprechenden OS-freien. Sie stiegen auch analog zum Solubilisationsverhalten<br />

der Testosteronestergruppe mit zunehmender Esterkettenlänge bzw. Größe<br />

und Lipophilie des Steroids bis zur Anzahl von etwa 7 C Atomen <strong>in</strong> der unverzweigten<br />

Esterkette und sanken wieder über diese Kettenlänge h<strong>in</strong>aus (Abb. 31). Zum e<strong>in</strong>en fällt<br />

die Ähnlichkeit zwischen den hier untersuchten Steroiden und den o.g. Aromaten als<br />

auch lipophile R<strong>in</strong>gstrukturen mit Polarisierbarkeit auf. Zum anderen kommen die große<br />

Symmetrie zwischen den Kettenlängen von HTAB und OS und die gegensätzliche<br />

Ladung ihrer Kopfgruppen <strong>in</strong> Betracht. Betrachtet man zudem die erhaltenen zwei<br />

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