23.10.2012 Aufrufe

Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

Die CONTIN-Analyse ergab im Falle aller ölsäurehaltigen HTAB -Systeme sowie fast aller<br />

mit Steroid gesättigten Systeme zwei Verteilungen (Abb. 32) der Funktion G(Γ) bei der<br />

<strong>in</strong>tensitätsgemittelten Methode und e<strong>in</strong>e Verteilung bei der zahlengemittelten Methode.<br />

IV.2.2 Diskussion<br />

Ergebnisse über Untersuchungen von GS- bzw. L-GS-Mischmizellen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Literatur<br />

häufig anzutreffen. Das resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er großen Anzahl an vorgeschlagenen Aggregationsmodellen<br />

und Strukturerklärungstheorien [17,19,25-27,263,264]. E<strong>in</strong>ige davon s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> IV.1.2 abgebilet (Abb. 28). Small zeigte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Arbeit [17], dass NaGDC Moleküle<br />

unter vergleichbaren experimentellen Bed<strong>in</strong>gungen zur Bildung kle<strong>in</strong>er Aggregate mit<br />

e<strong>in</strong>er Aggregationszahl von ca. 2 bis 10 neigen. Das Programm ACD/ChemSketch<br />

(Vr. 5.12, Advanced Chemistry Development Inc., Canada) errechnet für das NaGDC-<br />

Molekül e<strong>in</strong>e Länge von ca. 18 Å und e<strong>in</strong>e Breite von ca. 5-6 Å. Unter E<strong>in</strong>beziehung des<br />

von Small beschriebenen Aggregationsmodells kommt man durch den ermittelten<br />

hydrodynamischen mizellaren Radius (≈18 Å) für das e<strong>in</strong>fache G-System (Abb. 29) auf<br />

e<strong>in</strong>e Aggregation von ca. 2-6 Molekülen pro Mizelle. In analoger Weise hängt der ermittelte<br />

große mizellare hydrodynamische Radius (R h ≈ 29 Å) des b<strong>in</strong>ären GP-Systems mit<br />

der Entstehung größerer Aggregatformen, wie <strong>in</strong> Abb. 28 dargestellt, zusammen. Bei<br />

den e<strong>in</strong>fachen und b<strong>in</strong>ären NaGDC-Systemen und nach Zugabe der verwendeten<br />

Steroide (0,3 µmol/ml) ergaben sich ke<strong>in</strong>e deutlichen Änderungen der mizellaren Größe<br />

<strong>in</strong> Gegenwart der Steroide oder <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Esterkettenlänge, sondern nur<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Größenabnahme gegenüber dem entsprechenden wirkstofffreien e<strong>in</strong>fachen<br />

bzw. b<strong>in</strong>ären System. Daraus lässt sich schließen, dass die Steroidmoleküle durch ihre<br />

Amphiphilie höchstwahrsche<strong>in</strong>lich die Rolle e<strong>in</strong>es Cotensids übernehmen, und somit<br />

e<strong>in</strong>e bessere Packung der Mizellen bewirken. Im Endeffekt führt dies dazu, dass sich das<br />

Mizellvolumen nach Steroidzugabe nicht wesentlich ändert und sich sogar durch die<br />

dichtere Packung ger<strong>in</strong>gfügig reduziert. Die Unabhängigkeit der mizellaren Größe von<br />

der Esterkettenlänge weist auf identische Mizellstrukturen bzw. <strong>Solubilisierung</strong>sstellen<br />

<strong>in</strong>nerhalb (siehe auch IV.4) der mizellaren Struktur h<strong>in</strong> und erklärt damit die Abnahme<br />

der Solubilisationskapazität der GP-Systeme nach e<strong>in</strong>er bestimmten Esterkettenlänge<br />

des Steroids, die <strong>in</strong> IV.1.2 mit zunehmender Instabilität solcher Systeme erklärt wurde.<br />

Mit anderen Worten, diese Feststellung unterstützt die <strong>in</strong> IV.1.2 e<strong>in</strong>geführte Erklärung für<br />

das Solubilisationsverhalten der verwendeten Steroide <strong>in</strong> Abhängigkeit von ihrer Esterkettenlänge<br />

und somit die ihr zugrunde liegende Modellvorstellungen (Abb. 28, IV.1.2).<br />

Bei den Systemen, bei denen e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche aktive Beteiligung des Steroidmoleküls<br />

an der Mizellbildung erwartet (NaGDC-Systeme mit T) oder die beste Eignung<br />

der Steroidstruktur für die Solubilisation vermutet wurde (TE) (siehe IV.1), kam es zu<br />

e<strong>in</strong>er relativen kle<strong>in</strong>en Reduzierung der mizellaren Größe gegenüber den mit den<br />

anderen Estern (TP und TU) beladenen Systemen. Dies wurde <strong>in</strong> diesen Fällen als e<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>weis auf verstärkte Packung der Mizellen betrachtet. Die deutliche Abnahme der<br />

mizellaren Größe nach der Sättigung des GP-Systems mit T sowie die o.g. allgeme<strong>in</strong>e<br />

Abnahme der mizellaren Größen der e<strong>in</strong>fachen und b<strong>in</strong>ären NaGDC-Systeme nach<br />

Zugabe der unterschiedlich amphiphilen Testosteronanaloga verstärkten diese Annahme.<br />

Beim T kann dies auch mit der Entstehung kle<strong>in</strong>erer Aggregatformen erklärt<br />

werden (siehe z.B. die <strong>stark</strong>e Abnahme der Mizellgröße im GP-System nach der<br />

Sättigung mit T <strong>in</strong> Abb. 29), was wiederum mit der Amphiphilie des T zusammenhängt.<br />

Die Zunahme der mizellaren Größe mit steigenden TP-Konzentrationen beim GP-System<br />

spricht möglicherweise für e<strong>in</strong>e zunehmende Anzahl an den e<strong>in</strong>gebetteten TP-Molekülen<br />

<strong>in</strong> der Mizelle.<br />

72

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!