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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel IV Solubilisation und Mizellbildung<br />

Wechselwirkung ihrer Esterfunktion mit der Doppelb<strong>in</strong>dung der ungesättigten Fettreste<br />

im Lecith<strong>in</strong>molekül besonders begünstigt. Die E<strong>in</strong>bettung der Testosteronester mit<br />

längeren Esterketten <strong>in</strong> diesen Strukturen ist nach dieser Vorstellung nur begrenzt<br />

möglich. Dies hängt ebenfalls von der Esterkettenlänge ab und kann möglicherweise wie<br />

bei der oben beschriebenen Solubilisation <strong>in</strong> den Lipiddoppelschichten zur Instabilität<br />

des Systems führen und somit zur Reduzierung der Solubilisation.<br />

Bei den HTAB-Systemen sche<strong>in</strong>t die Esterkettenlänge bzw. die Lipophilie des Testosteronesters<br />

die Hauptrolle <strong>in</strong> der Verbesserung der Solubilisation unterhalb e<strong>in</strong>er Kettenlänge<br />

von ca. 7 C-Atomen zu spielen. Dies kann <strong>in</strong>nerhalb dieses Bereiches auf e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung der Solubilisation des Moleküls im hydrophoben Kern der Mizelle zurückgeführt<br />

werden. Oberhalb dieser Esterkettenlänge sche<strong>in</strong>t der sterische Faktor (die<br />

Molekülgröße) und ihr Störungseffekt für die Stabilität der Aggregate die anderen<br />

Faktoren wie die Lipophilie zu überwiegen und die Hauptrolle als solubilisationsbestim-<br />

Abb. 28 Modellvorstellungen zur Struktur von Lecith<strong>in</strong>(L)-Gallensalz(GS)-Mischmizellen, a: „mixed<br />

disk“-Modell nach Mazer et al. [19], b: „stacked disk“-Modell nach Shankland [18], c: „radial<br />

shell“-Modell nach Ulmius et al. [20]<br />

mender Faktor wieder zu übernehmen. Das abweichende Solubilisationsverhalten des T<br />

<strong>in</strong> den HTAB-Systemen (Abb. 26) steht im E<strong>in</strong>klang mit der „Theorie der regulären<br />

Lösung“, nach deren Aussagen e<strong>in</strong>e Abnahme der Solubilisation <strong>in</strong> b<strong>in</strong>ären MMS zweier<br />

oberflächenaktiven Stoffe mit <strong>stark</strong>er gegenseitiger Anziehung gegenüber den e<strong>in</strong>fachen<br />

Tensidsystemen erwartet wird. Dies kann auch analog zu Tre<strong>in</strong>er et al. [262] durch die<br />

Polarität der T-Moleküle erklärt werden. E<strong>in</strong> T-Molekül ist fast halb so lang wie e<strong>in</strong> HTAB-<br />

Molekül und besitzt im Gegensatz zu den anderen hier verglichenen Steroiden ke<strong>in</strong>e<br />

Esterkette, die das Molekül wegen ihrer Lipophilie tiefer <strong>in</strong> die Mizelle zieht. Wegen ihrer<br />

gewissen Amphiphilie ordnen sich die neutralen T-Moleküle vermutlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er voranschreitenden<br />

Position <strong>in</strong> der oberen mizellaren Schicht e<strong>in</strong>. Sie l<strong>in</strong>dern dadurch die<br />

Abstoßung zwischen den gleich positiv geladenen HTAB-Kopfgruppen und füllen durch<br />

ihre relativ kle<strong>in</strong>e Größe die Räume dazwischen (siehe Abb. 33 , IV.2.2). Damit fungieren<br />

sie wie e<strong>in</strong> Cotensid und tragen zur Stabilisierung des Systems bei. H<strong>in</strong>gegen bewirken<br />

die OS-Kopfgruppen im Falle der b<strong>in</strong>ären HTAB-Systeme möglicherweise wegen ihrer<br />

gegensätzlichen negativen Ladungen e<strong>in</strong>e Zunahme der Ordnung bzw. der Packung <strong>in</strong><br />

der Kopfgruppenregion und somit die Senkung der Solubilisation des T. E<strong>in</strong>e weitere<br />

ger<strong>in</strong>ge Verbesserung der Solubilisation des T mit Zugabe von P90G bei dem ternären<br />

System HOP bekräftigt diese Vermutung (Entspannung <strong>in</strong> der Kopfgruppenregion).<br />

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