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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel III Experimenteller Teil<br />

Lösungen wurden dann jeweils 100-µl-Proben entnommen und durch MeOH auf 1 ml<br />

ergänzt. Die Aufarbeitung der Bl<strong>in</strong>dprobe erfolgte auf gleiche Weise mit e<strong>in</strong>er nicht<br />

benützten Membran von gleicher Größe. Für die Gehaltbestimmung kam anschließend<br />

die Methode HPLC-2 ( III.5) zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Für die Bestimmung der Wiederf<strong>in</strong>dungsrate bei der zuletzt beschriebenen Extraktionsmethode<br />

wurde e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Volumen hoch konzentrierter ethanolischer Wirkstofflösung<br />

mit vorbestimmtem Wirkstoff<strong>in</strong>halt auf drei nicht benutzte Membranen gegeben und 1 h<br />

unter Abzug zur Verdunstung gebracht. Danach schlossen sich die zuvor genannten<br />

Extraktionsschritte und die Analytik mit drei Parallelbestimmungen je Probe an.<br />

III.9 Transportuntersuchungen mit Hilfe der Uss<strong>in</strong>g-Kammer mit<br />

isolierten Abschnitten aus Mäuse-Dünndärmen<br />

Die von Uss<strong>in</strong>g und Zerhan entwickelte Methode [236] wurde erst 1950 zur Untersuchungen<br />

des transepithelialen Natriumtransportes an Froschhaut e<strong>in</strong>geführt. Mit Hilfe<br />

dieser Technik werden heute elektrophysiologische Experimente und Untersuchungen zu<br />

unterschiedlichen Transportprozessen und Wirkstoffmetabolismen an isolierten Epithelen<br />

(ex-vivo) durchgeführt.<br />

Die Methode hat zahlreiche Vorteile und ist mittlerweile zu e<strong>in</strong>er der Standardmethoden<br />

bei den o.g. Untersuchungen geworden. Beispielsweise bei passiv transportierten<br />

Substanzen mit sowohl hoher als auch niedriger Permeabilität wurde e<strong>in</strong>e gute<br />

Korrelation [41] zwischen den über diese Technik ermittelten Permeabilitätskoeffizienten<br />

und denen <strong>in</strong>-vivo für Humanjejunum festgestellt. Damit ist es auch möglich,<br />

zuverlässige Vorhersagen über den Wirkstofftransport durch andere Epithelen (bukkale,<br />

nasale, esophageale, gastrische, rektale und dermale) zu machen. Die Methode ist<br />

ebenso auf humane Gewebesegmente aus Biopsien u.ä. als auch auf Monoschichten<br />

aus Zellkulturen wie Caco-2-Zelll<strong>in</strong>ie anwendbar. Neben der klassischen Verwendung<br />

chemischer Integritätsmarker wie Mannitol, Inul<strong>in</strong> oder Luzifergelb gestattet diese<br />

Technik auch, über die Ermittlung des transepithelialen elektrischen Widerstands die<br />

Membran<strong>in</strong>tegrität bzw. Vitalität während der Messungen zu kontrollieren. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus kann man mit dieser Technik die transepitheliale Potentialdifferenz mit e<strong>in</strong>er<br />

Spannungsklemme (voltage clamp) kompensieren, d.h. das Epithel elektrisch kurzzuschließen<br />

und somit alle äußeren Kräfte bzw. die Wirkung elektrochemischer Gradienten<br />

auszuschalten, die e<strong>in</strong>en zusätzlichen passiven Transport durch das Epithel <strong>in</strong>itiieren<br />

könnten. Dadurch wird es möglich, ausschließlich die nativen Transportprozesse durch<br />

das Epithel zu messen. Die Kammern können auf 37 °C temperiert werden und s<strong>in</strong>d mit<br />

e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>lass für Carbogen (95% O 2+5% CO 2) versehen. Dies dient e<strong>in</strong>erseits zur<br />

angenehmen Umwälzung der Badlösung (bubble lift) und Durchmischung der<br />

ungerührten Grenzschichten auf den jeweiligen Membranseiten, die apikale (mukosale)<br />

und die basolaterale (serosale); andererseits zur längst möglichen Aufrechterhaltung der<br />

Gewebe durch Begasung mit dem lebenswichtigen Sauerstoff und die damit verbundene<br />

Gewährleistung vom konstanten pH-Wert der Pufferlösung.<br />

Der größte Nachteil dieser Methode [45] besteht dar<strong>in</strong>, dass die Diffusion der Moleküle<br />

über unphysiologische Wege erfolgen kann, d.h. der Mangel an gewöhnlicher Blutversorgung<br />

durch Blutgefässe zw<strong>in</strong>gt die Moleküle, durch das subepitheliale B<strong>in</strong>degewebe<br />

der Schleimhaut (Lam<strong>in</strong>a Propia Mucosae) und andere Schichten wie z.B. die<br />

Basalmembran, die Submukosa, und die verschiedenen Muskelschichten zu diffundieren<br />

(siehe Abb. 16). Allerd<strong>in</strong>gs weisen diese Gewebeteile diesbezüglich unterschiedliche<br />

Eigenschaften <strong>in</strong> Abhängigkeit von verwendeten Tierarten, Organen und Segmentort im<br />

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