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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel III Experimenteller Teil<br />

III.2 Herstellung mizellarer und mischmizellarer Systeme<br />

Die Gallensäuren kommen im Dünndarm <strong>in</strong> Form der Na + -Salze vor. Ihre Konzentration<br />

beträgt im Duodenum und oberen Jejunum durchschnittlich 5 mM (Bereich: 0-14 mM)<br />

unter Fastenbed<strong>in</strong>gungen und steigt bis zu ca. 10-15 mM (Bereich: 3-35 mM) nach dem<br />

Essen an [223-226]. Basierend auf diesen Werten wurde für alle hergestellten mizellaren<br />

Systeme <strong>in</strong> dieser Arbeit e<strong>in</strong>e Tensidkonzentration von 20 mM ausgewählt.<br />

Methode 1 (M1): Sojalecith<strong>in</strong>haltige Systeme wurden nach der Kopräzipitationsmethode<br />

[8] folgendermaßen hergestellt: Die entsprechenden Mengen von Tensid und dem<br />

Sojalecith<strong>in</strong> (SL) (ggfs. auch vom Steroid) werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mischung aus CHCl 3:MeOH<br />

(1:1) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mit Schliffhals versehenen Rundkolben gelöst. Das Lösungsmittel wird<br />

mittels e<strong>in</strong>es Rotationsverdampfers (angeschlossen an e<strong>in</strong>e Vakuumpumpe und<br />

versehen mit e<strong>in</strong>em auf 40 °C temperierten Wasserbad bei etwa 200 mbar und 150<br />

U/m<strong>in</strong>) vollständig abgedampft. Dadurch entsteht e<strong>in</strong> Film an der <strong>in</strong>neren Wand des<br />

Kolbens. Dieser wird <strong>in</strong> der Pufferlösung SPB (Untersuchungen zur Mizellbildung) oder<br />

KRBP (Uss<strong>in</strong>g-Kammer-Untersuchungen) im Ultraschalbad bei 40 °C gelöst, bis die<br />

Lösung ganz klar wird (etwa 15 m<strong>in</strong>.). Dabei wird der Kolben mit e<strong>in</strong>em Glasstopfen<br />

dicht verschlossen, um Verdunstung zu vermeiden. Nach Abkühlung auf Raumtemperatur<br />

wird die klare mizellare Lösung durch 0,45 µm Membranfilter (Rotalibo®,<br />

Nylon, Carl Roth GmbH & Co. Karlsruhe, Deutschland) filtriert.<br />

Methode 2 (M2): Fettsäurehaltige MMS oder e<strong>in</strong>fache lipidfreie Systeme wurden nach<br />

der Dispersionsmethode [8] hergestellt: Zunächst werden die entsprechenden Mengen<br />

von Tensid <strong>in</strong> der Pufferlösung gelöst. Die festen Bestandteile, wie z.B. Wirkstoffe oder<br />

SS, werden mit den anderen flüssigen Bestandteilen wie OS benetzt bzw. gemischt und<br />

dann bei 55 °C im Ultraschallwasserbad <strong>in</strong> der Tensidlösung dispergiert, bis zum Erhalt<br />

e<strong>in</strong>er klaren Lösung (ca. 45 m<strong>in</strong>). Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wird die klare<br />

mizellare Lösung durch 0,45 µm Spritzenmembranfilter filtriert.<br />

Variante 1 (V1): Sollten die mit ungesättigten Bestandteilen hergestellten Lösungen für<br />

gewisse Zeit gelagert und nicht sofort verwendet werden (wie z.B. bei den Sättigungskonzentrationsbestimmungen),<br />

mussten sie nach der Filtration <strong>in</strong> Ampullen oder <strong>in</strong> dicht<br />

verschließbare lichtdichte Vials abgefüllt werden. Die Gefäße wurden vor dem Verschluss<br />

mit Helium oder Argon als Schutzgas befüllt, um den Sauerstoff zu verdrängen.<br />

Variante 2 (V2): Nach V1 hergestellte Lösungen ließen sich im Kühlschrank<br />

monatelang stabil lagern, wenn sie mit 1%(W/V)-benzylalkoholhaltigem Puffer hergestellt<br />

wurden. Bei Systemen, die nach M2 hergestellt wurden, wurde die benötigte Menge an<br />

Benzylalkohol (BzOH) (flüssig) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Maßkolben mit den festen Bestandteilen<br />

gemischt. Nach der Dispersion im Ultraschallbad wurde die Mischung mit Puffer auf das<br />

Endvolumen aufgefüllt.<br />

Die nach den o.g. Methoden hergestellten MMS müssen optisch klar se<strong>in</strong> (Transmission<br />

≈ 99% bei 660 nm gegen re<strong>in</strong>en bzw. tensidfreien Puffer als Bl<strong>in</strong>dwert).<br />

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