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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel II Grundlagen<br />

überlagert. Die sche<strong>in</strong>bare Mobilität µ br der Substanz (Bruttomobilität) ist somit die<br />

Vektorensumme aus µ eff und µ EOF:<br />

� � � L ⋅ L<br />

µ br = µ eff + µ EOF =<br />

U⋅t G D<br />

R<br />

Gl. II.9-13<br />

Dar<strong>in</strong> ist L G die Gesamtlänge der Kapillare, L D die effektive Länge der Kapillare bis zum<br />

Detektorfenster, U die Trennspannung und t R die Migrationszeit des Wirkstoffes. Die<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit des EOF (v EOF) ist e<strong>in</strong>e Funktion der dielektrischen Konstante des<br />

Puffers ε, des Zetapotentials ζ und der Pufferviskosität η:<br />

⎛εεζ 0 ⎞<br />

vEOF= µ EOF ⋅ E = ⎜<br />

4πη<br />

⎟<br />

⎝ ⎠ E Gl. II.9-14<br />

Dabei ist E das angelegte elektrische Feld und ε 0 die dielektrische Konstante des<br />

Vakuums. Durch E<strong>in</strong>setzen von v EOF und E aus Gl. II.9-15 und Gl. II.9-16 <strong>in</strong> Gl. II.9-14<br />

kann µ EOF berechnet werden (Gl. II.9-17), wobei t 0 die Migrationszeit des EOF darstellt.<br />

v<br />

L<br />

D<br />

EOF =<br />

t<br />

Gl. II.9-15<br />

0<br />

µ<br />

EOF<br />

L ⋅ L<br />

=<br />

U⋅t G D<br />

0<br />

U<br />

E =<br />

L<br />

Gl. II.9-16<br />

G<br />

Gl. II.9-17<br />

Das stempelförmige flache Strömungsprofil und die dadurch erzielte hohe Auflösung der<br />

Methode s<strong>in</strong>d nicht nur e<strong>in</strong>e Folge der Anwendung kle<strong>in</strong>er Kapillardurchmesser sondern<br />

auch e<strong>in</strong>e spezifische Eigenschaft des EOF. Unter dem EOF gibt es effektiv ke<strong>in</strong>e<br />

Reibung der Teilchen an den Wänden. Es ist sogar die Wandschicht, welche die<br />

Flüssigkeit <strong>in</strong> Bewegung setzt. Mit e<strong>in</strong>er günstigen Beschichtung der <strong>in</strong>neren Kapillarwand<br />

oder der Zugabe e<strong>in</strong>es Flussmodifikators ist es möglich, e<strong>in</strong>e Abschwächung oder<br />

auch Umpolung des <strong>in</strong>neren Oberflächenpotentials und damit e<strong>in</strong>e Unterb<strong>in</strong>dung oder<br />

Umkehrung des EOF zu erzielen. Diese Maßnahmen erwiesen sich als besonders<br />

geeignet, wenn die Moleküle an der Kapillaroberfläche vollständig adsorbiert werden.<br />

Dies trifft meistens auf die kationischen Moleküle zu, <strong>in</strong>sbesondere Prote<strong>in</strong>e. Kationische<br />

oberflächenaktive Substanzen wie HTAB verursachen durch Interaktionen mit der<br />

Kapillar<strong>in</strong>nenwand und die Entstehung von Tensiddoppelschichten mit positiv geladener<br />

Oberfläche bei weiterer Erhöhung der Tensidkonzentration e<strong>in</strong>e Umkehrung des EOF,<br />

so dass e<strong>in</strong>e Wanderung der Analyten <strong>in</strong> Richtung Anode erfolgt.<br />

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