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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel II Grundlagen<br />

II.9 E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Theorie relevanter Messmethoden<br />

II.9.1 Z-Wert-Bestimmung<br />

Mit Hilfe dieser Methode wurde die cybotaktische (= <strong>in</strong> der unmittelbaren molekularen<br />

Umgebung um die Chromophore der gelösten Moleküle) relative Polarität des Lösungsmittels<br />

bei der <strong>Solubilisierung</strong> des T und se<strong>in</strong>er Ester <strong>in</strong> den mizellaren Systemen<br />

ermittelt. Das Messpr<strong>in</strong>zip geht im Allgeme<strong>in</strong>en von e<strong>in</strong>er Beziehung zwischen dieser<br />

relativen Polarität und der im UV-Bereich ermittelten maximalen Absorptionswellenlänge<br />

des solubilisierten Stoffes aus. Basierend auf Änderungen im Absorptionsspektrum war<br />

es für Riegelman et al. (1958) [199] und Guttman et al. (1961) [200] möglich, bestimmte<br />

qualitative Rückschlüsse über die Lokalisierung solubilisierter Moleküle <strong>in</strong><br />

mizellaren Lösungen zu ziehen. Die Z-Wert-Methode wurde erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeitsreihe von<br />

Kosower [201-205] e<strong>in</strong>geführt. Der Z-Wert wurde als die Energie des Elektronenübergangs<br />

(Transition) der Substanz 1-Ethyl-4-Carbomethoxypyrid<strong>in</strong>iumiodid (ECMPI)<br />

def<strong>in</strong>iert, deren UV-Spektrum e<strong>in</strong>e <strong>stark</strong>e Empf<strong>in</strong>dlichkeit gegenüber Änderungen <strong>in</strong> der<br />

Lösungsmittelpolarität zeigt, und wurde nach Gl. II.9-1 errechnet [206].<br />

Z = 2,859 × 10<br />

4<br />

/ λ<br />

max<br />

Gl. II.9-1<br />

Dabei wird Z <strong>in</strong> kcal/mol und λ max <strong>in</strong> nm angegeben. Letzters stellt die maximale<br />

Wellenlänge der UV-Absorption vom ECMPI im Lösungsmittel dar.<br />

Die Methode wurde auf Untersuchungen des schwach <strong>in</strong>tensiven Übergangs (n→π*) bei<br />

zyklischen Ketonen angewandt [204], der e<strong>in</strong>e Empf<strong>in</strong>dlichkeit gegen die Lösungsmittelpolarität<br />

zeigte und damit ermöglichte, e<strong>in</strong> Analogon und zwar das Cyclohexanon<br />

als e<strong>in</strong>en sekundären Standard für die Bestimmung der Z-Werte e<strong>in</strong>es Lösungsmittels<br />

anzuwenden. Ausgehend von der Annahme, dass die dielektrische Konstante der ersten<br />

unmittelbaren Schicht des Lösungsmittels um e<strong>in</strong> Molekül oder Ion herum (die sog.<br />

Cybotaktische Region [207]) sich merklich von derjenigen des Rests des Lösungsmittels<br />

unterscheiden müsste, setzte Kosower se<strong>in</strong>e Z-Wert-Methode e<strong>in</strong>, um die relative<br />

Polarität dieser Schicht zu ermitteln. Bijaastad und Hall erweiterten die Anwendung der<br />

Methode später für die Untersuchung der Umgebung verschiedener solubilisierter<br />

Ketone <strong>in</strong> wässrigen e<strong>in</strong>fachen mizellaren Tensidlösungen [208]. Bei der Anwendung der<br />

Z-Wert-Methode auf solubilisierte Systeme wird angenommen, dass der elektronische<br />

Übergang <strong>in</strong> diesen Systemen (festgestellt anhand des Peakmaximums des UV-<br />

Absorptionsspektrums) den gleichen Wechselwirkungskräften zwischen dem gelösten<br />

Stoff und se<strong>in</strong>er cybotaktischen Umgebung unterworfen ist, wie beispielsweise die<br />

Wechselwirkungen, die bei e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Alkohol-Wasser-Gemisch zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. In<br />

Abwesenheit von gegensätzlichen Informationen wurde weiter angenommen, dass die<br />

elektronischen Übergänge <strong>in</strong> den solubilisierten Stoffen nur von den Z-Werten des<br />

Lösungsmediums abhängig s<strong>in</strong>d. Die Methode wurde dann bei Solubilisationsuntersuchungen<br />

von T <strong>in</strong> mizellaren Systemen <strong>in</strong> Arbeiten von Thakkar und Hall auf die<br />

ketonische Funktion des T-Moleküls übertragen, wobei ebenso festgestellt wurde, dass<br />

das UV-Absorptionsspektrum der α,β-ungesättigten Ketone lösungsmittelempf<strong>in</strong>dlich ist<br />

[209,210].<br />

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