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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel II Grundlagen<br />

schnelle Freisetzung und verbesserte Resorptionseigenschaften des e<strong>in</strong>gebetteten Wirkstoffes<br />

aus. Die mizellaren Systeme fanden daher Anwendung als Wirkstoffträgersysteme<br />

bei der Formulierung vieler fertigen Arzneiformen, <strong>in</strong>sbesondere die auf GS-<br />

Lecith<strong>in</strong>/Fettsäure basierenden mischmizellaren Systeme [40]. Zu den Mizellbildnern<br />

gehören zahlreiche Gruppen amphiphiler Stoffe. Auf Grund der Toxizität und anderer<br />

unerwünschten Nebenwirkungen s<strong>in</strong>d jedoch nur wenige davon von pharmazeutischer<br />

Relevanz. Die Gruppe der Block-Copolymere bietet viel versprechende physikochemische<br />

und physiologische (v.a. bezüglich der Verträglichkeit) Eigenschaften an und<br />

erwies sich deshalb <strong>in</strong> letzter Zeit als e<strong>in</strong>e der pharmazeutisch <strong>in</strong>teressantesten<br />

Mizellbildnergruppen für die Anwendung als Wirkstoffträgersysteme [36].<br />

II.3 Modelle zur Untersuchung und Vorhersage des Wirkstofftransports<br />

im gastro<strong>in</strong>test<strong>in</strong>alen Trakt (GIT)<br />

Unter den allgeme<strong>in</strong>en Begriff „Wirkstofftransport“ werden alle Transportvorgänge<br />

verstanden, die es dem Wirkstoff nach se<strong>in</strong>er Freisetzung aus der verabreichten Arzneiform<br />

ermöglichen, ans Wirkungsziel im Organismus zu gelangen. Dazu zählen ebenso<br />

die Transportvorgänge, welche die Ausscheidung des resorbierten Wirkstoffes bzw.<br />

se<strong>in</strong>er Metabolite aus dem Organismus ermöglichen. „Bei der Absorption (Resorption),<br />

Distribution und Exkretion von Pharmaka stehen als Pr<strong>in</strong>zipien des Stofftransports<br />

allgeme<strong>in</strong> die Konvektion und Diffusion im Vordergrund“. Weiterh<strong>in</strong> können auch aktive<br />

Transportprozesse wie z.B. Endozytose und carriervermittellter Transport e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Rolle beim Wirkstofftransport spielen [4].<br />

Für die Untersuchung und Vorhersage des Wirkstofftransports im GIT (u.a.) bietet sich<br />

leider ke<strong>in</strong> universelles Modell an, welches Antworten auf alle dazugehörigen Fragen<br />

geben kann. Dabei kommen deshalb unterschiedliche Untersuchungsmethoden zum<br />

E<strong>in</strong>satz. Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen und kann nur im Zusammenhang<br />

mit bestimmten und spezifischen Fragen angewandt werden. Diese Methoden<br />

lassen sich <strong>in</strong> vier Hauptgruppen unterteilen, <strong>in</strong>-vitro, <strong>in</strong>-situ, <strong>in</strong>-vivo und <strong>in</strong>-silico.<br />

In-vitro-Methoden können auch <strong>in</strong> zwei weitere Untergruppen geteilt werden, die<br />

nichtbiologischen bzw. die physikochemischen Methoden und die biologischen<br />

Methoden. Zur ersten Gruppe gehören Methoden wie die Bestimmung der Lipophilie des<br />

Wirkstoffes (log P/log D), Die Bestimmung des Absorptionspotentials (AP), die<br />

Permeation durch künstliche Lipidmembranen e<strong>in</strong>schließlich der Anwendung von<br />

Liposomen als Lipidmembranen und die IAM-Chromatographie (Immobilized Artificial<br />

Membrane Chromatography). Zu den biologischen Methoden zählen die auf isolierten<br />

Tiergeweben basierenden Modelle (ex-vivo) wie „everted sac“-Technik, Uss<strong>in</strong>g-Kammer-<br />

Technik und isolierte Membranvesikel sowie Zellkulturtechnik (Caco-2 bzw. TC-7, HT29-<br />

Zelll<strong>in</strong>ie, Dünndarmzelll<strong>in</strong>ien fetaler und neugeborener Ratten und Mand<strong>in</strong>-Darby-<br />

Hundnierenzellen (MDCK)).<br />

Mit den In-situ-Methoden s<strong>in</strong>d alle Perfusionsuntersuchungen am Tiermodell wie „s<strong>in</strong>gle<br />

pass perfusion“, „recirculat<strong>in</strong>g perfusion“, „oscillat<strong>in</strong>g perfusion“ und „closed loop<br />

method“ sowie die Perfusionsuntersuchungen am Menschen [41,42] geme<strong>in</strong>t.<br />

Die genausten Vorhersagen der pharmakok<strong>in</strong>etischen Eigenschaften e<strong>in</strong>es verabreichten<br />

Medikamentes kommen aus Untersuchungen <strong>in</strong>-vivo. Diese s<strong>in</strong>d jedoch ungeeignet als<br />

Screen<strong>in</strong>g-Methoden für e<strong>in</strong>e große Anzahl neu entwickelter Verb<strong>in</strong>dungen und benötigen<br />

e<strong>in</strong>e große Anzahl von Versuchsobjekten (Tiere oder Menschen), um statistisch<br />

aussagekräftige Ergebnisse zu liefern, sowie auch große Wirkstoffmengen. Sie s<strong>in</strong>d auch<br />

labor- und kosten<strong>in</strong>tensiv und dürfen nur unter bestimmten E<strong>in</strong>schränkungen durch-<br />

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