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Solubilisierung stark lipophiler Arzneistoffe in lipidhaltige ...

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Kapitel VI Zusammenfassung<br />

Eigenschaften wie TE <strong>in</strong> Konzentrationen oberhalb der mizellaren Kapazität zur Bildung<br />

hoch aggregierter Strukturen wie z.B. Vesikelsysteme führen.<br />

Beim mizellaren Transport <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong> Wirkstoffe an die biologischen Epithelmembranen<br />

stellt die Differenz zwischen den Wirkstoffaff<strong>in</strong>itäten zu der Membran und<br />

der mizellaren Phase e<strong>in</strong>en der wichtigsten E<strong>in</strong>flussfaktoren dar. Dieser Faktor kommt<br />

besonders durch den Verteilungskoeffizienten K (Membran/Mizellen) zum Ausdruck.<br />

Änderungen, die zu e<strong>in</strong>er Zunahme der Solubilisation oder Stärke der Wirkstoffb<strong>in</strong>dung<br />

zur mizellaren Phase ohne parallele Zunahme der Wirkstoffaff<strong>in</strong>ität zur Membran führen<br />

(wie z.B. Lipidzugabe), bewirken deshalb e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung der mizellaren Wirkstofffreigabe<br />

an die Membran. E<strong>in</strong>e Zunahme der Wirkstofflipophilie führt daher bei K > 0,5<br />

meist zur Verbesserung des mizellaren Transports an die Membran (wie bei den NaGDC-<br />

Systemen), bei K < 0,5 h<strong>in</strong>gegen zur Verschlechterung (Br35- und HTAB-Systeme).<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der vorliegenden Arbeit abgeleitete nichtl<strong>in</strong>eare Funktion dient mit Hilfe des<br />

Permeationsmodells nach Fürst-Neubert zur Bestimmung der Parameter K und D M<br />

(Diffusionskoeffizient des Wirkstoffes <strong>in</strong> die Membran) und zur Untersuchung ihrer<br />

möglichen Änderungen <strong>in</strong> Abhängigkeit vom verwendeten mizellaren Trägersystem. Die<br />

Funktion zeigte e<strong>in</strong>e gute Anpassung an die erhaltenen Messdaten <strong>in</strong> dieser Arbeit.<br />

Die ermittelten K-Werte für TP und TE bei den Br35-MMS s<strong>in</strong>d vergleichbar, während<br />

sich D M für TE gegenüber TP deutlich verr<strong>in</strong>gert. Dies deutet auf die wichtige Rolle e<strong>in</strong>es<br />

anderen Faktors hier als nur die wachsende Wirkstoffaff<strong>in</strong>ität zur mizellaren Phase h<strong>in</strong>.<br />

Dieser ist die hohe Polarität der hydratisierten Zone der Polyoxyethylenschicht, deren<br />

Widerstand beim Übergang des Wirkstoffes zur Membran mit zunehmender Wirkstofflipophilie<br />

auch wächst.<br />

Nach OS-Zugabe und Bildung der HTAB-MMS nimmt die hohe Solubilisationskapazität<br />

(Aff<strong>in</strong>ität) dieser Systeme für die untersuchten <strong>stark</strong> lipophilen Wirkstoffe sowie ihre<br />

Größe und effektive Oberflächenladung (wie oben erwähnt) deutlich zu, während der<br />

Wirkstofftransport noch schlechter wird. Des Weiteren besitzen die HTAB-Mizellen e<strong>in</strong>e<br />

vergleichsweise hoch polare äußeren Schicht. Diese Beobachtungen weisen auf e<strong>in</strong>e<br />

mögliche Beteiligung dieser Faktoren neben der hohen Wirkstoffaff<strong>in</strong>ität an der<br />

Verschlechterung des Wirkstofftransports h<strong>in</strong>. Insbesondere die Oberflächenladung kann<br />

hier aufgrund elektrostatischer Abstoßung mit der positiv geladenen Epithelmembran<br />

oder mit der Grenzschichtbarriere den Transport negativ bee<strong>in</strong>flussen.<br />

E<strong>in</strong> ideales mizellares Trägersystem für den Transport <strong>stark</strong> <strong>lipophiler</strong> Wirkstoffe soll<br />

daher möglichst e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere oder vergleichbare Aff<strong>in</strong>ität zum Wirkstoff gegenüber der<br />

Membran und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hydratationsgrad der obersten mizellaren Schicht, sowie<br />

eventuell e<strong>in</strong>e neutrale oder negative Oberflächenladung aufweisen. Daraus ergibt sich<br />

allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> Problem bei der Entwicklung dieser Systeme, denn von e<strong>in</strong>em idealen<br />

mizellaren System wird <strong>in</strong> diesem Fall auch e<strong>in</strong>e möglichst erhöhte <strong>Solubilisierung</strong>skapazität<br />

für diese Problemarzneistoffe erwartet. Weiterh<strong>in</strong> erfordert die Verbesserung der<br />

physiologischen Verträglichkeit der mizellaren Tensidsysteme die Mischung mit e<strong>in</strong>em<br />

Lipidzusatz, was zumeist auch zur Erhöhung der Aff<strong>in</strong>ität der <strong>stark</strong> lipophilen Wirkstoffe<br />

zur mizellaren Phase bzw. zur Erhöhung ihrer Solubilisation sowie <strong>in</strong> mehreren Fällen zur<br />

Erhöhung des Hydratationsgrades der oberen mizellaren Schicht führt. Es ist demzufolge<br />

hier auch e<strong>in</strong> Kompromiss zwischen diesen Faktoren nötig, um durch die Verwendung<br />

dieser Trägersysteme e<strong>in</strong>e optimierte Resorption zu erreichen. Solange die<br />

erhöhte Solubilisation nicht zur vollständigen Blockierung der Wirkstofffreigabe an der<br />

Membran führt, bleibt die Verbesserung der Solubilisation sehr vorteilhaft. Sie ist bei<br />

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