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PDF version - Abbaye Saint-Maurice de Clervaux

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1910 - 2010 <strong>Abbaye</strong> <strong>Saint</strong> <strong>Maurice</strong> <strong>de</strong> <strong>Clervaux</strong><br />

au Grand-Duché <strong>de</strong> Luxemburg<br />

D I E A B T E I K I R C H E


ABBAYE SAINT MAURICE<br />

L - 9737 CLERVAUX<br />

GRAND-DUCHÉ DE LUXEMBOURG<br />

Tel: 00352 92 10 27<br />

Fax: 00352 92 01 44<br />

abbaye-clervaux@cathol.lu<br />

Copyright


Dokumentation zur Baugeschichte<br />

<strong>de</strong>r Benediktinerabteikirche<br />

Sankt Mauritius und Sankt Maurus


Ein „Bil<strong>de</strong>rbuch“<br />

mit einem historischen Überblick für Sie!<br />

Die Benediktinermönche <strong>de</strong>r Abtei <strong>Clervaux</strong> sagen<br />

Ihnen recht herzlichen Dank, für Ihr Interesse, dass Sie<br />

unserem Bauprojekt entgegengebracht haben!


GESTERN<br />

HEUTE


Liebe Freun<strong>de</strong>, liebe Besucher <strong>de</strong>r Abtei!<br />

Wir haben es geschafft! Dank Ihrer großzügigen, finanziellen Hilfe und Ihres<br />

inständigen Gebetes ist es uns gelungen, die Innenrenovierung unserer Abteikirche<br />

an ein gutes En<strong>de</strong> zu bringen. Am 8. September 2008 hatten wir unsere<br />

Abteikirche verlassen und uns für ein Jahr in unsere Krypta zurückgezogen.<br />

Dort haben wir mit Ihnen das Lob Gottes gesungen, wie es unsere Aufgabe in<br />

dieser Welt ist, getreu <strong>de</strong>r Regel unseres Grün<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>s heiligen Benedikt von<br />

Nursia. Wir waren recht dankbar dafür, diese Lösung in unserer Krypta gefun<strong>de</strong>n<br />

zu haben, mit <strong>de</strong>m Ergebnis, das es uns dort sehr gut gefiel. Manch einer von<br />

uns trennte sich nur schweren Herzens wie<strong>de</strong>r von dieser ‚Notlösung‘, <strong>de</strong>nn wir<br />

waren trotz <strong>de</strong>s engen Raumes o<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>swegen <strong>de</strong>n Mitchristen ‚greifbar‘<br />

nahe gewor<strong>de</strong>n.<br />

Mögen sich unser Sinn und unsere Herzen in <strong>de</strong>r ‚neuen‘ Kirche wie<strong>de</strong>r<br />

auf das Wesentliche, auf IHN hin, einstellen, <strong>de</strong>nn, so glauben wir, alle materielle<br />

Verän<strong>de</strong>rung kann auch Hilfe sein, um eine neue Freu<strong>de</strong> im Gebet zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Um Ihnen ein kleines Dankeschön entgegenzubringen, hatten wir uns am<br />

Anfang <strong>de</strong>r Renovierungsmaßnahmen vorgenommen, am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeiten,<br />

einen kleinen Bildband herauszubringen. Es sollte keine historisch-kritische Abhandlung<br />

über das Hoch-und Tief einer klösterlichen Gemeinschaft wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

einfach mit einigen Bil<strong>de</strong>rn ‚vor Ort‘ Ihnen <strong>de</strong>n Ablauf unserer geplanten<br />

und zu En<strong>de</strong> geführten Arbeiten aufzeigen. Es ist aber mehr als ein Bil<strong>de</strong>rbuch<br />

gewor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn es stellte sich beim Fortschreiten unserer Baustelle heraus,<br />

dass einige praktische Schwierigkeiten nur im Blick auf die teilweise tragische<br />

Baugeschichte unserer Kirche zu verstehen waren. So mußte <strong>de</strong>r Schreiber ein<br />

wenig um<strong>de</strong>nken und ‚umbrechen‘, <strong>de</strong>nn somit war klar, daß eben auch die Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Kirchenbaus vom Baubeginn bis ins Heute hinein aufzuzeigen war.<br />

Der Beginn dieser kleinen Broschüre ist eben nicht <strong>de</strong>r erste Pinselstrich <strong>de</strong>r Innenrenovierung,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Baubeginn <strong>de</strong>s Klosters 1909. Unter zu Hilfenahme<br />

unseres teils unvollständigen Archivs versuchten wir, die einzelnen bauge-


schichtlichen ‚Glanzpunkte‘ von früher in Bild und Wort festzuhalten. Ein dünner,<br />

roter Fa<strong>de</strong>n zieht sich gleichermaßen durch <strong>de</strong>n Dschungel von Bil<strong>de</strong>rn, und die<br />

beschei<strong>de</strong>nen Erläuterungen versuchen, die Geschichte zu erhellen. Hoffentlich<br />

ist es uns ein wenig gelungen...<br />

Viel Freu<strong>de</strong> beim Durchblättern wünschen Ihnen Vater Abt mit seinem<br />

Konvent und die ‚Baustellenphotographen <strong>de</strong>r Abtei‘!


Unser baugeschichtlicher Rückblick führt uns in die Zeit <strong>de</strong>s Neubaus <strong>de</strong>r<br />

Kirche im Jahre 1909 und <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>raufbaus nach <strong>de</strong>m zweiten Weltkrieg.<br />

Wir können zwei große Phasen in <strong>de</strong>r Baugeschichte unserer Abteikirche<br />

ausmachen, einmal <strong>de</strong>n Neubau selbst in seiner Konzeption durch Architekt<br />

Klomp, dann die verheeren<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Bausubstanz durch die Besatzung<br />

im zweiten Weltkrieg, die dann eine grundlegen<strong>de</strong> Erneuerung <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />

nach sich zog.<br />

Schon vor <strong>de</strong>n Kriegswirren hatte man die Frage aufgeworfen, die Kirche,<br />

<strong>de</strong>n Kapitelsaal und das Refektorium zu vergrößern. Durch die große Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Mönche war diese Überlegung notwendig gewor<strong>de</strong>n. Aber dann kam es an<strong>de</strong>rs<br />

und man führte diese notwendigen ‚Vergrößerungen‘, nämlich <strong>de</strong>r Kirche und <strong>de</strong>s<br />

Kapitelsaales, erst nach <strong>de</strong>m Krieg durch. Unsere Abteikirche wur<strong>de</strong>n bei dieser<br />

Gelegenheit um ca. 12 Meter verlängert und unvermeidlich wur<strong>de</strong> auch die darunter<br />

befindliche Krypta <strong>de</strong>mentsprechend größer.<br />

Die Restauratoren <strong>de</strong>r vergangenen Tage befan<strong>de</strong>n sich in einer schwierigen<br />

Lage, nämlich ein umfunktioniertes Gotteshaus wie<strong>de</strong>r mit einer Harmonie<br />

zu versehen, die <strong>de</strong>s Kults und <strong>de</strong>r Anbetung würdig ist. Sie schufen einen<br />

nüchternen und klaren Raum, <strong>de</strong>r uns auch heute noch in seinen Bann zieht. Der<br />

Chorraum, dort war es nämlich, wo man mit <strong>de</strong>r Verlängerung ansetzte, wur<strong>de</strong><br />

erhöht und vergrößert. In <strong>de</strong>r Krypta ist diese Baumaßnahme am erhöhten Gewölbe<br />

<strong>de</strong>utlich zu erkennen. Die Mauern und alles, was dazu gehört, mussten ja<br />

stimmig zusammengefügt wer<strong>de</strong>n, um eine geschlossene Einheit zu bil<strong>de</strong>n.<br />

Aber schauen wir uns erst einmal die Anfangsphase unserer Abteikirche an.<br />

Die Gründungsgeschichte und <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Kommunität unter großer Mithilfe<br />

<strong>de</strong>s Bürgermeisters von Clerf, Herrn Prüm, wur<strong>de</strong>n schon in mehrfacher Hinsicht<br />

in einigen Artikeln behan<strong>de</strong>lt, so daß wir nicht auf alle Einzelheiten einzugehen<br />

brauchen.


Grundsteinlegung<br />

Aus <strong>de</strong>n Studie und Mitteilungen zur Geschichte <strong>de</strong>s Benediktiner-Or<strong>de</strong>ns entnehmen wir<br />

folgen<strong>de</strong> längere Notiz notiert von Pfarrer A. Reiners:<br />

Der Titel lautet:<br />

Die neue Benediktinerabtei St. Mauritius zu Clerf in Luxemburg.<br />

„...Durch päpstliches Breve vom 3. Mai 1909 hatte Pius X. das Benediktinerkloster<br />

in Clerf unter <strong>de</strong>m Schutze <strong>de</strong>s hl. Mauritius und seiner Gefährten <strong>de</strong>r thebischen<br />

Legion kanonisch errichtet. Am Sonntag <strong>de</strong>n 23. Mai 1909, vollzog <strong>de</strong>r Abt<br />

Paul Renaudin feierlich, unter zahlreicher Assistenz vom Welt-und Or<strong>de</strong>nsklerus,<br />

in Gegenwart großer Volksscharen aus <strong>de</strong>n benachbarten Gegen<strong>de</strong>n die Grundsteinlegung<br />

<strong>de</strong>r Kirche und <strong>de</strong>s Klosters.<br />

Bei dieser Feier hielt <strong>de</strong>r Bürgermeister Prüm eine kurze Ansprache, in welcher<br />

er nach Schil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r großen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Benediktineror<strong>de</strong>ns für die<br />

christliche Welt, für Luxemburg und für das Städtchen Clerf die Abteigründung<br />

begrüßte und <strong>de</strong>n neuen Or<strong>de</strong>n willkommen hieß. Hierauf folgte die Verlesung<br />

<strong>de</strong>s päpstlichen Breves vom 3. Mai, wodurch die Abtei kanonisch errichtet wur<strong>de</strong>,<br />

sowie <strong>de</strong>s Wortlautes <strong>de</strong>r Gründungsurkun<strong>de</strong>, welche von <strong>de</strong>n anwesen<strong>de</strong>n Vertretern<br />

<strong>de</strong>s neuen Or<strong>de</strong>ns und <strong>de</strong>n geistlichen und weltlichen Behör<strong>de</strong>n Clerfs,<br />

unterzeichnet und später eingemauert wur<strong>de</strong>. Während <strong>de</strong>r kirchlichen Feier hatte<br />

<strong>de</strong>r Musik-und <strong>de</strong>r Gesangverein von Clerf in vorzüglicher Weise sich ihrer Aufgabe<br />

entledigt. Nach <strong>de</strong>rselben sprach noch Abt Renaudin. Er legte die Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r kirchlichen Weihe <strong>de</strong>s Grundsteines dar. Die Frage: „Was wollen wir in<br />

unserem neuen Kloster?“ beantwortete er mit <strong>de</strong>m Hinweis auf <strong>de</strong>n Geist und die<br />

Statuten <strong>de</strong>s Benediktineror<strong>de</strong>ns. Eine zweite Frage: „Woher kommen wir?“ gab<br />

ihm Gelegenheit, von <strong>de</strong>r Ausweisung <strong>de</strong>s Benediktineror<strong>de</strong>ns aus Frankreich zu<br />

re<strong>de</strong>n. „Wir verzeihen alles, was uns dort angetan wur<strong>de</strong>; wir wollen hier beten,<br />

damit Frankreich wie<strong>de</strong>r zu seinen frühern Traditionen gegenüber <strong>de</strong>r katholischen<br />

Kirche zurückkehre.“ Zum Schluß dankte er allen Faktoren, die sich um die


Grundsteinlegung<br />

neue Gründung verdient gemacht haben, versicherte die geistliche Oberbehör<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Diözese <strong>de</strong>r treuesten Ergebenheit <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns und rief <strong>de</strong>r neuen Abtei ein<br />

aufrichtiges „Ad multos annos“ zu. Das unvergleichlich wirken<strong>de</strong> „Großer Gott,<br />

wir loben dich“ beschloß die <strong>de</strong>nkwürdige Feier.<br />

Mehrere hun<strong>de</strong>rt Arbeiter und Kunsthandwerker wetteiferten alsbald, während<br />

<strong>de</strong>r Frist eines Jahres mit Hilfe <strong>de</strong>s neuesten Fortschrittes <strong>de</strong>r Technik einen<br />

großartigen Kunstbau gleichsam über Nacht hervorzuzaubern. Das Großherzogtum<br />

dürfte kaum ein zweites monumentales Gebäu<strong>de</strong>, wie diese Abtei<br />

ausgefallen ist, aufzuweisen haben. Den blauen granitartigen Baustein fand man<br />

an Ort und Stelle, das übrige wur<strong>de</strong> in Beton und Kunststein von <strong>de</strong>m gewiegten<br />

Architekten Klomp ta<strong>de</strong>llos ausgeführt. Der 65 Meter hohe Kirchturm enthält 2<br />

Wasserreservoirs in 2 Stockwerken, welche die Zellen, die Küche und das große<br />

Bassin im Kreuzgang speisen müssen. - Die Übersiedlung aus Belgien geschah<br />

allmählich vom September 1910 an. Erwähnenswert ist wie ein Gebäu<strong>de</strong> aus<br />

Wellblech, das auf mehreren Waggons plaziert war, per Eisenbahn aus Belgien<br />

importiert wur<strong>de</strong>, was die Kleinigkeit von 12 000 Mark Eingangszoll gekostet<br />

haben soll. Im November 1910 nahm <strong>de</strong>r Prior die Einsegnung <strong>de</strong>r Kirche und<br />

Unterkirche vor. Die Klosterbibliothek ist wirklich großartig und nach <strong>de</strong>n neuesten<br />

Verbesserungen eingerichtet. Der Abt hielt zu Weihnachten Pontifikalgottesdienst<br />

und es waren aus allen drei Grenzlän<strong>de</strong>rn fromme Gläubige herbeigeeilt,<br />

um die Choralgesänge zu hören und <strong>de</strong>m kanonischen Tagesoffizium beizuwohnen.<br />

...“<br />

(Studie und Mitteilungen zur Geschichte <strong>de</strong>s Benediktiner-Or<strong>de</strong>ns und seiner Zweige Bd. 32,<br />

Salzburg 1911, p. 193 ff.)


Der Bauplan in seiner<br />

vollen Größe.<br />

Wenn man aufmerksam<br />

hinschaut, bemerkt man,<br />

dass <strong>de</strong>r Chorraum ein<br />

wesentliches Stück kürzer<br />

ist, als wir ihn heute<br />

vorfin<strong>de</strong>n.<br />

Diese Seitenkapelle<br />

wur<strong>de</strong> im Krieg völlig<br />

umgestaltet. Sie befin<strong>de</strong>t<br />

sich nicht wie mehrmals<br />

angenommen wur<strong>de</strong>, im<br />

Querschiff, son<strong>de</strong>rn im<br />

letzten, nördlichen Bogen<br />

<strong>de</strong>s Seitenschiffs.<br />

Eine kleine Seitenkapelle<br />

eröffnete das nördliche<br />

Seitenschiff.<br />

Den Eingang zur Kirche<br />

bil<strong>de</strong>te ein Atrium, daß<br />

heute auch völlig verschwun<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

GRUNDRISS DER KIRCHE<br />

Das Chorgestühl <strong>de</strong>r<br />

Mönche befand sich<br />

nicht wie heute im<br />

Chorraum, son<strong>de</strong>rn<br />

im Querhaus unter<br />

<strong>de</strong>r Vierung.<br />

So war auch <strong>de</strong>r Eingang<br />

für die Mönche<br />

zum Stun<strong>de</strong>ngebet<br />

nicht im Querhaus zu<br />

fin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn vor<br />

<strong>de</strong>m letzten Pfeiler<br />

<strong>de</strong>s südlichen Seitenschiffs.<br />

Dem aufmerksamen<br />

Betrachter <strong>de</strong>s Grunrisses<br />

ist sicher das<br />

Wechselspiel von run<strong>de</strong>n<br />

und quadratischen<br />

Säulen im Langhaus<br />

aufgefallen.


AUFRISSZEICHNUNG DES KIRCHENGEBÄUDES<br />

Der Projektplan unserer Kirche vom 1 Januar 1909:<br />

Die Seitenkapelle<br />

Was wur<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rt?<br />

Hier die Draufsicht<br />

Die Apsis<br />

mit ihren<br />

Fenstern<br />

Der<br />

Mönchschor<br />

im<br />

Ganzen<br />

Die Balkone<br />

und Säulen im<br />

Querhaus und<br />

das Gewölbe<br />

Die Fußbo<strong>de</strong>nerhöhung<br />

vor <strong>de</strong>m<br />

letzten Rundbogen<br />

im Langhaus<br />

und die Choreingangstür<br />

<strong>de</strong>r<br />

Mönche<br />

Das Atrium<br />

<strong>de</strong>r Eingangshalle<br />

existiert<br />

heute nicht<br />

mehr.


AUSHUBARBEITEN<br />

Einige Fotos, die unserem Archiv verblieben sind und die gut die Bauphase <strong>de</strong>r Kirche wie<strong>de</strong>rgeben:<br />

Auf <strong>de</strong>n Höhen von <strong>Clervaux</strong> ist noch nichts zu sehen, keine rote Spitze, die sich gen Himmel<br />

streckt, kein Gebäu<strong>de</strong>, das erahnen läßt, was dort einmal entstehen sollte.<br />

Nur für Kenner ist oben links im Bild ein erstes Anzeichen einer ‚Bauaktivität’ erkennbar,<br />

nämlich das so genannte ‚Eisenhaus‘, das von <strong>de</strong>n Mönchen gebraucht und in Belgien<br />

erstan<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, um die ersten Arbeiter zu beherbergen; rechts daneben das kleine Häuschen<br />

war die ‚Architektenwerkstatt‘ von Herrn Franziskus Klomp aus Dortmund.<br />

Im Beisein <strong>de</strong>s Bürgermeisters aus <strong>Clervaux</strong>, Herrn Emil Prüm und Pater Jean du Coëtlosquet,<br />

wer<strong>de</strong>n die ersten Aushubarbeiten für die Kirche unternommen.


SEPTEMBER 1909<br />

Ganz rechts im Bild, zugleich mit <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Teilen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s, wird die<br />

Kirche hochgezogen. Man be<strong>de</strong>nke,<br />

dass es zu dieser Zeit noch keine Hydraulik<br />

und sonstige Maschinen gab, die<br />

die Arbeit wesendlich erleichtert hätten.<br />

Das Konstruktionsmaterial wur<strong>de</strong> über<br />

Schienenstränge auf Loren vor Ort gebracht<br />

und <strong>de</strong>r Aushub auf eben diese<br />

Weise abtransportiert.<br />

Der Bauunternehmer, Herr Lefevre<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Architekt hatte sich etwas ganz<br />

Geniales ausgedacht, nämlich an allen<br />

vier Punkten <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s, ‚Aufzüge‘<br />

zu installieren. Die Loren rollten dort hinein<br />

und wur<strong>de</strong>n mittels einer Seilwin<strong>de</strong><br />

und eines elektrischen Motors z. B. bis<br />

auf die erste Etage hochgezogen; von<br />

da aus gingen dann die Gleise zu <strong>de</strong>n<br />

jeweiligen Arbeitsstellen. Den Strom für<br />

diese Erfindung besorgte ein Aggregat,<br />

das nicht weit von <strong>de</strong>r Baustelle im Garten<br />

seine Arbeit verrichtete.<br />

Vater Abt Renaudin war ein willkommener<br />

Besucher und ein aufmerksamer<br />

Beobachter. Meistens wur<strong>de</strong> er von einem<br />

seiner Mitbrü<strong>de</strong>r, Pater Jean du<br />

Coëtlosquet, ein Mitglied <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rfamilie,<br />

begleitet.


SEPTEMBER / OKTOBER 1909<br />

Am 19. September 1909 besichtigten einige Mitbrü<strong>de</strong>r die Baustelle und machten<br />

sich vor Ort einen Eindruck von <strong>de</strong>m guten Fortschreiten <strong>de</strong>r Arbeiten.<br />

Die Apsis <strong>de</strong>r Kirche links von<br />

<strong>de</strong>m kleinen Sakristeivorbau<br />

war schon gut vorrangeschritten.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund sieht man<br />

noch die Schienenstränge.


DAS RICHTFEST NAHT SICH<br />

Ein sehr schönes Foto von <strong>de</strong>r Fertigstellung <strong>de</strong>r Dachstühle. Links, von Nor<strong>de</strong>n<br />

aus gesehen, <strong>de</strong>r Kirchentrakt mit seinem Nartex und <strong>de</strong>r kleinen Seitenkapelle.<br />

Dann das Langhaus, gefolgt vom Querschiff, das mit einer run<strong>de</strong>n Seitenkapelle<br />

en<strong>de</strong>t. Danach vermuten wir einen Eingang, <strong>de</strong>r in die Krypta führte; lei<strong>de</strong>r ist dies<br />

nicht mit Bil<strong>de</strong>rn zu belegen.


Auf diesem Foto, vom Innenhof<br />

<strong>de</strong>s Kreuzgangs aufgenommen,<br />

richtet sich unser Augenmerk auf<br />

die rechte Seite, wo das Kirchdach<br />

sich langsam mit Ziegeln füllt.<br />

Das fertige Bauwerk war<br />

noch ganz jung... man<br />

schrieb das Jahr 1911. Der<br />

Aushub liegt noch unaufgeräumt<br />

unter einer leichten<br />

Schnee<strong>de</strong>cke nahe <strong>de</strong>r<br />

Kirche.<br />

1910: DIE FERTIGSTELLUNG DER KIRCHE

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