Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren I ... - Naturerlebnis

„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Outdoorpädagogik
in der Arbeit mit Senioren
I. THEORIE TEIL
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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Von Annette Marchl
Stefan Schlögl
Abschlussarbeit zum Outdoorpädagogik-Lehrgang 10 WS 2007/2008
am Institut für Kommunikationspädagogik
Wien/ Gföhl im Jänner 2008

„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
1.0 Einleitung ............................................................................................................ 4
2.0 Der Begriff ©Outdoorgeragogik auf Basis der Outdoorpädagogik...... 4
2.1 Definition Geragogik:......................................................................................... 4
2.2 Definition Outdoorpädagogik:............................................................................ 5
2.3 Definition ©Outdoorgeragogik: (by Marchl, Schlögl) auf Basis der
Outdoorpädagogik .................................................................................................. 6
3.1 Skelett: .............................................................................................................. 7
3.2 Organsysteme................................................................................................... 7
3.3 Hormone ........................................................................................................... 7
3.4 Muskulatur ........................................................................................................ 8
3.5 Sinnesorgane.................................................................................................... 9
3.6 Gehirn ............................................................................................................... 9
3.7 Soziale Wesen ................................................................................................ 10
3.8 Bewegung ....................................................................................................... 10
4.0 Outdoorpädagogik - Grundannahmen im Hinblick auf die Arbeit mit alten
Menschen – Aspekte der Grundmatrix ................................................................. 11
4.1.Leiblichkeit ...................................................................................................... 11
4.2.Bezogenheit .................................................................................................... 12
4.3 Beziehungsfähigkeit........................................................................................ 12
4.4 Kreativität ........................................................................................................ 12
4.5 Ausdrucksfähigkeit.......................................................................................... 13
4.6 Erkenntnisfähigkeit.......................................................................................... 13
4.7 Verantwortlichkeit............................................................................................ 14
4.8 Autonomie....................................................................................................... 14
4.9 Zusammenfassung.......................................................................................... 15
5.0 Vom Ereignis zur Erkenntnis.......................................................................... 15
5.1 Ereignis ........................................................................................................... 15
5.2 Erlebnis ........................................................................................................... 16
5.3 Erfahrung ........................................................................................................ 17
5.4 Erkenntnis ....................................................................................................... 17
5.5 Zusammenfassung.......................................................................................... 18
6.0 Trainerkompetenzen......................................................................................... 19
6.1 OP PädagogInnen Aufgabe ............................................................................ 19
6.2 PädagogInnenrolle.......................................................................................... 21
6.4 OP Pädagoginnenkompetenzen ..................................................................... 21
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Theorie Teil
6.5 Interventionskonzept der OP........................................................................... 22
Allgemeine Regulatoren: ....................................................................................... 22
„Spezielle dynamische Regulatoren:.................................................................... 22
6.6 Reflexionskompetenzen.................................................................................. 23
Wir sehen die gesamte Arbeit unter dem Aspekt: ................................................ 24
„Weniger ist mehr“................................................................................................. 24
7.0 Planungsschritte .............................................................................................. 24
7.1 Welche Bedingungen liegen vor? ................................................................... 24
7.2 Welche Ziele kann ich mit meiner Gruppe erreichen/ vereinbaren?................ 26
7.3 Welche Abläufe, Aktivitäten, und Routinen in welcher Reihenfolge? .............. 27
7.4 Alternative Planung......................................................................................... 28
LITERATUR ............................................................................................................. 30
Hinweis:
Die in der vorliegenden Arbeit gewählten personenbezogenen Bezeichnungen gelten für beide
Geschlechter.
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1.0 Einleitung
„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
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Die Gruppe der Senioren ist in der „Outdoor-Szene“ nicht vertreten und wird auch
nicht angesprochen. Mit Outdoor Aktivitäten(Events) verbindet man oberflächlich
„Spaß, Fun & Action“ für die jüngere Generation.
Diese vorliegende Arbeit soll vor allem aufzeigen, wie es möglich sein kann, unter
welchen Aspekten und mit welchen Bedingungen mit alten Menschen in diesem
Bereich gearbeitet werden kann, wobei genau jene Begriffe wie „Fun & Action“ nicht
im Vordergrund stehen, wahrscheinlich nicht vorkommen. Vielmehr wollen wir
aufzeigen wie aktives Natur erleben, körperliche und geistige Anregung in
vorbereiteter Naturumgebung für einen alten Menschen bereichernd und aktivierend
wirken kann und somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung seiner
Lebensqualität leistet.
Mit dieser Arbeit wollen wir versuchen eine Menschengruppe zu erreichen, die
bislang nicht viel Beachtung fand in dieser Szene.
2.0 Der Begriff ©Outdoorgeragogik auf Basis der
Outdoorpädagogik
2.1 Definition Geragogik:
Die Geragogik ist ein Teilgebiet der Gerontologie, die sich mit den Methoden und
Inhalten des Lernens bei älteren Menschen (Alterspädagogik) und
sozialgesellschaftlichen Problemen von alten Menschen beschäftigt. Der Begriff
wurde 1965 von Hilarion Petzold geprägt.
Ziele der Geragogik sind:
• Ressourcen aktivieren, protektive Faktoren bereitstellen
• Kompetenzen und Performanz steigern
• Defizite (nicht mehr oder nur noch teilweise vorhandene Fähigkeiten)
kompensieren
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2.2 Definition Outdoorpädagogik:
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Die Outdoorpädagogik befasst sich als eigenständige pädagogische Richtung mit
dem gezielten Bereitstellen von außergewöhnlichen Naturspiel-, Experimentier- und
Entwicklungsräumen, und verfolgt das Ziel der gemeinsamen Erweiterung der
Erlebens- und Handlungsfähigkeit sowie der Entwicklung personaler und sozialer
Kompetenzen unter Berücksichtigung natürlicher Lern- und Entwicklungsformen.
(M. Hofferer Outdoorpädagogik Austria)
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2.3 Definition ©Outdoorgeragogik: ( Marchl, Schlögl) auf Basis der
Outdoorpädagogik
Die ©Outdoorgeragogik befasst sich mit den Methoden und Inhalten des Lernens
bei älteren Menschen durch das gezielte Bereitstellen von außergewöhnlichen
Naturspiel-, Experimentier- und Entwicklungsräumen, und verfolgt das Ziel der
gemeinsamen Erweiterung der Erlebens- und Handlungsfähigkeit sowie der
Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen. Besonders zu
berücksichtigen sind abnehmende Flexibilität und das Vorhandensein einer
individuellen Lebenserfahrung.
Im Vordergrund der ©Outdoorgeragogik stehen:
• Ressourcen aktivieren, protektive Faktoren bereitstellen
• Kompetenzen und Performanz steigern
• Defizite (nicht mehr oder nur noch teilweise vorhandene Fähigkeiten)
kompensieren
• Natur Erfahrung, Naturerlebnis
• Bewegungserfahrung
• Sinnes Erfahrung und –aktivierung
• Körper Erfahrung
• Selbstbestimmt leben und handeln
• Erfahrungshorizont erweitern
• Lebenslanges Lernen ermöglichen
• Generationen vernetzend arbeiten
• Soziale Kontakte fördern, Netzwerke aufbauen
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3.0 Der Mensch - Orientierung
Gedanken zum BEWUSSTWERDEN, worüber wir eigentlich reden, woran und womit
wir eigentlich arbeiten
3.1 Skelett:
Das Skelett ist der menschliche Stützapparat für Aufrichtung und Bewegung. Mit
zunehmendem Alter verändert sich die Festigkeit und Belastbarkeit der Knochen. Die
Gelenke zeigen ebenso mit zunehmendem Alter häufig Verschleißerscheinungen.
Heben, Tragen, langes Stehen oder Gehen beansprucht das Skelett stark und es ist
auf die Verminderte Belastbarkeit zu achten. Es müssen bei Outdooraktivitäten
genügend Ruhephasen eingeplant werden.
Ein Sprung, Sturz oder nur das Abstützen kann zu erheblichen Verletzungen führen.
3.2 Organsysteme
Erkrankungen von Organsystemen wie z.B.: Herz- Kreislauf oder Nervensystem sind
bei vielen Senioren Alltag.
Bei der Einnahme von Medikamenten kann sich die Wirkung des Medikamentes
durch Aktivität verändern bzw. wird der Inhaltstoff vom Körper schneller abgebaut.
Der Gesundheitscheck sollte früh genug abgegeben werden, um dem Trainer noch
die Möglichkeit zu geben mit einem Arzt Rücksprache zu halten.
Alte Leute sind auch anfälliger gegen Hitze. Bei Aktivitäten im Sommer ist auf
ausreichendes Trinken, Kopfbedeckung und Schatten zu achten. Auch körperliche
Anstrengung sollte vermieden werden. Dabei ist darauf zu achten, dass alte
Menschen anfälliger sind als junge. Was für uns noch erträglich ist, kann für ältere
Menschen schon zu viel sein! Bei zu großer Hitze ist die Aktivität abzusagen.
Dasselbe wie im Sommer gilt auch im Winter. Durch mögliche Erkrankung der
Gefäße kann die Durchblutung von Körperteilen eingeschränkt und somit der
Wärmehaushalt des Körpers nicht mehr gewährleistet sein
3.3 Hormone
Hormone übermitteln innerhalb des Menschen Informationen von einem Organ zum
anderen oder von einem Gewebe zum anderen. Sie steuern die verschiedensten
Vorgänge im Körper: Vom Blutzuckerspiegel über den Wasserhaushalt und den
Blutdruck. Der Hormonhaushalt ist dabei durch komplizierte, störungsanfällige
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Rückkoppelungssysteme geregelt.
Im Gegensatz zur hohen Geschwindigkeit bei der durch Nerven vermittelten
Information können von der Hormonausschüttung bis zu ihrer Wirkung einige
Sekunden (z.B. Adrenalin) bis Stunden vergehen. Hormone befinden sich nur eine
begrenzte Zeit im Blut, da sie z. B. durch Enzyme oder Wärme sehr rasch abgebaut
werden.
Hormone haben auch Einfluss auf die Psyche und körperliche Gesundheit des
Menschen. Ein intakter Hormonhaushalt kann Krankheitsbilder und Zustände des
Unwohlseins weitgehend beseitigen.
Hormone können einen so genannten „Flow“ hervorrufen. Dieser verringert die
Aufmerksamkeit und die Informationsaufnahme. Er kann durch ein „Event“
hervorgerufen werden.
Übermäßige Hormonausschüttung kann zu Müdigkeit und auch zu Krankheiten
führen.
3.4 Muskulatur
Im Durchschnitt bewältigt ein erwachsener Österreicher 4km Lauf-Gehleistung. Bei
Senioren ist dieser Wert weniger als 4km. Bei „Wanderungen“ ist diesbezüglich auf
die Strecke zu achten.
Die TN sollten danach oder währenddessen noch Übungen bewältigen können, die
auch Kraft kosten.
Im Bezug auf die Muskulatur ist auf Ruhephasen zu achten. Das Prinzip „weniger ist
mehr“ kommt hier zu tragen. Ähnlich wie beim Skelett wird mit zunehmendem Alter
auch die Muskulatur abgebaut. Manche Aktivitäten sind durch die Einschränkung der
Muskulatur nicht möglich. Leiter- oder Stufensteigen können auf Grund der
Beschaffenheit des Bewegungsapparates nicht mehr möglich sein.
Die Muskelkraft nimmt zwar ab, es sollte aber dennoch die Muskulatur bis ins hohe
Alter trainiert, beziehungsweise beansprucht werden. Kräftige Muskeln können
angeschlagene Gelenke unterstützen.
Aber auch der Herzmuskel ist vom Abbau betroffen, und die Leistungsstärke des
Herzens nimmt ab. Dadurch werden die für das Alter typischen Beschwerden
begünstigt: Erweiterung des Herzens, ungenügende Pumpleistung und - es steigt
das Herzinfarkt-Risiko.
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3.5 Sinnesorgane
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Der Mensch nimmt die Welt mit den Sinnen wahr.
Ab etwa 45 Jahren können unsere Augen Dinge, die sich in der Nähe befinden, nicht
mehr so scharf sehen wie in der Jugend. Ab 60 Jahren ist die Anpassung der
Naheinstellung in vielen Fällen reduziert.
Schwerhörigkeit betrifft im Alter viele Menschen bereits ab einem Alter von 50
Jahren. Gelegentlich kann sie sogar schon früher auftreten.
Die Anzahl der Sinneszellen auf der Zunge nehmen im Alter ab. Das führt bei vielen
alten Menschen dazu, dass ihr Appetit abnimmt, weil durch die Veränderung der
Geschmacksempfindung das Essen einfach nicht mehr schmeckt. Auch
Medikamente können daran schuld sein, wenn der Appetit nicht mehr angeregt wird.
Auch die Sinneszellen in der Nase nehmen mit zunehmendem Alter ab. Das
„Riechen“ ist eines der ältesten Sinnesorgane der Säugetiere. Gerüche können
Gefühle und Empfindungen hervorrufen.
Um die TN nicht zu überfordern, ist es sinnvoll die TN über bevorstehende Aufgaben
zu informieren. Eine aussagekräftige Erklärung dessen, wie der Körper beansprucht
wird, soll die TN nicht ins Ungewisse laufen lassen. Dadurch entsteht Sicherheit und
Vertrauen.
3.6 Gehirn
Im Gehirn sind die Sinneszentren und übergeordnete Schaltzentren (Koordinationsund
Assoziationszentren) zusammengefasst. Im Gehirn werden willkürliche und
unwillkürliche (Reaktion, Reflex) Handlungen gesteuert und es ist für die Ausbildung
komplizierter Handlungsabläufe, für die Fähigkeit des Gedächtnisses und für die
Ausprägung von Denken, Gefühlen, Bewusstsein und Intelligenz verantwortlich.
Bei älteren Menschen nimmt die Merkfähigkeit und das Kurzzeitgedächtnis ab und
sie haben vor allem Schwierigkeiten beim Einprägen neuer Informationen. Das ist
aber individuell sehr unterschiedlich. Junge Menschen begreifen Einzelheiten
schneller, da es in jungen Jahren wichtig ist, Informationen schnell aufzunehmen und
zu behalten (erkennen der Eltern, sprechen, gehen, schreiben, lesen....).
Im Gegenzug handeln ältere Menschen umsichtiger und haben ein im Gehirn stärker
verknüpftes Wissen. Sie können dadurch die fehlende Merkfähigkeit durch Erfahrung
kompensieren.
Gesichert ist, dass das Gehirn auch noch im hohen Alter neue Gehirnzellen bilden
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kann und es gilt für das Gehirn noch mehr als für alle anderen Körperteile „Use it or
loose it“ - „Gebrauchen sie es oder verlieren sie es“.
3.7 Soziale Wesen
Ein strapazierfähiges soziales Netz hat eine Menge Vorteile. Einerseits kann man
sich natürlich gegenseitig tatkräftig helfen und unterstützen, andererseits ist es schon
entlastend, wenn es Menschen gibt, mit denen man hie und da ein Schwätzchen
halten kann. Sogar das Gehirn bleibt durch vielfältige soziale und emotionale
Bindungen fit und ist vor einem Verlust kognitiver Fähigkeiten besser geschützt, als
es bei isolierten alten Menschen der Fall ist. Gesellige Ältere sind und bleiben
intellektuell reger. Von seinen Nächsten auch gefordert zu werden, scheint sich
durchaus positiv auf die geistige Flexibilität auszuwirken.
Schlimm ist es hingegen, wenn Menschen im Alter die Erfahrung machen müssen,
dass der Kreis ihrer Angehörigen und ihrer Freunde immer kleiner wird. Vor allem im
hohen Alter sind dann von den früheren Altersgenossinnen und -genossen nur noch
wenige, vielleicht gar keine mehr am Leben. Sehr leicht geraten Hochbetagte in die
soziale Isolation. Bekanntschaften und Freundschaften zu schließen, ist in der
gesamten Lebensspanne wichtig, nicht nur in jüngeren Jahren. Das soziale Netz
kann bis ins hohe Alter neu geknüpft und ausgeweitet werden. Denn Menschen
brauchen Menschen, um glücklich und gesund zu bleiben. Sich in Netzwerken zu
bewegen und neue Anforderungen gemeinsam zu lösen sind wesentliche Kriterien
der Outdoorpädagogik.
3.8 Bewegung
Bewegung ist Leben. Leben ist Bewegung.
Körperliche Bewegung erzeugt Wohlbefinden, auch durch Ausschüttung von
Endorphinen, Glückshormone genannt. Diese steigern merklich die Laune.
Körperlich aktive Menschen sehen daher nicht nur frischer aus, sondern sind auch im
Alltag belastbarer und fühlen sich besser. Bewegung lässt zudem den
Fettstoffwechsel verstärkt arbeiten und senkt so unter anderem die Cholesterin-
Werte. Obendrein wird das Immunsystem gestärkt.
Bewegung kann mithelfen, Gesundheit zu erhalten und Krankheiten abzuwehren.
Deshalb ist sie auch für ältere Menschen wichtig. Doch gerade Senioren bewegen
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sich häufig zu wenig. Schon minimales Training kann sich auf die Fitness positiv
auswirken. Die Folgen können bessere Beweglichkeit, bessere körperliche
Verfassung und eine längere Unabhängigkeit sein.
Ungewohnte Bewegungen, wie Gehen auf unebenem Untergrund (Wiese,
Waldboden,...) können neue Herausforderungen sein, die Überwindung kosten, aber
auch Verletzungsrisiko mit sich bringen.
4.0 Outdoorpädagogik - Grundannahmen im Hinblick auf
die Arbeit mit alten Menschen – Aspekte der Grundmatrix
Diese Grundannahmen dienen dazu der Antwort näher zu kommen, was der
Mensch denn sei. Es hilft, bei der Betrachtung der Zielgruppe mit der der
Outdoopädagoge (OP) zu tun hat. Wir versuchen nun im Hinblick auf die Arbeit mit
alten Menschen die theoretischen Grundlagen der Outdoorpädagogik in diesem
Licht zu betrachten.
4.1.Leiblichkeit
Der Körper des alten Menschen ist ein ganz besonderer Teil, den es ganz
aufmerksam zu beachten gilt. Er ist alt, wahrscheinlich nicht mehr belastbar,
vermutlich krank. Es ist für den alten Menschen beschwerlich, oder schmerzhaft sich
zu bewegen. Andererseits ist es aber auch für den alten Menschen gut sich zu
bewegen, tut er es doch selbst sooft er kann. In einer Umfrage die wir selbst
durchführten, gaben alle Befragten an, sich ca. 2 Stunden pro Tag in Form von
Spaziergängen zu bewegen.
Zu beachten in der Outdoor Arbeit mit alten Menschen ist, dass der Körper
womöglich nicht mehr so wahrgenommen wird, wie noch in jungen Jahren.
Nämlich so, dass alles noch ohne Probleme zu bewältigen war. Es ist nun so, dass
durch Schmerzen, die eigenen Grenzen der Körperlichkeit massiv wahrgenommen
werden, dies kann zu Rückzug und Depression führen.
Es wird somit äußerst wichtig sein, als Outdoorpädagoge einer solchen Gruppe zwar
positiv motivierend, jedoch nicht überfordernd aufzutreten.
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4.2.Bezogenheit
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Der Mensch steht mit all seinen Sinnen in der Welt und nimmt sie dadurch wahr,
bringt sie in Bezug mit seinem Körper. Sinnliche Erfahrungen sind lebensnotwendig
für Kinder in ihrer Entwicklung, für den Erwachsenen und somit auch für den alten
Menschen. Sinnliche Erfahrungen stimulieren wieder den Körper, ich spüre etwas
Weiches, Hartes, Raues, Glattes,… ich stimuliere aber auch den Geist und die
Erinnerung, die für den alten Menschen etwas ganz Wichtiges ist. Die Erinnerung als
Bezogenheit zu dieser Welt, zu seiner vergangenen Welt. Und über die Sinne wird
dieser Aspekt wieder stimuliert. Fehlen ein oder mehrere Sinne, was ja bei alten
Menschen leicht möglich ist, ist darauf zu achten, dass die anderen Sinne diesen
Verlust ausgleichen und es nicht zu einer Überreizung eines Sinnes kommt.
In der Arbeit mit alten Menschen ist besonders zu beachten, dass alte Erfahrungen
wieder gemacht werden dürfen und neue wahrscheinlich eher schwer angenommen
werden können, dass positive Erfahrungen bei Menschen ein angenehmes Gefühl
wieder aufleben lassen, dass aber negative Erfahrungen mit womöglich dem selben
Sinnes Reiz ausgelöst werden können, und alte Erinnerungen wachrufen, die für
diesen Menschen nicht angenehm waren. Dies kann wieder zu Rückzug und
Depression führen.
4.3 Beziehungsfähigkeit
Der Mensch möchte mit der Welt in Beziehung treten. Er geht auf die Welt zu
und nimmt sie mit seinen Sinnen auf. Für den alten Menschen, der eingeschränkt in
der Bewegung und in seiner Sinneswahrnehmung ist wird es mit zunehmendem Alter
immer schwieriger in Kontakt mit der Welt zu sein. Das ist auch die Gefahr, die in
zunehmendem Alter immer deutlicher wird. Deswegen ist in der Outdoor Arbeit
insbesondere darauf zu achten, dass das Bedürfnis trotz der hinderlichen
körperlichen Defizite sehr wohl da ist. Das es Angebote geben muss, die genau in
diese Richtung abzielen. Die Frage wird sein, über welche Möglichkeiten es machbar
ist, alten Menschen dieses Bedürfnis zu befriedigen
4.4 Kreativität
Der Mensch ist ein schöpferisches Wesen. Er hat ein grundlegendes Bedürfnis nach
Schaffen bzw. Herstellen. Auch noch in hohem Alter.
Der ältere Mensch ist reich an Erfahrungen und Potenzialen, die er im Lauf seines
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Lebens gesammelt hat. Er möchte diese einerseits weitergeben und sie mit anderen
Menschen teilen, er möchte aber auch Neues schaffen. In den Gesprächen mit
Seniorenheimen die wir geführt haben steht an oberster Stelle der
Freizeitbeschäftigungsangebote das Basteln.
4.5 Ausdrucksfähigkeit
Der Mensch ist darauf angelegt Spuren zu hinterlassen. Nicht allein die
Kommunikation ist mit Ausdrucksfähigkeit gemeint, sondern auch die Fähigkeit sich
mit seinem Körper auszudrücken (Tanz, Singen, Formen, Schreiben). Die Frage ist,
was ich dem alten Menschen an Möglichkeiten biete, sich auszudrücken. Sein
reicher Erfahrungsschatz aber auch negative Erlebnisse seiner Vergangenheit zum
Ausdruck zu bringen, außer darüber zu reden, wird sicher eine anspruchsvolle
Aufgabe sein im Hinblick auf die Eingeschränktheit in den Bereichen der
Körperlichkeit, Bewegung und Sinneswahrnehmung. Jedoch zielen spezielle
Programme (Ergotherapie, Animation, Montessori für Senioren) genau darauf ab, die
Förderung dieser Bereiche, die sich im Abbau befinden.
In vielen Einrichtungen wird zwar Wert darauf gelegt ein breites Spektrum an
kulturellen Ereignissen zu konsumieren, es gibt aber weniger Möglichkeiten der
kreativen Ausdrucksmöglichkeit. Es werden viele Konzerte und Theateraufführungen
geboten jedoch wenig Möglichkeit selbst noch ein Instrument zu lernen oder ein
Theaterstück selbst zu spielen. Die Ausdrucksmöglichkeiten bestehen eher im
Bereich des Bastelns.
Für die, deren Bewegungsmöglichkeiten es noch erlauben ist der Tanz eine gern
angenommene Ausdrucksmöglichkeit und wird auch vielerorts geboten.
Im Bereich einer künstlerischen Auseinandersetzung (bildnerisches und plastisches
Gestalten) haben wir schon weniger Angebote finden können.
Im Bereich von sportlichen Aktivitäten sind das Schwimmen, Wandern und Nordic
Walken gern frequentierte Arten sich auszudrücken und wird auch ausreichend
angeboten. Ausgefallene Sportarten wie zB Klettern werden fast nicht angeboten.
Auch hier ist es wichtig, darauf zu achten, was körperlich und geistig noch möglich ist
zu leisten, und ob es noch geleistet werden will.
4.6 Erkenntnisfähigkeit
Der Mensch ist fähig Erkenntnisse zu machen. Alte Menschen sind zwar reich an
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Erkenntnissen gegeben durch ihren Erfahrungsreichtum. Aber es ist auch wichtig
neue Erkenntnisse zu gewinnen und nicht in alten Denkmustern haften zu bleiben
oder alte Erkenntnisse neu zu hinterfragen. Dazu wäre es notwendig sich auf etwas
Neues einzulassen, etwas Neues auszuprobieren, oder Altbekanntes auf eine Neue
Weise zu bewältigen.
Aus unseren Umfragen lässt sich aber schließen, dass ein überwiegender Teil nicht
bereit ist sich auf eine neue Erfahrung einzulassen. Der größte Teil der Befragten
möchte lieber alt Bekanntes wiederholen. Also gilt es für uns sich diesen Punkt
genauer zu betrachten im Hinblick auf: wie kann ich trotzdem ich eine bekannte
Tätigkeit/Erfahrung anbieten und den Menschen neue Erkenntnisse daraus
ermöglichen?
4.7 Verantwortlichkeit
Der Mensch ist fähig Verantwortung (Antwort zu geben) zu tragen, für das; was er
getan hat, aber auch jetzt gerade macht. Für den alten Menschen ein sehr
interessanter Aspekt, denn die Beschäftigung mit der Vergangenheit nimmt sehr viel
Raum und Platz in seinem Leben ein. Für das; was jetzt gerade in seinem Leben
geschieht, scheint weniger Aufmerksamkeit vorhanden zu sein.
Dabei macht es das Leben bewusster, darüber zu reflektieren, wie es mit
aufgestellten Regeln, Normen, Werten aussieht. Diese Dinge haben sich im Laufe
eines langen Lebens schon manifestiert und sind eher nicht mehr so leicht zu
ändern. In der Outdoor Arbeit geht es aber auch immer um die Entfaltung und
Entwicklung dieser Grundannahmen, also auch darum Aspekte die im Laufe eines
Lebens sich entwickelt und gefestigt haben, neu zu betrachten zu einer neuen
Entwicklung zu führen
4.8 Autonomie
Der Mensch ist eigenständig, er denkt, handelt, entscheidet und entwickelt auf seine
Weise. Und er will auch als eigenständiges Wesen angenommen werden. Alte
Menschen haben schon viel Zeit damit verbracht ein eigenes Leben zu führen, ihr
Leben eigens zu gestalten. Aber es ist noch immer möglich, auch wenn das Leben
gelebt zu sein scheint diese Eigenständigkeit noch zu entwickeln. Eigenständigkeit
bedeutet aber auch Selbstständigkeit was uns in Bezug auf die Arbeit mit alten
Menschen als wichtig erscheint. Natürlich erlaubt die Einschränkung der körperlichen
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Bewegungsmöglichkeiten und mögliche Defizite im sinnlichen Bereich nicht mehr
eine unumschränkte Selbstständigkeit. Jedoch wird dem älteren Menschen viel zu
früh eine gewisse Selbstständigkeit einfach abgesprochen. Es ist einfacher zB das
Essen liefern zu lassen als selbst zu kochen. Egal aus welchem Grund solche
Entscheidungen getroffen werden, es birgt immer gewisse Abhängigkeiten und die
Aufgabe der eigenen Fähigkeiten mit sich.
Im Bezug auf unsere Arbeit mit alten Menschen ist es ganz wichtig diesen Aspekt in
der Programmplanung ganz bewusst wahrzunehmen.
4.9 Zusammenfassung
In Bezug auf die Grundannahmen fassen wir zusammen:
Lass den alten Menschen etwas Besonderes/ Neues / Außergewöhnliches
Sehen, Riechen, Hören, Schmecken, in Bewegung erfahren.
Lass ihn dabei seinen Körper spüren, neugierig bleiben auf die Welt, schöpferisch
nach neuen Lösungen suchen, Spuren hinterlassen, lass ihn spüren, was ihm gut tut,
achte auf die Bewahrung seiner Eigen- und Selbstständigkeit, lass ihn noch immer
Verantwortung tragen!
5.0 Vom Ereignis zur Erkenntnis
Ereignisse begleiten uns unser ganzes Leben. Ein alter Mensch ist reich an
erfahrenen positiven, wie negativen Ereignissen. Manche Ereignisse bleiben im
Gedächtnis haften, manche nicht. Alte Menschen haben ein schlechtes
Kurzzeitgedächtnis, dafür können sie sich detailliert an Einzelheiten ihrer
Vergangenheit erinnern. Ereignisse die zu verinnerlichten Erlebnissen wurden, die
nicht vergessen werden können…
5.1 Ereignis
Ereignisse finden immer statt. Alles kann ein Ereignis sein. Im Leben eines alten
Menschen kann es noch viel und abwechslungsreiche Ereignisse geben. Aber er
muss sich selbst darum kümmern, dass sie stattfinden. Gerade Menschen, die ihr
ereignisreiches Arbeitsleben mit einer Pension beenden, sind sehr damit beschäftigt
die viele Zeit mit Ereignissen zu füllen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die
Freizeitangebote gerade für diese Altersgruppe sehr vielfältig sind. Sehr beliebt sind
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auch Reisen, die bis ins hohe Alter durchgeführt werden.
Anders wird es dann für Menschen, die nicht mehr selbstbestimmt zu Hause leben
können, die in einer Einrichtung untergebracht sind. Die Pension wird für die
Deckung der Kosten herangezogen, jetzt ist es eine finanzielle Frage, ob Angebote
wahrgenommen werden können. Dann werden die ganz normalen täglichen Abläufe
zu Ereignissen…
Gerade in Heimen werden Mahlzeiten, Visiten, Besuche und sonstige Angebote zu
Ereignissen, die wiederum einer Orientierung dienen. Sie wiederholen sich
regelmäßig, vermitteln Sicherheit und Struktur. Etwas sehr Wichtiges zB.
für demente Menschen.
5.2 Erlebnis
Zum Unterschied von Ereignissen, macht ein Erlebnis einen körperlichen oder
seelischen Zustand bewusst. Erlebnisse unterscheiden sich stark von Ereignissen.
In der Arbeit mit alten Menschen ein sehr wichtiger Aspekt, geht es doch auch um
die Wiederholung von Erlebnissen. Ein früher erlebtes starkes Erlebnis kann durch
ein jetzt stattfindendes Erlebnis wieder in Erinnerung geholt werden.
Erinnerungsarbeit und Gedächtnistraining sind sehr verbreitete Angebote in
Einrichtungen. Die Erinnerungsarbeit, die Fr. Lore Wehner (Montessoriarbeit mit
Senioren und Hochaltrigen Menschen) durchführt zielt genau auf diesen Punkt ab.
Ein ungewöhnliches Erlebnis jetzt, zB. sie bringt frisches Obst und Gemüse vom
Markt ins Heim, lässt die alten Menschen einerseits jetzt erleben, wie sich so eine
Frucht anfühlt, andererseits weckt genau die gleiche Frucht Erinnerungen, die dann
erzählt werden. Fr. Wehner berichtete, dass Bilder nichts bzw. nur sehr wenig
auslösten. Es muss ein konkreter Gegenstand da sein, der berührt, gerochen,
gesehen, geschmeckt etc. werden muss. Nur dadurch werden alte Erlebnisse wieder
wachgerufen und gleichzeitig findet ein neues Erlebnis statt.
Bis jetzt waren befriedigende und anregende Erlebnisse gemeint. Aufregende
Erlebnisse sind bei alten Menschen mit größter Vorsicht anzubieten. Auch die
Tageszeit zu welcher ein Erlebnis für den alten Menschen stattfinden soll, ist sehr
eingeschränkt. Idealerweise am Vormittag zwischen 10.30 und 11.30. Je nach Alter
und Gruppe sind Angebote die länger als eine Stunde dauern eher unrealistisch.
Vormittags ist deswegen günstiger, da die Menschen noch am aufnahmefähigsten
sind. Am Nachmittag sind eher Besuche vorgesehen, bzw. ein ruhiges Programm.
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5.3 Erfahrung
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Erfahrungen, positiver oder negativer Art hat der ältere Mensch selbst genug
angesammelt. Erfahrungen bleiben im Gedächtnis haften und beeinflussen
nachfolgendes Verhalten positiv oder negativ. Wobei die Erfahrungen vom
Menschen selbst gemacht worden sind. Sie sind dadurch gespeichert und zu einem
späteren Zeitpunkt wieder abrufbar.
Diese Erfahrungen sind aber subjektiv verschieden und für jeden einzelnen
individuell erlebt worden. Für die Arbeit mit älteren Menschen heißt das, dass ein
außergewöhnliches Erlebnis in der Natur vielleicht alte Erinnerungen wachruft, die
entweder positiv oder negativ besetzt sind. Das muss in der Programmgestaltung
bewusst bedacht werden. Es muss Platz und Raum geschaffen werden, diese
Erinnerungen wiederaufleben lassen zu dürfen. Es müssen aber auch Möglichkeiten
geschaffen werden um neue Erfahrungen machen zu können, Möglichkeiten
geschaffen werden, dem alten Menschen Erlebnisse zu ermöglichen, die es erlauben
neue Erfahrungen zu machen, bzw. die Erfahrungen die schon gemacht worden sind
zu hinterfragen. Eine große Aufgabe, die viel Umsicht und Erfahrung unsererseits
erfordert.
5.4 Erkenntnis
Die Erkenntnis: aus dem Erlebten größere Zusammenhänge herzustellen, für den
älteren Menschen vielleicht sogar neue Zusammenhänge für sein Leben zu finden.
Eine Chance vielleicht auch bisherige Ereignisse und Erlebnisse neu zu hinterfragen.
Es wird keine leichte Aufgabe sein, ältere Menschen zu etwas Neuem zu bewegen.
Deswegen muss das Angebot bei etwas Bekanntem ansetzen aber auch in einer
vertrauten Umgebung stattfinden und es so gestalten und präsentieren, dass die
Chance da ist, Neues daraus zu gewinnen, ohne dass deutlich erkennbar ist, etwas
völlig Neues getan zu haben.
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5.5 Zusammenfassung
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Frage: Wie können wir dem alten Menschen Ereignisse anbieten, erzeugen oder
herstellen, die auch gerne von ihm angenommen werden, sodass Erlebnisse
möglich sind, an die er sich gerne zurückerinnert, die als neue Erfahrung
angenommen wird und sein Verhalten positiv in Richtung Entfaltung und
Entwicklung beeinflussen um ein erweitertes Wissen über sich selbst und die Welt
zu ermöglichen?
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6.0 Trainerkompetenzen
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„Aufbauend auf einem klaren Menschenbild, einem ausgewiesenem Naturbegriff,
einem pädagogisch- und psychologisch fundiertem Entwicklungs- und Lernkonzept
und eigener Erfahrung verfügen OutdoorpädagogInnen (in der Folge mit OP
abgekürzt) über folgende Kompetenzen:
• Planungs-, Vorbereitungs- und Organisationskompetenz
• Technik- Material- und Konstruktionskompetenz
• Risikomanagement- und Sicherheitskompetenz
• Gestaltungs- Vermittlungs- und Leitungskompetenz
• Methodisch-didaktische Kompetenz
• Sozial- und gruppendynamische Kompetenz
• Erste Hilfe und Rettungskompetenz“ (M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
6.1 OP PädagogInnen Aufgabe
„Als OP bin ich mir bewusst, dass meine Angebote und Aktivitäten Anforderungen an
die TeilnehmerInnen in folgenden Bereichen darstellen:
• Physiologie
• Psyche
• Kognition
• Sozietät
Die Art der Aktivität, der Ort, die Umweltbedingungen, die Dauer, der Inhalt, die
Zusammensetzung der Gruppe und die Leitung wirken in besonderer Weise auf die
TeilnehmerInnen.“ (M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
Für die Gruppe der alten Menschen ist zu diesem Punkt noch ein Mal
hervorzuheben, dass die Anforderungen, in den oben genannten Bereichen, nicht
überfordernd sind. Wie bei jungen Kindern ist im Besonderen Bedacht zu nehmen,
dass nicht zu viele verschiedene Sinneseindrücke auf ein Mal zur Geltung kommen,
es ist ein besonderes Merkmal deutlich hervorzuheben, alles andere sollte dem alten
Menschen sehr vertraut sein. Nur dann kann eine Konzentration auf möglich gestellte
Aufgaben zustande kommen, und die Aufmerksamkeit kann sich optimal
polarisieren.
©Schlögl , Marchl 2007/2008
Seite 19 von 30

„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
„OP achten bei ihren Angeboten auf:
• Die Befriedigung der Grundbedürfnisse (Bedürfnispyramide nach Maslow):
- physiologische Bedürfnisse (Essen, Trinken, Wärme, Wohnung,
Überleben,.)
- Sicherheitsbedürfnis (materielle Sicherheit,…)
- soziale Bedürfnisse (Kommunikation, Freundschaft, Gruppe,…)
- Bedürfnis nach Wertschätzung (Anerkennung,..)
- Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (Individualität,…)
• Sie unterstützen bei der Entfaltung und Entwicklung:
- eines hohen Selbstwertgefühls
- einer aktiven Problemlösefähigkeit
- einer hohen Selbstwirksamkeit
- einem ausgeprägtem Kohärenzgefühl
- einem guten Vertrauen in die eigene Belastbarkeit“
(M.Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
Bei der Gruppe mit alten Menschen ist ganz besonders zu beachten, dass die
Grundbedürfnisse einer Stufe vollständig erfüllt sein müssen, bevor die nächste Stufe
erreicht werden kann. In Pflegeeinrichtungen ist man in besonderem Maße darauf
bedacht die Grundbedürfnisse der untersten Stufe gedeckt zu wissen, und es kommt
gar nicht soweit eine nächste Stufe erreichen zu können. Essen gibt es immer und
regelmäßig, und übernimmt teilweise die Befriedigung der anderen Bedürfnisse der
Pyramide.
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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6.2 PädagogInnenrolle
„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
„Die Verantwortung der OP ist es, die menschlichen Kompetenzen auch selbst zu
leben.
OP sind Vorbilder bezüglich:
• Ausstattung, Ausrüstung
• Selbstkontrolle
• Denkweise
• Einsatz
• Zielsetzung
• Einstellung“ (M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
Was ein OP von seinen TeilnehmerInnen verlangt, sollte er auch von sich selbst
verlangen.
In der Arbeit mit Senioren ist es wichtig, Respekt voreinander zu haben. Wenn ein
alter Mensch andere Erfahrungen gemacht hat oder über ein anderes Wissen verfügt
ist es ganz wichtig, diese Meinung oder Haltung zu respektieren und sich nicht auf
Streitgespräche oder Diskussionen einzulassen. Von Seiten der Outdoorpädagogen
wird es notwendig sein Kompetenzen in bestimmten Bereich deutlich
hervorzuheben, aber auch zu signalisieren dass die andere Meinung oder Erfahrung
seinen Platz hat.
6.4 OP Pädagoginnenkompetenzen
„OP nutzen zur Sicherung ihrer Arbeit und zur Sicherung einer optimalen Vermittlung
ihrer Arbeit:
• Klare Ausgangslagen (Auftrags-, Ablauf- und Zielklärung)
• Klare Zielvorstellungen
• Klare Regeln, Strukturen und Abläufe in der Gruppe / im Team
• Klare Kompetenzvereilungen in der Gruppe / im Team
• Klare Entscheidungsstrukturen in der Gruppe / im Team
• Klare Letztverantwortlichkeiten in der Gruppe / im Team“
(M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Klarheit in allen Bereichen, von der Idee, bis hin zur Informationseinholung, Planung,
Durchführung, Kontrolle und Reflexion trägt dazu bei, einen Auftrag optimal
durchführen zu können. Letztendlich wirkt sich Klarheit in allen Bereichen wesentlich
auf den Teilnehmer aus. In Bezug auf die alten Menschen vermittelt Klarheit in allen
Bereichen Vertrauen und Sicherheit sich auf das Programm einlassen zu können.
Wenn der OP in einem Bereich nicht sicher ist, wirkt sich das unmittelbar negativ auf
die einzelnen TN und letztendlich auf die ganze Gruppe aus.
6.5 Interventionskonzept der OP
„OP intervenieren in ihrer Arbeit mittels:
Allgemeine Regulatoren:
• Regulation durch den Inhalt des Angebots (wohin richten und zentrieren wir
unsere Aufmerksamkeit bei den Aktivitäten?)
• Regulation durch die Situierung des Angebots (an welchem Ort, zu welcher
Jahreszeit findet die Begegnung, Auseinandersetzung, Bearbeitung, etc.statt)
• Regulation durch den Materialeinsatz (welches Material kommt zum Einsatz
und werden wie genutzt)
• Regulation durch die Wahl und den Einsatz der Methode und der Technik
(Waldwerkstatt, MSA, Land-, Wood-, Snowart, etc…)“
(M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
In der Arbeit mit alten Menschen ist eine gute Vorbereitung maßgeblich für den
erhofften Erfolg eines Angebots. Es ist genau zu recherchieren was das Thema der
Gruppe ist, Biographiearbeit sei hier an dieser Stelle noch ein Mal erwähnt.
Welchen Ort der Begegnung kann ich der Gruppe zumuten, wie ist sie körperlich
beisammen? Was ist sie gewohnt? Was möchte sie ausprobieren?
Der Materialeinsatz erscheint nicht so schwierig, zumal konkretes Material von alten
Menschen besser angenommen wird.
Methoden und Technik sind wiederum genau der Gruppe anzupassen.
„Spezielle dynamische Regulatoren:
• Die Regulation durch die Komplexität des Angebots (der jeweilige
Schwierigkeitsgrad, bzw. die Anforderung und der Wechsel der Anforderungen
während der Aktivitäten)
• Die Art des Feed Backs (Bestätigung, Anerkennung, Lob, Zuspruch, Trost,
aktive Ermutigung,…)
• Das Ausmaß an direkten und indirekten Hilfestellungen und Unterstützungen
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
(körperliche Unterstützung, Vorzeigen, Pläne, schriftliche Anweisungen,…)
• Regulation durch den Aufbau und die Struktur des Angebots (welchen Aufbau
bzw. welchem Ablauf folgt die Aktivität? Vom Einfachen zum Komplexen, vom
Vorzeigen zum „selber Tun“, vom Experimentieren zum angeleiteten
Handeln)“ (M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
In der Arbeit mit alten Menschen ist es höchst erforderlich die Komplexität eines
Angebots der jeweiligen Teilnehmer anzupassen. Verschiedene Schwierigkeitsstufen
sind gleichzeitig vorzubereiten wie anzubieten, wenn es erforderlich erscheint.
Die Art des Feed Backs sollte unbedingt authentisch sein, mit modernen Begriffen
wie: Super, Klasse oder Cool eher sparsam umgegangen werden, oder überhaupt
vermeiden. Es ist zu bedenken, dass möglicherweise ein ehrlich gemeintes Feed
Back im Leben eines alten Menschen schon sehr lang zurück liegt. Es kann also mit
Reaktionen darauf zu rechnen sein.
Hilfestellungen direkte oder indirekte erst dann wenn es deutlich sichtbar ist, dass es
nötig ist. Der Begriff „Hilf mir es selbst zu tun“ aus der Montessori Pädagogik
erscheint hier in diesem Zusammenhang sehr passend. Hilfe geben, wo nötig, aber
die Hilfe zur Selbsthilfe!
Aufbau und Struktur des Angebots sollen bei dieser speziellen Altersgruppe immer
aufbauend sein. Immer vom Bekannten ausgehen, immer mit einfachen Dingen
anfangen. Keine Überraschungen, keine Unklarheiten, keine Überlegenheit
demonstrieren. Aber sobald klar ist, welche TeilnehmerInnen mehr brauchen oder
schneller sind, dann anfangen die Schwierigkeit für diese TeilnehmerInnen
anzupassen.
6.6 Reflexionskompetenzen
Mit Reflexion in der Pädagogik ist das Nachdenken über eine vergangene
pädagogische Situation gemeint, die damit noch einmal von allen Seiten beleuchtet
und untersucht wird, um sie besser zu verstehen und bewusst aus ihr zu lernen.
Inhalte der Reflexion:
• Die Situation (Beschreibung der Situation: Ort, Zeit, Beteiligte, Tätigkeiten,
Verlauf)
• Die an ihr teilnehmenden Menschen:
Wie haben sich die Menschen in ihr verhalten?
Wie hat sich ein bestimmtes Verhalten ausgewirkt?
• Das eigene pädagogische Verhalten:
In welcher Verfassung war ich körperlich und psychisch?
Wie hat mein Verhalten die Situation beeinflusst?
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Was oder wen verstehe ich jetzt durch dieses Nachdenken und wie?
• Die Fortführung der pädagogischen Arbeit
Was wäre beim nächsten Mal anders zu machen? Warum ? Wie?
Braucht jemand von den TN an der Situation eine konkrete Nachbereitung?
Wie kann die Arbeit auf gute und sinnvolle Weise fortgesetzt werden?
(M. Hofferer, Outdoorpädagogik Austria)
Alte Menschen können mitunter Schwierigkeiten haben in der Gruppe vor anderen
über ihre Befindlichkeit zu sprechen. Das muss langsam und aufbauend geübt
werden und vor allem respektiert werden. Es kann auch sein, dass demente
Menschen vergessen, was gerade zuvor passiert ist, und sie deshalb nicht darüber
sprechen können.
Uns erscheint es sehr wichtig eine Gruppe von alten Menschen kontinuierlich über
einen gewissen Zeitraum (etwa ein Jahr) zu Begleiten um regelmäßig (wöchentlich)
Angebote zu setzen. Dadurch wird das Vertrauen geweckt und aufgebaut und man
kann die Angebote optimal der Gruppe anpassen.
Wir sehen die gesamte Arbeit unter dem Aspekt:
7.0 Planungsschritte
„Weniger ist mehr“
7.1 Welche Bedingungen liegen vor?
Alte Menschen sind in körperlich unterschiedlicher Verfassung. Es kann von
sportlichen Typen, die z.B.: noch Bergsteigen, bis hin zu Personen, die z.B.: bei
einer Einkaufstour schon an ihre Grenzen stoßen, reichen. Man muss darauf gefasst
sein, dass TN starke körperliche und auch geistige Einschränkungen haben.
Unserer Ansicht nach haben ältere Menschen eher das Bedürfnis sich in gewohnter
Umgebung zu bewegen. Da wir annehmen, dass sich alte Menschen nicht oder nicht
mehr in der Natur bewegen, ist die Umgebung Natur etwas Neues und Ungewohntes
und entfernt sie aus ihrer Komfortzone. Andererseits ist die Natur eine Umgebung, in
der sich die meisten Menschen wohl fühlen, solange die äußeren Einflüsse wie
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Wetter und Gelände passen, und die Grundbedürfnisse befriedigt sind.
Da Menschen sich Vertrautes und Regelmäßiges wünschen und dies insbesondere
für ältere Menschen gilt, ist es erstrebenswert, die Aktivitäten regelmäßig
festzusetzen. Außerdem können so die Teilnehmer Vertrauen zu den Trainern
gewinnen.
Wenn TN aus Pflegeeinrichtungen kommen, ist es bei den ersten Aktivitäten sinnvoll
hauseigenes Personal mit Einzubeziehen. Das schafft Sicherheit und hilft bei
organisatorischen Aufgaben wie z.B.: Transport in die Natur, Rollstuhl schieben, WC
gehen und Ähnlichem.
Die Anzahl der TN richtet sich nach der Situation und nach körperlichem Vermögen.
Bei starker Beeinträchtigung (Rollstuhlfahrer, geistige Einschränkung) sollte das
Verhältnis Betreuer (hausinterne Person) zu TN 1:1 betragen. Es ist unbedingt
darauf zu achten, dass der Trainer nicht an eine Person gebunden ist, sondern den
Überblick über die ganze Gruppe bewahrt.
Auf den kulturellen Hintergrund und die Schichtzugehörigkeit muss im konkreten Fall
Rücksicht genommen werden, sodass die Planung geändert werden kann, wenn ein
Problem auftritt.
Grundsätzlich soll ein neutrales Programm gestaltet werden, das weder die einen
noch die anderen in irgendeiner Form benachteiligt, oder einen TN kränkt.
Da von einer stark inhomogenen Gruppe ausgegangen wird, müssen die Aufgaben
so gestaltet werden, dass sie komplexer gestaltet werden können, oder im Falle des
Falls weniger schwierig.
Da ein regelmäßiges Programm angestrebt wird, kann eine Steigerung im Programm
eingeplant werden. Dabei dürfen aber keine „Riesenschritte“ gemacht werden wie
zum Beispiel von einem Geländegang zur Mobilen Seilarbeit oder dergleichen.
Bei der Wahl der Umgebung in der das Programm stattfinden soll, ist darauf zu
achten, dass der Transport zu der Lokalität nicht schwierig ist und nicht viel Zeit
beansprucht. In einem Pflegeheim gibt es einen zeitlichen Rahmen. Aktivitäten die
länger als einen Tag benötigen, führen zu weit weg von der Komfortzone und
beanspruchen die TN wahrscheinlich zu sehr.
Bei Veranstaltungen, die trotzdem einen Tag dauern, ist auf die Verpflegung,
ausreichend Pause und die Möglichkeit, eine Toilette aufzusuchen, zu achten. Die
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Wahl der Lokalität ist ein wichtiges Kriterium im Hinblick auf das vorbereitete
Programm. Nicht alles ist an veränderten Lokalitäten möglich und muss somit neu
geplant werden.
Der zeitliche Rahmen wird bei einem Pflegeheim wahrscheinlich vorgegeben sein.
Laut dem Gespräch mit Lore Wehner ist die Zeit von 9 bis 11 Uhr am besten.
Bei Aktivitäten mit anderen Personen wird meist der Nachmittag günstiger sein, da
am Vormittag eher persönliche Sachen erledigt werden. Bei der Jahreszeit scheint
uns Frühling und Herbst sinnvoll, da im Sommer die Hitze und im Winter die Kälte
den TN zu schaffen machen könnte.
Die Arbeit wird in der Natur und vor allem mit der Natur gestaltet. Dadurch sollte die
Materialbeschaffung wenig aufwändig sein.
Organisatorische und logistische Überlegungen:
Zeitliche Begrenzung
Kosten
Verpflegung
Toilette
Transport der Personen
Transport von Materialien
Lokalitäten
Teilnehmer Gesundencheck
7.2 Welche Ziele kann ich mit meiner Gruppe erreichen/
vereinbaren?
Das Aktiv werden durch das Angebot steht bei der Outdoorarbeit im Vordergrund.
Bei Personen, die nicht mehr selbstbestimmt zu Hause leben, kann das Beschäftigen
in und mit der Natur alleine schon viel bewegen und benötigt keine künstlichen
Höhepunkte. Denn man kann davon ausgehen, dass die Personen die Natur nur
mehr selten oder in einem begrenzten Rahmen (Garten, Park...) erleben konnten.
Die Planung kann sich auf die einzelnen Aspekte der Grundmatrix richten und so
gestaltet werden, dass die Bezogenheit im Vordergrund steht oder die Kreativität. Die
anderen Annahmen der Grundmatrix dürfen selbstverständlich nicht außer Acht
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
gelassen werden, beziehungsweise können sie von selbst entstehen. Außerdem
meinen wir, dass bei dem Versuch alle Aspekte in ein Programm einfließen zu lassen
es zu einer Überforderung der TN führen kann.
Bei Menschen die noch aktiv sind und ihr Leben individuell gestalten können, steht
das Erleben, sozial Aktiv bleiben und gefordert zu werden (geistig und körperlich) im
Vordergrund.
Da laut den Recherchen Personen im städtischen Bereich wenig in das
Familienleben eingebunden sind, ist eine generationenübergreifende Arbeit ein
möglicher Ansatzpunkt. Senioren im ländlichen Umfeld sind meist noch in die Familie
eingebunden, beschäftigen sich im Freien und haben vielseitige soziale Kontakte
(Nachbarschaftshilfe, Vereine und Organisationen) und kommen als Zielgruppe
daher eher nicht in Frage.
Für sportlich noch aktive Senioren könnte eine „Abenteuer“ Wanderung
(Hüttenwanderung, Höhlenforschen, Städteralley, Rodeln, Eisstockschießen,...)
geplant werden und somit etwas Konträres zu den allgemein bekannten Reisen von
Reiseagenturen geboten werden.
Um für die TN einen angenehmen und erlebnisreichen Tag durchzuführen ist es
wichtig, dass sich auch die Trainer mit dem Programm identifizieren können. Nur so
ist es möglich, das Programm so zu leiten, dass die TN mit dem Programm zufrieden
sind. So ergibt sich auch ein Erfolgserlebnis für den Trainer.
Für den Trainer ist es wichtig, die Personen im Voraus kennen zu lernen. Die
Einladung sollte persönlich erfolgen. Somit kann er sich ein Bild von der Gruppe
machen und der TN weiß, mit wem er es zu tun hat.
Da das Projekt Outdoorpädagogik im Seniorenbereich neu ist, gibt es keine
Erfahrungswerte, wo und welche Probleme auftreten können. Es muss daher
besonders darauf geachtet werden,dass keine Grenzen überschritten werden.
7.3 Welche Abläufe, Aktivitäten, und Routinen in welcher
Reihenfolge?
Bei der Outdooraktivität sollte ein inhaltlicher Bogen oder eine Geschichte kreiert
werden. Dies gilt auch für die Arbeit mit Senioren.
Kurze klare verbale Information und eventuell Vorzeigen sind für ältere Menschen
leichter aufzufassen und zu verstehen. Möglich wäre auch die Übungen bildlich
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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darzustellen.
„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Die folgenden Überlegungen sind erst im Hinblick auf die tatsächliche Aktivität
relevant und sind bei Betrachtung der genauen Zielgruppe und bei bzw. nach der
Ausarbeitung des Programms wichtig.
Wie bringe ich Vorschläge und Anregungen ein?
Welche Gruppierung ist Aktivitäts- Gruppen- und Zielgemäß?
Welche Reglementierungen, Hilfestellungen und Unterstützungen sind von
meiner Seite unbedingt notwendig?
(M. Hofferer Outdoorpädagogik Austria)
7.4 Alternative Planung
Wenn die Aktivität nicht angenommen wird, ist ein „Plan B“ also ein zweites
Programm sinnvoll. Da ein ganz neues Programm schwierig ist und auch logistische
Probleme mit sich bringt, ist es wenigstens erforderlich einzelne Übungen
austauschen zu können. Ein Repertoire an verschiedenen Möglichkeiten müssen im
Vorfeld gesammelt und auch griffbereit (Kärtchen) sein, sodass ein
situationsbedingtes Eingreifen möglich ist, ohne dass der Gruppenprozess oder der
Spielprozess unnötig gestört wird.
Bei Störfaktoren muss man zwischen änderbaren und nicht änderbaren Einflüssen
unterscheiden. Nicht änderbare Faktoren sind zum Beispiel Krankheit und Wetter.
Wenn ein Trainer von mehreren ausfällt, sollte das Programm so gestaltet sein, dass
eine Hilfsperson einspringen kann.
Bei Schlechtwetter ist ein Alternativprogramm, eventuell auch Indoor, notwendig. Die
TN sollten so ausgerüstet sein, dass das Wetter kein Problem ist, oder im besten Fall
ein Bestandteil des Programms wird.
Veränderbare Störfaktoren wie „rebellierende“ TN müssen mit einer neuen Aufgabe
beschäftigt werden. Wenn auch das keinen Erfolg bringt, müsste die Person aus dem
Programmpunkt herausgenommen werden, oder im Extremfall auch von der Aktivität
ausgeschlossen werden.
Ob körperliche Gefahren für die TN oder andere Personen bestehen, hängt von der
Art des Programms, der verwendeten Materialien und der Lokalität ab. Grundsätzlich
müssen Fehlerquellen beseitigt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die
Teilnehmer über die Gefahren im Vorfeld aufgeklärt werden.
©Schlögl , Marchl 2007/2008
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„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
Da durch die Aktivität auch psychische Belastungen auftreten können, sollte der
Trainer Hilfestellung geben. Wenn die Belastung für den TN trotzdem zu groß wird,
muss die Aktivität abgebrochen werden.
Allgemein meine ich, dass ältere Personen leichter in körperliche Gefahr kommen
und diese durch mangelnde Reaktionsfähigkeit auch schwerer „abwehren“ können.
Psychische Belastung tritt möglicherweise auch auf, da es aufgrund von
Lebenserfahrungen Hemmschwellen gibt.
Um einen bleibenden Eindruck von etwas zu bekommen, sollte der TN seine
Erfahrung verinnerlichen. Da es wahrscheinlich für ältere Leute schwierig ist Gefühle
oder Empfindungen verbal auszudrücken, müsste eine andere Methode (z.B.: Malen,
Gegenstand,....) gewählt werden, um die Erfahrung zu vertiefen. Somit hätte man
auch ein konkretes Objekt um bei späteren Projekten Themen wieder aufzunehmen.
©Schlögl , Marchl 2007/2008
Seite 29 von 30

LITERATUR
„Outdoorpädagogik in der Arbeit mit Senioren“
Theorie Teil
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Outdoorpädagogik Grundlagen, Handout zum
Outdoorpädagogik-Lehrgang 10, 2007
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Der Mensch-Orientierung, Handout zum
Outdoorpädagogik-Lehrgang 10, 2007
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Vom Ereignis zur Erkenntnis, Handout zum
Outdoorpädagogik-Lehrgang 10, 2007
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Trainerkompetenzen, Handout zum Outdoorpädagogik-
Lehrgang 10, 2007
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Planungsschritte, Handout zum Outdoorpädagogik-
Lehrgang 10, 2007
• Manfred Hofferer, Mag. Dr.: Outdooraktivitäten mit Menschen mit besonderen
Ausgangslagen, In: Bulletin der Arbeitsgemeinschaft LeherInnen für
Geistigbehinderte, ALG, Heft Nr. 94/3. Quartal 2002, S. 47-59, Schweiz
Links:
• www.aerztewoche.at
• www.medizinfo.de/geriatrie/start.shtml
• http://lexikon.gesund-in-schwaben.de
• www.news-vnr.de/archiv/2007/08/newsletter_2007_08_24.html
©Schlögl , Marchl 2007/2008
Seite 30 von 30