Arbeitsblatt 3.7 MDG 5: Gesundheit der Mütter ... - Discover Sudan

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Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien Arbeitsblatt 3.7 MDG 5: Gesundheit der Mütter verbessern „Bis 2015 die Müttersterblichkeitsrate um drei Viertel senken.“ „Jedes Jahr sterben rund 500.000 Frauen weltweit an Komplikati- onen während einer Schwangerschaft oder Geburt. Dreißig mal mehr Frauen leiden unter Verletzungen, Infektionen oder anderen Komplikationen, die mit einer Schwangerschaft in Zusammenhang stehen. Um das Millenniumsentwicklungsziel 5 – die Müttersterblichkeitsrate von 1990 bis 2015 um drei Viertel zu senken – zu erreichen, müssen die Entwicklungsländer den Zugang zu qualifizierter Geburtshilfe, zur Notfallversorgung bei Entbindungen und zur Versorgung im Bereich reproduktive Gesundheit ausweiten, indem sie diese Dienste in einem funktionierenden Gesundheits- und Überweisungssystem zusammenfassen. Die Länder müssen sich auch den breiteren sozialen Problemen widmen, die Frauen davon abhalten, gesundheitliche Versorgung in Anspruch zu nehmen.“ 1 Betreute Geburten und Müttersterblichkeiten in ausgewählten Ländern Afghanistan 8 1.900 Tansania 36 1.500 Tschad 16 1.100 Burkina Faso 31 1.000 Uganda 39 800 Indien 43 540 Bolivien 65 420 Nicaragua 67 230 Vietnam 85 130 Mexiko 86 83 China 97 56 Deutschland 100 8 Anteil der Geburten, die von einem Arzt oder einer Hebamme betreut werden (in Prozent) Müttersterblichkeit pro 100.000 Geburten Jedes Jahr sterben 529.000 Frauen – an den Folgen von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Die meisten dieser Todesfälle könnten durch eine medizinische Betreeuung verhindert werden. Doch nur etwa die Hälfte der aller Geburten weltweit werden von geschultem Personal betreut. Aber auch ein verbesserter Zugang zu Familienplanung könnte die Müttersterblichkeit um 20 bis 35 Prozent senken. Mehr als 200 Millionen Frauen in Entwicklungsländern, die verhüten möchten, haben keinen Zugang zu Familienplanung. Dabei könnte durch Vermeidung ungewollter Schwangerschaften jährlich das Leben von mehr als 100.000 Frauen gerettet werden. Quelle: Welternährungsbericht 2005 (Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (pdf)) 1 www.millenniumsziele.schule.at www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION „DISCOVER SUDAN“ www.millenniumsziele. schule.at 1

Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien<br />

<strong>Arbeitsblatt</strong> <strong>3.7</strong><br />

<strong>MDG</strong> 5: <strong>Gesundheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Mütter</strong> verbessern<br />

„Bis 2015 die <strong>Mütter</strong>sterblichkeitsrate um drei Viertel senken.“<br />

„Jedes Jahr sterben rund 500.000 Frauen weltweit an Komplikati-<br />

onen während einer Schwangerschaft o<strong>der</strong> Geburt. Dreißig mal mehr<br />

Frauen leiden unter Verletzungen, Infektionen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Komplikationen,<br />

die mit einer Schwangerschaft in Zusammenhang stehen.<br />

Um das Millenniumsentwicklungsziel 5 – die <strong>Mütter</strong>sterblichkeitsrate<br />

von 1990 bis 2015 um drei Viertel zu senken – zu erreichen, müssen<br />

die Entwicklungslän<strong>der</strong> den Zugang zu qualifizierter Geburtshilfe, zur<br />

Notfallversorgung bei Entbindungen und zur Versorgung im Bereich<br />

reproduktive <strong>Gesundheit</strong> ausweiten, indem sie diese Dienste in<br />

einem funktionierenden <strong>Gesundheit</strong>s- und Überweisungssystem<br />

zusammenfassen. Die Län<strong>der</strong> müssen sich auch den breiteren sozialen<br />

Problemen widmen, die Frauen davon abhalten, gesundheitliche<br />

Versorgung in Anspruch zu nehmen.“ 1<br />

Betreute Geburten und <strong>Mütter</strong>sterblichkeiten in ausgewählten Län<strong>der</strong>n<br />

Afghanistan 8 1.900<br />

Tansania 36 1.500<br />

Tschad 16 1.100<br />

Burkina Faso 31 1.000<br />

Uganda 39 800<br />

Indien 43 540<br />

Bolivien 65 420<br />

Nicaragua 67 230<br />

Vietnam 85 130<br />

Mexiko 86 83<br />

China 97 56<br />

Deutschland 100 8<br />

Anteil <strong>der</strong> Geburten, die von einem Arzt o<strong>der</strong><br />

einer Hebamme betreut werden (in Prozent)<br />

<strong>Mütter</strong>sterblichkeit<br />

pro 100.000 Geburten<br />

Jedes Jahr sterben 529.000 Frauen – an den Folgen von Komplikationen während <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungslän<strong>der</strong>n. Die meisten dieser Todesfälle<br />

könnten durch eine medizinische Betreeuung verhin<strong>der</strong>t werden. Doch nur etwa die Hälfte <strong>der</strong> aller<br />

Geburten weltweit werden von geschultem Personal betreut.<br />

Aber auch ein verbesserter Zugang zu Familienplanung könnte die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit um 20 bis 35<br />

Prozent senken. Mehr als 200 Millionen Frauen in Entwicklungslän<strong>der</strong>n, die verhüten möchten, haben<br />

keinen Zugang zu Familienplanung. Dabei könnte durch Vermeidung ungewollter Schwangerschaften<br />

jährlich das Leben von mehr als 100.000 Frauen gerettet werden.<br />

Quelle: Welternährungsbericht 2005 (Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (pdf))<br />

1 www.millenniumsziele.schule.at<br />

www.discover-sudan.de © UNTERRICHTSMATERIAL DER DON BOSCO AKTION „DISCOVER SUDAN“<br />

www.millenniumsziele.<br />

schule.at<br />

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Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien<br />

Qualifizierte Geburtshilfe<br />

Bei weniger als <strong>der</strong> Hälfte aller Geburten in Entwicklungslän<strong>der</strong>n sind ausgebildete Geburtshelferinnen<br />

anwesend. Um die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit zu reduzieren, muss die Zahl <strong>der</strong> qualifizierten Hebammen und<br />

Geburtshelfer wesentlich erhöht werden, insbeson<strong>der</strong>e in Gegenden, die durch das <strong>Gesundheit</strong>ssystem<br />

nicht ausreichend versorgt sind. Medizinisches Fachpersonal kann auf zwei Arten helfen, die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit<br />

zu senken. Erstens durch ein sicheres und hygienisches Vorgehen bei Routinegeburten und<br />

die Überweisung komplizierter Geburten an Kliniken und Krankenhäuser. Zweitens, indem die Wehen<br />

während des Geburtsvorgangs aktiv kontrolliert werden – wodurch potentiell nach <strong>der</strong> Geburt auftretende<br />

Blutungen verringert werden können.<br />

<strong>Mütter</strong>sterblichkeit nach Regionen 2000<br />

Region<br />

Welt gesamt<br />

Europa<br />

Afrika<br />

Nordafrika<br />

Afrika südlich <strong>der</strong> Sahara<br />

Asien<br />

Ostasien<br />

Südliches Zentralasien<br />

Südostasien<br />

Westasien<br />

Lateinamerika und Karibik<br />

Ozeanien<br />

Jede Minute stirbt auf <strong>der</strong> Welt eine Frau an Komplikationen bei <strong>der</strong> Schwangerschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geburt.<br />

Insgesamt 529.000 Frauen jährlich. Die meisten von ihnen in Entwicklungslän<strong>der</strong>n, weil dort nur jede<br />

zweite Geburt fachlich betreut wird.<br />

Notfallversorgung bei Entbindungen<br />

<strong>Mütter</strong>sterblichkeitsrate<br />

(Todesfälle pro 100.000<br />

Lebendgeburten)<br />

400<br />

24<br />

830<br />

130<br />

920<br />

330<br />

55<br />

520<br />

210<br />

190<br />

190<br />

240<br />

Zahl <strong>der</strong> Todesfälle<br />

von <strong>Mütter</strong>n<br />

529.000<br />

(Quelle: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (pdf))<br />

Selbst unter günstigsten Umständen kommt es bei mehr als zehn Prozent aller schwangeren Frauen zu<br />

potentiell tödlichen Komplikationen. Um die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit zu senken, müssen ausgebildete Geburtshelferinnen<br />

und -helfer in <strong>der</strong> Lage sein, komplizierte Geburten an Entbindungsnotfalldienste zu überweisen.<br />

In Entwicklungslän<strong>der</strong>n fehlt es in großem Umfang an Einrichtungen zur Notfallversorgung bei<br />

Entbindungen. Mehr als 80 Prozent aller Geburten finden in Gegenden ohne <strong>der</strong>artige Einrichtungen statt.<br />

Daher müssen sich die Län<strong>der</strong> dem ersten Indikator <strong>der</strong> Vereinten Nationen in diesem Bereich verpflichten:<br />

über je eine solche Einrichtung pro 500.000 Menschen zu verfügen.<br />

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1.700<br />

251.000<br />

4.600<br />

247.000<br />

523.000<br />

11.000<br />

207.000<br />

25.000<br />

9.800<br />

22.000<br />

530<br />

<strong>Mütter</strong>sterblichkeitsrisiko<br />

über die gesamte<br />

Lebenszeit : 1 zu<br />

74<br />

2.400<br />

20<br />

210<br />

16<br />

94<br />

840<br />

46<br />

140<br />

120<br />

160<br />

83<br />

2


Unterrichtsbaustein 3 I Entwicklungsstrategien<br />

Versorgung im Bereich reproduktive <strong>Gesundheit</strong><br />

Den Zugang zu Verhütungsmitteln zu erhöhen, kann die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit wesentlich senken, indem<br />

einfach die Zahl <strong>der</strong> Schwangerschaften pro Frau reduziert wird – und damit das Risiko <strong>der</strong> damit zusammenhängenden<br />

Komplikationen. Wenn <strong>der</strong> Bedarf an Verhütungsmitteln gedeckt würde und Frauen nur<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Schwangerschaften in den Abständen hätten, in denen sie es wollen, würde die <strong>Mütter</strong>sterblichkeit<br />

um 20 bis 35 Prozent sinken. Hinzu kommen die unsicheren Abtreibungen, die von Anbietern<br />

ohne entsprechende Ausbildung bzw. unter unhygienischen Bedingungen vorgenommen werden. An<br />

solchen Abtreibungen sterben schätzungsweise 78.000 Frauen pro Jahr. Sie machen rund 13 Prozent aller<br />

Todesfälle von <strong>Mütter</strong>n aus. Ziel 5 zu erreichen erfor<strong>der</strong>t die rasche Ausweitung des Zugangs zu reproduktiver<br />

<strong>Gesundheit</strong>sversorgung. (Quelle: Bericht über die menschliche Entwicklung 2003, S. 121)<br />

Aufgaben:<br />

1. Fasse in Form einer modifizierten Mindmap zusammen, welche Aspekte beim Thema „Die <strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Mütter</strong> verbessern“ wichtig sind! „Modifiziert“ heißt hier, dass du auch Erklärungen in deine Darstellung<br />

einbeziehen kannst (in einen bubble hineinschreiben o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kreative Lösungen).<br />

2. Du hast im Text gelesen, dass das Thema Verhütungsmittel eine große Rolle bei <strong>der</strong> <strong>Mütter</strong>sterblichkeit<br />

spielt – wie stehst du persönlich zu Verhütungsmitteln? Ist es auch bei uns noch so, dass dieses Thema<br />

ein „Tabu“ ist? Welche Gründe gibt es vermutlich, dass dieses Thema nicht offen diskutiert wird?<br />

Tausche dich mit deinem Sitznachbarn aus – formuliert eine abschließende Position. Ergibt sich daraus<br />

eine Diskussion in <strong>der</strong> gesamten Klasse?<br />

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