Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice

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03.09.2013 Aufrufe

ment wie Gewichtsverteilung, Vorschubkraft und Starterbetätigungskraft beachtet werden. Das Anzugsdrehmoment wirkt als Supinationsdrehmoment auf das Handgelenk. Eine schlechte Gewichtsverteilung beugt das Handgelenk zur Speiche hin – entsprechend einem Moment, das sich als Produkt aus Werkzeuggewicht und Abstand zwischen seinem Schwerpunkt und dem Griffmittelpunkt ergibt. Dieses Drehmoment kann problematisch sein, während der Schrauber zur Schraube und von ihr weg geführt wird. Kraft und Drehmoment, welche durch die Vorschubkraft auftreten, werden genau wie bei Bohrmaschinen beurteilt. Die Starterbetätigungskraft wird normalerweise von Zeige- oder Mittelfinger aufgebracht. Beim normalen Einsatz von Schraubern treten schnelle Bewegungen auf. Die Häufigkeit beträgt mehr als 6 Mal pro Minute bei einer Dauer von weniger als 3 Sekunden pro Schraube. Die Gesamteinsatzdauer kann sehr stark variieren. Finden Sie die tatsächliche Einsatzdauer für den Arbeitsplatz heraus! Dazu multiplizieren Sie die Anzahl der zu setzenden Schrauben mit der Zeit, die zum Anziehen einer Schraube benötigt wird. Ist das nicht möglich, nutzen Sie die Werte in Tabelle 3.10. Schlag- und Impulsschrauber Hier sind Gewichtsverteilung des Werkzeugs, Starterbetätigungs- und Vorschubkraft sowie – bei stärkeren Schraubern – das Drehmoment des Motors zu berücksichtigen. Eine schlechte Gewichtsverteilung kann das Handgelenk zur Speiche hin beugen. Das entsprechende Moment ergibt sich als Produkt aus Werkzeuggewicht und Abstand zwischen Schrauber-Schwerpunkt und Griffmittelpunkt. Der Starter wird normalerweise mit dem Zeige- oder Mittelfinger ausgelöst. Manchmal muss die Vorschubkraft berücksichtigt werden, zum Beispiel, wenn mit kleinen Schlagschraubern selbstschneidende Schrauben gesetzt werden. Das Reaktionsmoment, das auf den Griff wirkt, ist nur ein Bruchteil des tatsächlichen Nenndrehmomentes. Das vom Werker empfundene Drehmoment rührt nur vom Lamellenmotor her. Bei einem Impulsschrauber kann dieses Drehmoment geschätzt werden als dessen Maximalmoment geteilt durch 40, bei einem Schlagschrauber geteilt durch 120. Bei Schlag- und Impulsschraubern treten schnelle Bewegungen auf. Die Häufigkeit beträgt mehr als 6 Mal pro Minute bei einer Dauer von weniger als 3 Sekunden pro 85

86 Schraube. Die Gesamteinsatzdauer kann sehr stark variieren. Finden Sie die tatsächliche Einsatzdauer für den Arbeitsplatz heraus! Dazu multiplizieren Sie die Anzahl der zu setzenden Schrauben mit der Zeit für das Anziehen pro Schraube. Ist das nicht möglich, legen Sie die Werte in Tabelle 3.10 zugrunde. Winkelschrauber Die wichtigen Kräfte sind das Reaktionsdrehmoment beim Anziehen, die Gewichtsverteilung des Schraubers sowie die Starterbetätigungskräfte. Beträgt die Anzugszeit für eine Schraube weniger als 300 ms, wird das Reaktionsmoment als Ruck empfunden. Bei über 30 ms haben die Muskeln das Hand-Arm-Systems Zeit gegenzuhalten, und das Reaktionsmoment wird als Kraft betrachtet, die auf das Hand-Arm-System einwirkt. In den meisten Fällen wird der Winkelschrauber zweihändig geführt. Dann muss der Werker im rechten Arm eine konstante Zugkraft und mit dem linken eine etwas geringere Druckkraft aufbringen. Dies kann jedoch je nach Arbeitshaltung stark variieren; viele Probleme in Bezug auf die Reaktionskräfte beruhen auf ungünstigen Haltungen, die zum Erreichen der Schraube nötig sind. Werden Winkelschrauber einhändig geführt, müssen die Reaktionskräfte durch eine konstante Zugkraft und die Beugung des Handgelenks zur Handinnenfläche ausgeglichen werden. Die Zugkraft entspricht dem Nenndrehmoment geteilt durch den Abstand zwischen Winkelkopf und Griffmitte. Das durch die Beugung verursachte maximale Moment lässt sich wie folgt schätzen: Nenndrehmoment geteilt durch den Abstand zwischen Winkelkopf und Griffmitte mal Höhe des Winkelkopfs über dem Schraubenkopf. Bei einhändigen Tätigkeiten unter Einsatz von Verlängerungen wird dieses Moment also oft sehr hoch. Beim Bewegen des Werkzeugs mit einer Hand wird zudem das Handgelenk zur Speiche hin gebeugt. Das Moment ergibt sich aus Werkzeuggewicht mal Abstand zwischen Schwerpunkt und Griffmittelpunkt. Eine schlechte Gewichtsverteilung kann stark belasten; größere Werkzeuge müssen daher mit Gewichtsausgleichern versehen werden, um die zur Speiche hin gerichtete Bewegung aufzufangen. Beim normalen Gebrauch von Winkelschraubern treten schnelle Bewegungen auf. Die Einsatzhäufigkeit liegt bei mehr als 6 Mal pro Minute bei einer Dauer von weniger als 3 Sekunden pro Anziehzyklus. Die Gesamteinsatzdauer kann sehr stark variieren. Finden Sie die tatsächliche Einsatzdauer für den Arbeitsplatz heraus! Dazu multiplizieren

ment wie Gewichtsverteilung, Vorschubkraft<br />

und Starterbetätigungskraft beachtet werden.<br />

Das Anzugsdrehmoment wirkt als Supinationsdrehmoment<br />

auf das Handgelenk.<br />

Eine schlechte Gewichtsverteilung beugt<br />

das Handgelenk zur Speiche hin – entsprechend<br />

einem Moment, das sich als Produkt<br />

aus Werkzeuggewicht und Abstand zwischen<br />

seinem Schwerpunkt und dem Griffmittelpunkt<br />

ergibt. Dieses Drehmoment kann<br />

problematisch sein, während der Schrauber<br />

zur Schraube und von ihr weg geführt wird.<br />

Kraft und Drehmoment, welche durch<br />

die Vorschubkraft auftreten, werden genau<br />

wie <strong>bei</strong> Bohrmaschinen beurteilt.<br />

Die Starterbetätigungskraft wird normalerweise<br />

von Zeige- oder Mittelfinger aufgebracht.<br />

Beim normalen Einsatz von Schraubern<br />

treten schnelle Bewegungen auf. Die Häufigkeit<br />

beträgt mehr als 6 Mal pro Minute <strong>bei</strong><br />

einer Dauer von weniger als 3 Sekunden pro<br />

Schraube.<br />

Die Gesamteinsatzdauer kann sehr<br />

stark variieren. Finden Sie die tatsächliche<br />

Einsatzdauer für den Ar<strong>bei</strong>tsplatz heraus!<br />

Dazu multiplizieren Sie die Anzahl der zu<br />

setzenden Schrauben mit der Zeit, die zum<br />

Anziehen einer Schraube benötigt wird. Ist<br />

das nicht möglich, nutzen Sie die Werte in<br />

Tabelle 3.10.<br />

Schlag- und Impulsschrauber<br />

Hier sind Gewichtsverteilung<br />

des Werkzeugs,<br />

Starterbetätigungs- und Vorschubkraft<br />

sowie – <strong>bei</strong> stärkeren Schraubern<br />

– das Drehmoment des Motors<br />

zu berücksichtigen.<br />

Eine schlechte Gewichtsverteilung<br />

kann das Handgelenk zur Speiche hin<br />

beugen. Das entsprechende Moment ergibt<br />

sich als Produkt aus Werkzeuggewicht und<br />

Abstand zwischen Schrauber-Schwerpunkt<br />

und Griffmittelpunkt.<br />

Der Starter wird normalerweise mit dem<br />

Zeige- oder Mittelfinger ausgelöst.<br />

Manchmal muss die Vorschubkraft berücksichtigt<br />

werden, zum Beispiel, wenn mit<br />

kleinen Schlagschraubern selbstschneidende<br />

Schrauben gesetzt werden.<br />

Das Reaktionsmoment, das auf den Griff<br />

wirkt, ist nur ein Bruchteil des tatsächlichen<br />

Nenndrehmomentes. Das vom Werker empfundene<br />

Drehmoment rührt nur vom Lamellenmotor<br />

her. Bei einem Impulsschrauber<br />

kann dieses Drehmoment geschätzt werden<br />

als dessen Maximalmoment geteilt durch 40,<br />

<strong>bei</strong> einem Schlagschrauber geteilt durch 120.<br />

Bei Schlag- und Impulsschraubern treten<br />

schnelle Bewegungen auf. Die Häufigkeit<br />

beträgt mehr als 6 Mal pro Minute <strong>bei</strong> einer<br />

Dauer von weniger als 3 Sekunden pro<br />

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