Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice
Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice
Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
82<br />
Anmerkungen zu den<br />
verschiedenen Werkzeugtypen<br />
Ein Werkzeug kann für viele Aufgaben<br />
eingesetzt werden; die Belastung des Werkers<br />
ist immer einzigartig. Die folgenden<br />
Anmerkungen sind daher nur ein grober<br />
Anhaltspunkt dafür, was beachtet werden<br />
muss, wenn die Belastung eines Werkers<br />
geschätzt wird.<br />
Generell benötigen stärkere Maschinen<br />
höhere Kräfte. Das sollte berücksichtigt<br />
werden, wenn eine Kraft einer Tabelle entnommen<br />
wird, die zusätzlich eine Streuung<br />
angibt.<br />
Ist nicht bekannt, wie häufig wirklich<br />
der Starter einer Maschine pro Tag gedrückt<br />
ist, liefert Tabelle 3.10 einen Richtwert.<br />
Maschinentyp Einsatzzeit Streuung ±<br />
(in Stunden pro Tag) (Stunden)<br />
Schleifer 3 1,5<br />
Bohrmaschinen 1 0,5<br />
Meißelhämmer 2 1,5<br />
Niethämmer 1 0,5<br />
Kleinschrauber 2 1<br />
Schlagschrauber 1 0,5<br />
Impulsschrauber 2 1<br />
Winkelschrauber 2 1<br />
Abwürgeschrauber 1 0,5<br />
Tabelle 3.10 Typische Einsatzdauer verschiedener<br />
Maschinentypen pro Tag.<br />
Schleifmaschinen<br />
Vorschub- und Starterbetätigungskraft<br />
sind die<br />
wichtigsten äußeren<br />
Belastungen <strong>bei</strong>m Einsatz<br />
einer Schleifmaschine. Die Vorschubkraft<br />
setzt sich üblicherweise aus einer konstant<br />
nach unten oder vorne gerichteten Andruckkraft<br />
und der ulnaren Flexion (Beugung des<br />
Handgelenks zur Elle) zusammen.<br />
Für Maschinen, die mit <strong>bei</strong>den Händen<br />
geführt werden, wird für die Berechnung das<br />
Drehmoment auf <strong>bei</strong>de Hände verteilt und<br />
der Einfluss der Werkzeugmasse vernachlässigt.<br />
Dieses Vorgehen führt zu Kräften,<br />
die bis zu 50 % zu hoch liegen. Bei pneumatischen<br />
Werkzeugen liegt die auf den Stützgriff<br />
wirkende Kraft normalerweise <strong>bei</strong> 70 % der<br />
Gesamtvorschubkraft, <strong>bei</strong> elektrischen Werkzeugen<br />
<strong>bei</strong> 80 %.<br />
Das Drehmoment, das auf das zur Elle<br />
hin gebeugte Handgelenk wirkt, lässt sich<br />
schätzen als Produkt aus der auf den Stützgriff<br />
wirkenden Kraft und dem horizontalen<br />
Abstand zwischen Stützgriff-Mittelpunkt und<br />
dem Punkt der Schleifscheibe, an dem die<br />
nach unten gerichtete Andruckkraft aufgebracht<br />
wird.<br />
Wird das Werkzeug mit einer Hand bedient,<br />
entspricht die Vorschubkraft der Kraft<br />
in dieser Hand; das entsprechende Drehmo-