Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice
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Äußere Belastung<br />
Beim Gebrauch eines handgeführten<br />
Kraftwerkzeugs ist das Hand-Arm-<br />
Schulter-System des Werkers den vom<br />
Werkzeug erzeugten Kräften und dessen<br />
Gewicht ausgesetzt. Zu hohe Belastungen<br />
dieser Art führen zur Ermüdung oder, im<br />
schlimmsten Fall, zur Schädigung des<br />
muskulo-skeletalen Systems. Um dieses<br />
Risiko zu verringern, sind <strong>bei</strong> der Ar<strong>bei</strong>tsplatzgestaltung<br />
und der Werkzeugwahl<br />
Stärke, Häufigkeit und Dauer der Belastungen<br />
zu berücksichtigen.<br />
Von handgeführten Kraftwerkzeugen<br />
ausgehende Kräfte<br />
Zu typischen äußeren Belastungen gehören<br />
Vorschubkraft und Reaktionsmoment. Mit der<br />
Vorschubkraft wird ein Werkzeug in Richtung<br />
des Werkstücks gedrückt – etwa <strong>bei</strong>m Bohren.<br />
Sie wirkt <strong>bei</strong> einem Werkzeug mit Pistolen-<br />
oder Stabgriff normalerweise entlang der<br />
Längsachse, <strong>bei</strong> einem abgewinkelten Werkzeug<br />
rechtwinklig dazu.<br />
Viele Werkzeuge nutzen das Rotationsprinzip.<br />
Während der Ar<strong>bei</strong>t entsteht<br />
ein Drehmoment, das den Widerstand des<br />
Werkstücks überwindet. Mitunter erzeugt<br />
die Drehbewegung auch ein dynamisches<br />
Moment. Zusammen ergeben <strong>bei</strong>de Momente<br />
das „Reaktionsmoment“, dem die Hand des<br />
Werkers entgegenwirken muss.<br />
In welcher Weise sich die Kräfte für den<br />
Werker auswirken, hängt von Werkzeug, Griff<br />
und ausgeführter Ar<strong>bei</strong>t ab. So können die<br />
gleiche Vorschubkraft und das gleiche Reaktionsmoment<br />
unterschiedlich auf Arm, Hand<br />
und Schulter einwirken und die Muskeln<br />
unterschiedlich belasten.<br />
Bear<strong>bei</strong>tet ein Werker ein vertikal aufgestelltes<br />
Werkstück, wird die Vorschubkraft<br />
eines Werkzeugs mit Pistolengriff durch die<br />
Muskelkraft begrenzt, mit der er das Werkzeug<br />
nach vorn drücken kann. Bei derselben<br />
Vorschubkraft ist sein Handgelenk einem größeren<br />
Biegemoment ausgesetzt, wenn er das<br />
Werkzeug in Schulter- statt in Ellenbogenhöhe<br />
hält (Abb. 3.3). Dieselbe Vorschubkraft ist<br />
<strong>bei</strong> einem Werkzeug mit Stabgriff an einem<br />
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