Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice
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drom (Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk) beträgt 10000 bis 30000 US-Dollar. Das sind aber nur die direkten Kosten. Die indirekten Kosten, die durch arbeitsbedingte Beschwerden verursacht werden, entstehen hauptsächlich durch Produktivitätsverluste und Qualitätsprobleme. Genaue Zahlen gibt es nicht, doch scheinen die indirekten Kosten die direkten weit zu übertreffen. Wenn einmal das wirkliche Ausmaß der durch schlechte Ergonomie verursachten Kosten bekannt sein wird, ist es sicherlich viel einfacher, Geld für die Verbesserung von Arbeitsplätzen zu bekommen. Ergonomie Die Ergonomie ist eine junge Wissenschaft, in der die Kenntnisse aus Humanwissenschaften, Arbeitswissenschaften und Maschinenbau zusammenfließen. Nur wenige Ergonomen befassen sich mit dem gesamten Gebiet. Daher ist Teamarbeit gefragt, um den Gesamtwissensstand zu steigern. In einer Planungsphase können die Mitglieder eines Teams in ihrem Streben nach menschengerechten und praktischen Lösungen durchaus zu Ergonomen werden. Dem ausgebildeten Ergonomen kommt die Rolle eines Mentors zu. Er unterstützt das Team und versucht, Arbeitssituationen, die den Werker zu stark belasten, bereits im Vorfeld zu erkennen. Einbeziehung des Werkers Ein Werker, der in hohem Maße mit seiner Tätigkeit zufrieden ist, lässt sich motivieren, rationeller zu arbeiten und sich aktiver in die Produktionsstruktur einzufügen. Dadurch verbessern sich in der Regel Produktivität und Produktqualität. Die optimale Abstimmung zwischen Maschine, Arbeitsablauf und Werker ist von größter Bedeutung für die Arbeitsleistung und die Produktqualität. Wenn ein Produktionssystem den Werker über längere Zeit physisch und psychisch überfordert, kann er gesundheitlich geschädigt werden. Die Verbesserung der Wechselwirkungen zwischen Werker und Umfeld steht daher in den meisten Industriezweigen ganz oben auf der Tagesordnung. Um die Gesamtproduktivität zu steigern, müssen die Wechselwirkungen zwischen Werker und Arbeitsumfeld optimal gestaltet und ungesunde Wechselwirkungen eliminiert werden. Das erfordert jedoch, dass Arbeitsabläufe, Maschinen, Arbeitsplätze und Produktionsverfahren ebenso wie die physischen und psychischen Fähigkeiten der Beschäftigten einschließlich der Wechselwirkungen all dieser Elemente gleichzeitig untersucht werden. 9
10 Soziologie ArbeitS- Soziologie SoziAlpSychologie pSychologie MediziniSche pSychologie Abb. 1.1 Ergonomie ist eine multidisziplinäre Wissenschaft. betriebSerfAhrung, SoziAlpSychologie pSychologiSche kon - Struktion ArbeitS- Medizin betriebS- wirtSchAft AngewAndte technik Anpassung des Arbeitsplatzes an den Werker Jeder Arbeitsplatz ist einzigartig. Und weil Menschen verschieden sind, kann ein Arbeitsplatz ideal für einen Werker, für einen anderen aber eine Katastrophe sein. Das könnte erklären, warum es so häufig und unvermutet zu Problemen kommt, wenn eine neue Produktionseinheit in Betrieb genommen wird. In der Vergangenheit hat man versucht, für jeden Werker ein Leistungsprofil zu erstellen und dieses mit einem Standard-Anforderungsprofil für die einzelnen Arbeitsplätze zu vergleichen. Diesen Versuchen war je- ergonoMie induStriedeSign doch kein Erfolg beschieden, weil sich die Komplexität des menschlichen Körpers nicht über Kennwerte wohlgeordnet in ein Leistungsprofil zwängen lässt. Zudem ist der Arbeitsplatz nicht weniger kompliziert. Das Ziel muss darin bestehen, Arbeitsplätze zu gestalten, an denen alle Beschäftigten bequem arbeiten können. Dies erfordert ein großes Maß an Anpassungsfähigkeit, das häufig kostspielig ist. Doch sind die Investitionen durch die höhere Flexibilität meist gerechtfertigt. In den letzten Jahren beziehen immer mehr große Unternehmen Ergonomen in die Produktentwicklung ein. Entscheidungsträger erkennen, dass der kostengünstigste Weg, die Ergonomie in der Produktion zu verbessern, darin besteht, ein leicht herzustellendes Produkt zu entwickeln. Aus ergonomischer Sicht schlecht ausgelegte Arbeitsplätze verschwinden deswegen zunehmend. Ergonomie bei Kraftwerkzeugen Die Belastung eines Werkers hängt auch vom verwendeten Werkzeug ab. Für ein und denselben Schraubfall können – allein aus unserem Programm an Druckluft- und Elektroschraubern – gut ein Dutzend Versionen in Frage kommen. Alle wurden für unterschiedliche Einsatzbereiche entwickelt. So greift die Kfz-Werkstatt gern zum Schlagschrauber, während der Automobilhersteller für sicherheitsrelevante Ver-
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eine multidisziplinäre<br />
Wissenschaft.<br />
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Struktion<br />
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AngewAndte<br />
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Anpassung des Ar<strong>bei</strong>tsplatzes<br />
an den Werker<br />
Jeder Ar<strong>bei</strong>tsplatz ist einzigartig. Und weil<br />
Menschen verschieden sind, kann ein Ar<strong>bei</strong>tsplatz<br />
ideal für einen Werker, für einen anderen<br />
aber eine Katastrophe sein. Das könnte erklären,<br />
warum es so häufig und unvermutet<br />
zu Problemen kommt, wenn eine neue Produktionseinheit<br />
in Betrieb genommen wird.<br />
In der Vergangenheit hat man versucht,<br />
für jeden Werker ein Leistungsprofil zu erstellen<br />
und dieses mit einem Standard-Anforderungsprofil<br />
für die einzelnen Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
zu vergleichen. Diesen Versuchen war je-<br />
ergonoMie<br />
induStriedeSign<br />
doch kein Erfolg beschieden, weil sich die Komplexität<br />
des menschlichen Körpers nicht über<br />
Kennwerte wohlgeordnet in ein Leistungsprofil<br />
zwängen lässt. Zudem ist der Ar<strong>bei</strong>tsplatz<br />
nicht weniger kompliziert.<br />
Das Ziel muss darin bestehen, Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
zu gestalten, an denen alle Beschäftigten bequem<br />
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Maß an Anpassungsfähigkeit, das häufig kostspielig<br />
ist. Doch sind die Investitionen durch die<br />
höhere Flexibilität meist gerechtfertigt.<br />
In den letzten Jahren beziehen immer<br />
mehr große Unternehmen Ergonomen in die<br />
Produktentwicklung ein. Entscheidungsträger<br />
erkennen, dass der kostengünstigste Weg, die<br />
<strong>Ergonomie</strong> in der Produktion zu verbessern,<br />
darin besteht, ein leicht herzustellendes Produkt<br />
zu entwickeln. Aus ergonomischer Sicht<br />
schlecht ausgelegte Ar<strong>bei</strong>tsplätze verschwinden<br />
deswegen zunehmend.<br />
<strong>Ergonomie</strong> <strong>bei</strong> Kraftwerkzeugen<br />
Die Belastung eines Werkers hängt auch vom<br />
verwendeten Werkzeug ab. Für ein und denselben<br />
Schraubfall können – allein aus unserem<br />
Programm an Druckluft- und Elektroschraubern<br />
– gut ein Dutzend Versionen in<br />
Frage kommen.<br />
Alle wurden für unterschiedliche Einsatzbereiche<br />
entwickelt. So greift die Kfz-Werkstatt<br />
gern zum Schlagschrauber, während der Automobilhersteller<br />
für sicherheitsrelevante Ver-