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Ergonomie bei Handwerkzeugen - BUCK - Industrieservice

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Beurteilung von<br />

Reaktionskräften<br />

Für die Beurteilung von Reaktionskräften gibt<br />

es keine Normen. Die Norm ISO 6544 beschreibt<br />

nur ein Verfahren zur Messung des Impulses<br />

<strong>bei</strong> einer Maschine mit Stützgriff. Noch wissen<br />

wir nicht, wie häufig sich ein Werker Reaktionskräften<br />

aussetzen kann, bis ein gesundheitliches<br />

Risiko gegeben ist.<br />

Die Reaktionskräfte hängen vom Impuls<br />

ab, der <strong>bei</strong> der Anziehsequenz auf die Maschine<br />

übertragen wird. Da jedes Werkzeug einen gewissen<br />

Drehmomentbereich hat, sind die Reak-<br />

Drehmoment (Nm)<br />

M T<br />

t u<br />

t d<br />

Zeit (s)<br />

Abb. 3.12 Eine typische Anziehsequenz. Die<br />

Fläche unter der Kurve stellt den Impuls dar.<br />

lm<br />

tionskräfte je nach Drehmomenteinstellung<br />

<strong>bei</strong> derselben Verbindung unterschiedlich.<br />

Die subjektive Wahrnehmung variiert auch<br />

mit der jeweiligen Ar<strong>bei</strong>tshaltung. Beurteilungsverfahren<br />

für die Praxis müssen aber<br />

sehr einfach sein. Wir schlagen vor, den Skalierungsfaktor<br />

direkt proportional zu dem<br />

gemäß ISO 6544 für die harte Verbindung<br />

gemessenen Impuls anzuwenden.<br />

Denn in den meisten Fällen wird für die in<br />

der Norm erwähnten weichen Verbindungen<br />

eine Anziehdauer von mehr als 300 ms genannt.<br />

Nach unserer Definition kommt es dann aber<br />

nicht mehr zu einer Ruck- oder Stoßbelastung.<br />

Zudem ist die verfügbare Datenmenge für harte<br />

Verbindungen größer. Viele Hersteller und Anwender<br />

haben mit solchen Verbindungen zu tun.<br />

Zu beachten ist aber: Der Werker empfindet<br />

den Ruck umso nachteiliger, je weicher die<br />

Verbindung ist. Mittelweiche Verbindungen<br />

sind dagegen wieder angenehmer. Messen wir<br />

das Reaktionsverhalten eines Werkzeugs also<br />

nur an einer harten Verbindung, ist es kaum<br />

möglich, den für die jeweilige Drehmomenteinstellung<br />

ungünstigsten Schraubfall zu finden.<br />

Vergleicht man jedoch verschiedene Werkzeuge<br />

an unterschiedlich harten Verbindungen, wird<br />

immer dasjenige mit dem schwächsten Impuls<br />

bevorzugt werden.<br />

Die Beurteilung der Reaktionskräfte erfolgt<br />

anhand dreier Funktionen: einer für Werkzeuge<br />

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