Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

Die systematischen Schritte der wirkungsorientierten Folgenabschätzung
5.1.3 Ausmaß des Problems
Die Beschreibung des Problemausmaßes kann qualitativ oder quantitativ erfolgen und sollte
Auskunft über die bestehenden oder potentiellen gesellschaftlichen Kosten des Problems
geben. Wenn möglich sollten aber auch Zahlen, Daten und Fakten angegeben werden.
Das auftretende Problem sollte so weit wie möglich eingegrenzt und die angenommenen
Problemursachen, soweit sie nicht bereits unter Problemdefinition dargestellt wurden, deutlich
herausgearbeitet werden. Wichtig ist, die Auslöser des Problems zu identifizieren, damit gewählte
Lösungsansätze auch tatsächlich an der Problemursache ansetzen können.
5.1.4 Betroffene
Abbildung 11 Beispiel eines Problem-Ursachen-Zusammenhangs
Beispiel: Gesetz zur staatlichen Förderung der Bildung von
Fahrgemeinschaften
Ursachen:
• Flexible Arbeitszeiten
• Bequemlichkeit
• Verbindungen des
öffentlichen Verkehrs
• Kosten des öffentlichen
Verkehrs
• …
Hohes
Verkehrsaufkommen
durch Pendler-
Innen
Quelle: Böhret/Konzendorf (2001, S. 9)
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Maßnahmen:
• Ausbau des öffentlichen
Verkehrs
• Heimarbeit per EDV
• Subventionierung
von Fahrgemeinschaften
• …
Weiters ist zu prüfen, wer die vom Problem Betroffenen bzw. Interessenträger sind (z. B. Unternehmen,
bestimmte Bevölkerungsgruppen).
5.1.5 Nullszenario und allfällige Alternativen
Unter „Nullszenario“ sind die wahrscheinlichen Entwicklungen als Folge der Beibehaltung der
geltenden Rechtslage oder des Abstandnehmens vom geplanten Vorhaben zu erläutern und
zu bewerten. Das Nullszenario ist somit das Ausgangsszenario der Folgenabschätzung. Es ist
der „Zukunftsentwurf“, dem die Folgen der neuen Maßnahmen gegenübergestellt werden.