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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

Beispiel Sparmaßnahmen im Gesundheitsbereich: Im Gesundheitswesen waren 2009<br />

über 195.0000 Frauen und über 52.000 Männer beschäftigt (Quelle: Einkommensbericht der<br />

Statistik Austria). Werden durch Einsparungen z.B. in Krankenhäusern Stellen abgebaut, ist<br />

anzunehmen, dass überproportional Frauen davon betroffen sein werden.<br />

Wesentlichkeitskriterium:<br />

► Bildung: ab 10.000 Betroffenen und es ist ein Bereich betroffen, in dem ein Geschlecht<br />

zu unter 30% vertreten ist<br />

► Erwerbstätigkeit: ab 50.000 Betroffenen und es ist ein Bereich betroffen, in dem ein<br />

Geschlecht zu unter 30% vertreten ist<br />

► Einkommen: ab 50.000 Betroffenen und es ist ein Bereich betroffen, in dem ein Geschlecht<br />

zu unter 30% vertreten ist<br />

17.5.2.3 Leistung und Verteilung unbezahlter Arbeit<br />

Die Verteilung der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder<br />

formeller und informeller Freiwilligenarbeit auf Frauen und Männer ist nach wie vor sehr ungleich.<br />

Dies wurde u.a. durch die Zeitverwendungsstudie 2008/09 der Statistik Austria 25 belegt.<br />

Diese zeigte, dass Frauen in Österreich insgesamt 99,2 Millionen Arbeitsstunden jährlich in<br />

unbezahlte Hausarbeit investieren. Bei Männern beläuft sich dieser Wert auf 49,7 Millionen<br />

Arbeitsstunden.<br />

Mit Auswirkungen auf die Leistung und Verteilung unbezahlter Arbeit kann beispielsweise<br />

gerechnet werden, wenn<br />

■ Leistungen, die bisher privat erledigt wurden, von staatlicher Seite übernommen oder<br />

verstärkt übernommen werden.<br />

■ Leistungen von staatlicher Seite eingestellt oder eingeschränkt werden, und davon auszugehen<br />

ist, dass aber weiterhin ein Bedarf an dieser Leistung besteht und daher privat abzudecken<br />

ist.<br />

■ von staatlicher Seite Anreize zur Leistung unbezahlter Arbeit erfolgen oder eingestellt<br />

werden (z.B, Möglichkeit der Hospizkarenz, freiwilliges Soziales Jahr).<br />

Die Erbringung unbezahlter Leistungen umfasst insbesondere Arbeiten im Haushalt, Versorgungsleistungen<br />

für verschiedene Personen (Kinder, Alte oder Behinderte etc.), Nachbarschaftshilfe<br />

oder Vereinstätigkeit. Mit dieser Prüffrage soll abgeschätzt werden, ob die<br />

25 Zeitverwendung 2008/09 Ein Überblick über geschlechtsspezifische Unterschiede Endbericht der Bundesanstalt<br />

Statistik Österreich an die Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst:<br />

http://www.frauen.bka.gv.at/site/7232/default.aspx<br />

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