Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

Tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern
Beispiel Ökoprämie: Nur etwa jeder fünfte Neuwagen wird von einer Frau gekauft (Quelle:
Verkehrsclub Österreich). Von einer direkten Leistung wie etwa der Ökoprämie profitieren also
mehr Männer als Frauen. Außerdem fördert diese Art der Unterstützung verstärkt das männliche
Mobilitätsverhalten, denn die Mehrheit der Frauen in Österreich (64%) benutzt öffentliche
Verkehrsmittel oder geht zu Fuß.
Weitere Beispiele sind etwa Beihilfen, Förderungen für JungunternehmerInnen, Mindestsiche-
rung, Vereinsförderungen oder Unterstützungen für Kulturinstitutionen.
Nicht umfasst sind jedoch Versicherungsleistungen wie das Arbeitslosen- oder Krankengeld,
da diesen Einzahlungen gegenüberstehen.
Wesentlichkeitskriterium: Subventionen oder Leistungen an
► natürliche Personen: über 400.000 Euro pro Jahr und ein Geschlecht ist unterrepräsentiert,
d.h. unter 30% der Zielgruppe/den Kategorien der Zielgruppe oder der Begünstigten
sind Frauen oder Männer.
1. juristische Personen/Unternehmen: über 2,5 Mio. Euro pro Jahr und ein Geschlecht
ist unterrepräsentiert: unter 30% bei den Beschäftigten bzw. 25% bei den Leitungspositionen
oder unter 30% bei den NutzerInnen/Begünstigten.
►
17.5.2.2 Allgemeine oder berufliche Bildung, Erwerbstätigkeit und/oder
Einkommen
Dieser Themenkomplex analysiert konkrete Auswirkungen von Maßnahmen auf den Zugang
zu Bildung, die Bildungsbeteiligung, die Situation unselbstständig Erwerbstätiger am Arbeitsmarkt
sowie das Einkommen von Frauen und Männern. Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen
auf die Verteilung neu geschaffener oder abgebauter Arbeitsplätze, der erwarteten
Entwicklung der Einkommensunterschiede sowie der Bildungsbeteiligung im Hinblick auf Neuanfänge
und Abschlüsse von Frauen und Männern.
Auswirkungen auf die allgemeine und/oder berufliche Bildung entstehen beispielsweise,
wenn:
■ neue Bildungsangebote bzw. -strukturen geschaffen werden.
■ der Zugang zu Bildungsangeboten geregelt wird.
■ bestehende Bildungsangebote bzw. -strukturen geändert werden.
Die Erwerbstätigkeit kann beispielsweise betroffen sein, durch den Auf- und Abbau bzw. die
Erhaltung von Arbeitsplätzen im öffentlichen oder privaten Sektor. Dies kann direkt oder durch
Investitionen geschehen. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, kann das unterschiedliche
Auswirkungen auf die Berufsausübung von Frauen und Männern haben.
Das Einkommen von Frauen und Männern ist jedenfalls dann betroffen, wenn mit einer Veränderung
des Einkommensniveaus einer größeren Anzahl an Personen gerechnet wird.
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