Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung
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Soziale Auswirkungen<br />
■ den Auswirkungen innerhalb und außerhalb der Arbeitswelt.<br />
Als Bezugsrahmen ist ein aussagekräftiges und typisches Jahr bezogen auf einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren ab Umsetzung der Regelung bzw. Realisierung des sonstigen Vorhabens<br />
heranzuziehen.<br />
15.3.3.4 Auswirkungen auf Personen, die Pflegegeld nach dem<br />
Bundespflegegeldgesetz beziehen<br />
Schritt 1: Zuerst ist zu beurteilen, welche Gruppen im Umfeld der Pflege betroffen sind.<br />
Das Vorhaben kann Auswirkungen unmittelbar auf pflegebedürftige Menschen haben (wenn<br />
z.B. deren Einstufung nach dem BPGG, deren Einkommenssituation oder deren gesundheitliche<br />
Situation beeinflusst wird).<br />
Das Vorhaben hat Auswirkungen auf pflegende Angehörige, wenn z.B. die Vereinbarkeit von<br />
Pflege und Beruf, die Einkommenssituation oder die sozialversicherungsrechtliche Absicherung<br />
pflegender Angehöriger betroffen ist.<br />
Das Vorhaben hat Auswirkungen auf soziale Dienste für pflegebedürftige Menschen, wenn z.B.<br />
deren Verfügbarkeit und Leistbarkeit beeinflusst wird.<br />
Schritt 2: Hinsichtlich der bei Schritt 1 ausgewählten Gruppe ist nun anzugeben, wie sich die<br />
Auswirkungen konkret darstellen.<br />
Es ist der jeweilige Wirkungszusammenhang möglichst konkret zu beschreiben und anzuführen,<br />
ob bestimmte Personengruppen (z.B. Frauen, Männer) unterschiedlich betroffen sind.<br />
Gegebenenfalls sind auch besondere zeitliche Verläufe zu beschreiben.<br />
Informationen zum Thema Bezieher/innen von Pflegegeld und sonstige Informationen (z.B.<br />
Bezieher/innen nach Stufen, Geschlecht, Alter, etc.) können dem jeweils letzten „Österreichischen<br />
Pflegevorsorgebericht“ (Kapitel „Geldleistungen“) entnommen werden. Dieser kann<br />
abgerufen werden unter: https://broschuerenservice.bmask.gv.at/ (Suchbegriff Pflegevorsorge).<br />
Die jeweilige Betreuungssituation stellt sich unterschiedlich dar. Ca. 80% der pflegebedürftigen<br />
Menschen werden zu Hause im Rahmen der Familie, mit oder ohne Unterstützung durch<br />
mobile Dienste betreut. Dabei sind pflegende Angehörige, zum überwiegenden Teil sind dies<br />
Frauen, oftmals Mehrfachbelastungen ausgesetzt, z.B. in psychischer, physischer, finanzieller<br />
und zeitlicher Hinsicht. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Rahmenbedingungen<br />
und der Bereitschaft bzw. der Möglichkeit zur Pflege in der Familie.<br />
Schritt 3: Abschließend ist anzugeben, auf wie viele pflegebedürftige Menschen/pflegende<br />
Angehörige wird sich das Vorhaben nach der praktischen Umsetzung auswirken wird.<br />
Die zusammenfassende Darstellung der Anzahl der betroffenen Personen soll nach Möglichkeit<br />
gegliedert werden nach aussagekräftigen Aspekten wie Maßnahme und/oder Personengruppe<br />
(Alter, Geschlecht, pflegebedürftige Menschen, pflegende Angehörige o.ä.).<br />
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