Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung
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Soziale Auswirkungen<br />
Anzahl der Betroffenen: Rund 112.000 allein in der Gastronomie; auch wenn man berücksichtigt<br />
dass hier auch Beschäftigte miterfasst sind, die nicht im Service tätig sind, so ist umgekehrt davon<br />
auszugehen, dass von den 88.800 Beschäftigten im Beherbergungswesen auch ein nicht<br />
unwesentlicher Teil im Service tätig ist.<br />
Erläuterung: Die Regelung wird sich – entweder positiv (Rauchverbot) oder durch Beibehaltung<br />
des status quo (kein Rauchverbot und damit Gesundheitsgefahr durch Passivrauchen) negativ –<br />
auf alle in der Gastronomie Beschäftigten auswirken, die mit der Verabreichung von Speisen und<br />
Getränken beschäftigt ist.<br />
15.3.3.2 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />
Erreicht die Veränderung der privaten oder der öffentlichen oder der Auslandsnachfrage die<br />
Größenordnung von € 40 Mio. in einem Jahr, dann liegt eine wesentliche soziale Auswirkung<br />
vor, die mittels der vertiefenden Abschätzung analysiert werden muss.<br />
Die Größe der Nachfrageveränderung kann bei einer Änderung oder Neueinführung eines<br />
sozialen Transfers etwa dahingehend abgeschätzt werden, dass die Zahl der betroffenen<br />
Personen mal der (Veränderung der) Leistungshöhe des Transfers mal der Bezugsdauer (in<br />
einem Jahr) geschätzt wird. Bei öffentlichen Bauaufträgen kann etwa das Bauvolumen pro<br />
Jahr herangezogen werden.<br />
Bei wesentlichen sozialen Auswirkungen in der Subdimension Arbeitsmarkt werden mittels der<br />
im IT-Tool zur WFA (über das Modul Makroökonomie) zur Verfügung gestellten Beschäftigungsmultiplikatoren<br />
automatisch die Effekte auf die unselbständige Beschäftigung, differenziert<br />
nach Geschlecht und Altersgruppen, sowie auf die selbständige Beschäftigung<br />
ausgewertet. Einzugeben ist die jährliche Summe der Nachfrageveränderung, wobei drei<br />
große Nachfrage-Obergruppen zur Verfügung stehen, nämlich private oder öffentliche Investitionen,<br />
der private oder öffentliche Konsum oder die Exportnachfrage. Die Auswirkung auf die<br />
AusländerInnenbeschäftigung ist qualitativ abzuschätzen und erfolgt nicht automatisch aus<br />
dem IT-Tool.<br />
Für die Abschätzung der Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit ist jedenfalls eine qualitative<br />
Darstellung vorzunehmen. Für eine Quantifizierung der Effekte auf die Arbeitslosigkeit kann,<br />
- soweit keine anderen, detaillierteren Untersuchungen oder Erfahrungen vorliegen -, davon<br />
ausgegangen werden, dass die Besetzung zusätzlicher Arbeitsplätze zu 30% von Personen<br />
aus dem Arbeitslosenregister und zu 70% von noch nicht erwerbsaktiven Personen<br />
erfolgt. Ein über die Beschäftigungsmultiplikatoren geschätzter positiver Beschäftigungseffekt<br />
kann somit die Arbeitslosigkeit um rund 30% reduzieren.<br />
Beispiele für relevante Auswirkungen:<br />
Die mindestsichernden Elemente in der Arbeitslosenversicherung waren bis 2010 auf das Arbeitslosengeld<br />
beschränkt. In der Notstandshilfe (NH) gab es bis dahin keinen Ergänzungsbetrag bei<br />
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