02.09.2013 Aufrufe

Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Soziale Auswirkungen<br />

Direkte Auswirkungen auf Pflegegeldbezieher/innen:<br />

Eine direkte Betroffenheit liegt dann vor, wenn eine Maßnahme einen Effekt auf die unmittelbare<br />

Lebenssituation eines pflegebedürftigen Menschen hat. Dies betrifft im Besonderen Vorhaben,<br />

die eine Auswirkung auf die<br />

■ Einstufung nach dem Bundespflegegeldgesetz,<br />

■ Einkommenssituation (z.B. Pensionshöhe)<br />

■ gesundheitliche Situation pflegebedürftiger Personen<br />

haben.<br />

Beispiel für eine direkte Betroffenheit:<br />

Wenn Maßnahmen im Bereich des Gesundheitswesens, z.B. im Rahmen der Prävention oder der<br />

Rehabilitation, zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes hilfebedürftiger Menschen führen<br />

würden, so wäre zu hinterfragen, ob dies nicht auch zu einer Verminderung der Pflegebedürftigkeit<br />

bzw. zu einem längeren Erhalt der Selbständigkeit führt.<br />

Indirekte Auswirkungen auf Pflegegeldbezieher/innen:<br />

Eine indirekte Betroffenheit von Bezieher/innen/n von Pflegegeld liegt insbesondere vor, wenn<br />

Maßnahmen einen Effekt auf die Verfügbarkeit und/oder die Leistbarkeit von Pflege haben.<br />

Die jeweilige Betreuungssituation stellt sich sehr unterschiedlich dar. Der Großteil der hilfebedürftigen<br />

Menschen wird informell zu Hause durch die Familie und Nachbarn gepflegt, pflegende<br />

Angehörige nehmen daher eine zentrale Position ein. Dabei sind die pflegenden<br />

Angehörige, zum überwiegenden Teil sind dies Frauen, oftmals Mehrfachbelastungen ausgesetzt,<br />

z.B. in psychischer, physischer, finanzieller und zeitlicher Hinsicht.<br />

Es kommt vielfach vor, dass die Pflege von Angehörigen derart aufwändig ist, dass die Pflegeperson<br />

die Arbeitszeit reduzieren muss oder die Erwerbstätigkeit überhaupt aufgibt. Der Bundesgesetzgeber<br />

hat diesem Umstand Rechnung getragen und sukzessive Maßnahmen<br />

geschaffen, um pflegende Angehörige finanziell und sozialversicherungsrechtlich abzusichern.<br />

So soll der Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer gewohnten Umgebung sichergestellt<br />

werden.<br />

Es besteht ein Zusammenhang zwischen den gegebenen Rahmenbedingungen und der Bereitschaft<br />

bzw. der Möglichkeit zur Übernahme der Pflege in der Familie. Hier sind vor allem<br />

jene Aspekte und Auswirkungen von Bedeutung, die einen Einfluss haben auf<br />

■ die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf (z.B. Familienhospizkarenz: Arbeitnehmer/innen<br />

haben nach den §§ 14a, 14b und 15a Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz die Möglichkeit,<br />

zur Begleitung sterbender Angehöriger oder schwersterkrankter Kinder ihre Ar-<br />

231

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!