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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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■ armutsgefährdet sind oder<br />

Soziale Auswirkungen<br />

■ nach EU-Definition erheblich materiell depriviert sind oder<br />

■ unter 60 Jahre sind und in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität<br />

leben.<br />

Armutsgefährdung<br />

Armutsgefährdet sind Personen, wenn das äquivalisierte Haushaltsnettoeinkommen (Erwerbseinkommen,<br />

Sozialleistungen, andere Einkünfte) unter 60% des nationalen äquivalisierten<br />

Netto-Medianeinkommens liegt. Die Armutsgefährdungsschwelle liegt laut EU-SILC 2011<br />

(Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa) in Österreich<br />

bei 1.066 € pro Monat (12 Mal im Jahr) für einen Einpersonenhaushalt. In Österreich sind<br />

ca. 12% der Bevölkerung armutsgefährdet, das entspricht rund 1 Mio. Personen.<br />

Erhebliche materielle Deprivation<br />

Personen, deren Haushalt vier oder mehr der folgenden neun auf EU-Ebene festgelegten<br />

Merkmale für erhebliche materielle Deprivation aufweist, sind erheblich materiell depriviert:<br />

■ Es bestehen Zahlungsrückstände bei Miete, Betriebskosten oder Krediten.<br />

■ Es ist finanziell nicht möglich, unerwartete Ausgaben zu tätigen.<br />

■ Es ist finanziell nicht möglich, einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren.<br />

■ Es ist finanziell nicht möglich, die Wohnung angemessen warm zu halten.<br />

■ Es ist finanziell nicht möglich, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare<br />

vegetarische Speise zu essen.<br />

■ Ein PKW ist finanziell nicht leistbar.<br />

■ Eine Waschmaschine ist finanziell nicht leistbar.<br />

■ Ein Farbfernsehgerät ist finanziell nicht leistbar.<br />

■ Ein Telefon oder Handy ist finanziell nicht leistbar.<br />

Personen in Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität<br />

Zu dieser Gruppe gehören Personen, die jünger sind als 60 Jahre und in einem Haushalt mit<br />

keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben. Dazu zählen jene Haushalte, in denen<br />

Personen im Erwerbsalter (hier: 18- bis 59-jährige Personen, ausgenommen Studierende) in<br />

geringem Ausmaß erwerbstätig sind. Die Haushalte schöpfen weniger als 20% des Erwerbspotenzials<br />

des entsprechenden Haushaltes aus.<br />

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