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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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Soziale Auswirkungen<br />

15 Soziale Auswirkungen<br />

15.1 Einleitung<br />

Nach § 17 des Bundeshaushaltsgesetzes 2013 hat die wirkungsorientierte <strong>Folgenabschätzung</strong><br />

bei Regelungsvorhaben und sonstigen Vorhaben jedenfalls auch Auswirkungen in sozialer<br />

Hinsicht zu berücksichtigen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie Menschen durch legistische<br />

oder sonstige Maßnahmen in sozialer Hinsicht berührt werden können:<br />

■ So ist die Hälfte aller in Österreich lebenden Menschen unselbstständig erwerbstätig. Sie<br />

verbringen einen wesentlichen Teil ihrer Lebenszeit in dieser Beschäftigung, wobei dies natürlich<br />

sowohl andere Menschen, wie z.B. Familienangehörige als auch andere Bereiche<br />

des Lebens, wie etwa die Freizeitgestaltung, mit beeinflusst. Maßnahmen, die Aspekte der<br />

Arbeit beeinflussen oder auf sie einwirken, sind somit von zentraler Bedeutung für die<br />

Menschen in Österreich.<br />

■ Gesetzliche oder sonstige Maßnahmen können direkte und indirekte Auswirkungen auf<br />

Teilbereiche des selbständigen oder unselbständigen Beschäftigungsniveaus als auch auf<br />

die Arbeitslosigkeit haben. Diese Wirkungen haben Effekte auf das laufende Einkommen<br />

der betroffenen Personen und teilweise auf die individuelle zukünftige Höhe von Leistungen<br />

Höhe der Arbeitslosen- und Sozialversicherung und auf die Finanzierung des Staatshaushalts<br />

und der Systeme der sozialen Sicherheit.<br />

■ Gemäß dem fünften Kernziel der Strategie Europa 2020 soll die Zahl der von Armut oder<br />

sozialer Ausgrenzung betroffenen Menschen um mindestens 20 Millionen auf EU-Ebene<br />

gesenkt werden. Österreich hat in diesem Zusammenhang die Bestrebung formuliert, einen<br />

nationalen Beitrag von 235.000 Personen zur Reduzierung innerhalb von zehn Jahren<br />

zu leisten.<br />

■ Menschen mit Behinderung sind in ihrer Biografie insbesondere im Zugang zum Arbeitsmarkt,<br />

aber auch im Erwerbsleben selbst und letztlich in ihrer gleichberechtigten Teilhabe<br />

am beruflichen und gesellschaftlichen Leben, mit mannigfaltigen Barrieren konfrontiert, deren<br />

Überwindung ohne Unterstützung vielfach nicht restlos gelingt.<br />

■ Die Betreuung hilfebedürftiger, zumeist älterer Menschen ist ein zentrales Thema der<br />

österreichischen Sozialpolitik, wobei die zukünftige demografische Entwicklung eine große<br />

Herausforderung darstellt. Schon jetzt sind viele hunderttausende Bürger/innen direkt oder<br />

indirekt – etwa als pflegende Angehörige davon betroffen: Derzeit beziehen rund 440.000<br />

Frauen und Männer, das sind immerhin rund 5% der österreichischen Bevölkerung, Pflegegeld.<br />

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