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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen<br />

■ Bildungspolitik (etwa höhere Qualifikation durch längere Ausbildung führt kurzfristig zu einer<br />

Senkung des Arbeitsangebots, mittel- langfristig wäre mit einer höheren Beschäftigung zu<br />

rechnen),<br />

■ Kombilohn (Arbeitskräfte werden „billiger“, es ist mit einem Nachfrageanstieg zu rechnen)<br />

Eine Steigerung bzw. Senkung des Arbeitsangebotes bzw. der Arbeitsnachfrage kann auch<br />

durch geänderte Rahmenbedingungen erfolgen z.B.:<br />

■ Maßnahmen zur Anhebung des effektiven Pensionsantrittsalters (etwa Pensionsreformen,<br />

Quotenregelungen zur Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen)<br />

■ Umsetzung europarechtlicher Vorgaben (etwa Arbeitsmarktöffnungen, Bestimmungen zur<br />

Anerkennung von Qualifikationen)<br />

■ Arbeitsmarktpolitik allgemein (etwa Zumutbarkeitsbestimmungen, Dauer der Versicherungsleistung)<br />

■ Umstellung von Bildungssystemen (etwa Lehre mit Matura)<br />

Beispiel: Implementierung von Pensionsreformen zur Anhebung des effektiven<br />

Pensionsantrittsalters wie sie in Österreich etwa 2003 durchgeführt wurde.<br />

Eine resultierende Steigerung der Beschäftigungsquote der 55-64 Jährigen (i.e. eine Steigerung des<br />

Einsatzes des Produktionsfaktors Arbeit) sollte mit einem Wertschöpfungseffekt von über 40 Mio.<br />

Euro pro Jahr verbunden sein. Diese positiven Auswirkungen sind in Studien dokumentiert. [etwa in<br />

IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung aus dem Institut der deutschen<br />

Wirtschaft Köln, 36. Jahrgang, Heft 1/2009; ISSN 0941-6838]<br />

Produktivität<br />

In dieser Kategorie werden alle Bereiche erfasst, die den technischen Fortschritt (interpretiert<br />

als Totale Faktorproduktivität; TFP) und die Produktivität der Produktionsfaktoren beeinflussen,<br />

z.B. durch:<br />

■ Technologieimport, der zu effizienteren Produktionsabläufen führt<br />

■ Höhere F&E Aktivität<br />

■ Erhöhung der Breitbandabdeckung<br />

■ Ausbau des Humankapitals durch Bildungsreformen<br />

■ Attraktivierung des Standortes für Fachkräfte und Forscher aus dem Ausland<br />

Produktivität wird üblicherweise als das Verhältnis des BIP zu den geleisteten Arbeitsstunden<br />

pro Jahr gemessen, da diese beiden Kenngrößen leicht ermittelt werden können. Zusätzlich<br />

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