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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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1. Identifikation der betroffenen Angebotska-<br />

tegorien<br />

Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen<br />

162<br />

Es werden die Elemente „Arbeit“, „Kapital“,<br />

„Produktivität“ sowie „Wirtschaftsstandort und<br />

Wettbewerbsfähigkeit“ unterschieden.<br />

3. Argumentation Die erläuternde Beschreibung in einem freien<br />

Textfeld ist (nach Möglichkeit) durch geeignete<br />

Indikatoren bzw. Verweisen auf Studien zu<br />

untermauern.<br />

Nähere Erläuterung der Vorgehensweise je Element:<br />

Kapital<br />

Die grundlegende Frage in diesem Bereich ist, ob mit dem Regelungsvorhaben Auswirkungen<br />

auf das gesamtwirtschaftliche Kapitalangebot bzw. die Kapitalnachfrage in Verbindung stehen.<br />

Das Kapitalangebot innerhalb einer Volkswirtschaft wird überwiegend durch die privaten Haushalte<br />

bestimmt. Es umfasst insgesamt alle Finanzmittel, die dem Markt von den verschiedenen<br />

Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt werden. Die Spareinlagen sind beispielsweise für<br />

Banken eine bedeutende Quelle, um Kredite vergeben zu können. Werden diese beeinflusst<br />

(etwa über staatliche Prämien), so verändert sich auch das Kapitalangebot. Kapital nachgefragt<br />

wird von allen Wirtschaftsakteuren (private Haushalte, Unternehmen, Staat, Ausland,<br />

Finanzsektor), um die entsprechend gewünschte Aktivität (Produktion, Dienstleistung, Konsum,<br />

Weitervergabe) zu ermöglichen. Die öffentliche Hand kann die Angebotsvolumina durch die<br />

Gestaltung der Rahmenbedingungen beeinflussen oder selbst Kapital bereitstellen. Durch die<br />

globalisierten Finanzmärkte werden das Kapitalangebot und die Kapitalnachfrage stark vom<br />

Weltgeschehen d.h. exogen beeinflusst.<br />

Aus volkswirtschaftlicher Sicht versteht man unter Kapital jedoch nicht nur Finanzmittel selbst,<br />

sondern auch Sachkapital in Form von Maschinen oder Werkzeug, das mit diesen finanziellen<br />

Ressourcen erworben bzw. erneuert wird. Eine Erhöhung des Kapitalangebots wäre in dieser<br />

Betrachtung etwa auch durch zur Verfügung stellen dieser Produktionsmittel bzw. einen leichteren<br />

Zugang zu diesen möglich.<br />

Eine Steigerung bzw. Senkung des Kapitalangebots bzw. der Kapitalnachfrage erfolgt über<br />

direkte Eingriffe z.B.:<br />

■ Quotenregelungen (etwa: Banken müssen eine Quote X ihrer Liquidität für Kredite an KMU<br />

zur Verfügung stellen),<br />

■ Verbote (etwa: Maschine X darf aus Umweltschutzgründen nicht mehr für die Produktion<br />

verwendet werden),<br />

■ Förderprogramme (etwa: Bausparen wird gefördert),<br />

■ Reaktion auf exogene Faktoren (etwa: Konjunkturpaket mit Finanzierungsmittel für KMU)

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