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Handbuch Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

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Wirkungsorientierung in der Bundesverwaltung<br />

1 Wirkungsorientierung in der<br />

Bundesverwaltung<br />

1.1 Was heißt Wirkungsorientierung?<br />

Die traditionelle öffentliche Verwaltung wird über Ressourcen gesteuert und geführt. Durch die<br />

Zuteilung verschiedener Inputs, wie finanzielle Mittel und Personal, wird erreicht, dass die<br />

Verwaltung in bestimmten Aufgabenfeldern tätig wird. Dieser Steuerungsmechanismus bringt<br />

einige negative Leistungsanreize mit sich. Eine effiziente (wirtschaftliche) Arbeitsweise führt zu<br />

Budgetkürzungen in der nächsten Haushaltsperiode, Konsequenz ist häufig das sogenannte<br />

„Dezemberfieber“. Effektives (wirksames) Verwaltungshandeln wird nicht honoriert, weil die<br />

Ergebnisse der Verwaltungstätigkeit kaum in die Diskussion mit einbezogen werden.<br />

Bei neuen Gesetzen oder Verordnungen ist nicht klar, von welchen erwünschten oder unerwünschten<br />

Auswirkungen ausgegangen werden muss und so kann später nicht beantwortet<br />

werden, ob die neue Regelung ein Erfolg war und ob die Kosten auf den verschiedenen Ebenen<br />

vom Nutzen aufgewogen werden.<br />

An diesen Schwächen knüpft die Wirkungsorientierung an. Nicht die zur Verfügung stehenden<br />

Ressourcen, sondern die angestrebten Wirkungen und die hierfür erforderlichen Leistungen<br />

bilden den Ausrichtungsmaßstab des Verwaltungshandelns. Dahinter steht der Gedanke, dass<br />

die Wirkung letztendlich das Ziel staatlichen Handelns ist und nicht nur das bloße Tätigwerden<br />

der Verwaltung.<br />

Bei der Umsetzung der Wirkungsorientierung sind grundsätzlich drei Anwendungsgebiete<br />

voneinander zu unterscheiden:<br />

■ <strong>Wirkungsorientierte</strong> Verwaltungssteuerung mit dem Ziel einer effektiven und effizienten<br />

öffentlichen Verwaltung.<br />

■ <strong>Wirkungsorientierte</strong> Haushaltsführung mit dem Ziel einer effektiveren und effizienteren<br />

Verwendung öffentlicher Mittel.<br />

■ <strong>Wirkungsorientierte</strong> <strong>Folgenabschätzung</strong> von Regelungs- und sonstigen Vorhaben sowie<br />

deren interne Evaluierung als Beitrag zur Verbesserung der Rechtssetzung.<br />

Diese Themen sind nicht losgelöst voneinander zu betrachten. Die wirkungsorientierte <strong>Folgenabschätzung</strong><br />

ist vielmehr Teil einer wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung und Haushaltsführung.<br />

Das <strong>Handbuch</strong> fokussiert sich im Folgenden auf die wirkungsorientierte<br />

<strong>Folgenabschätzung</strong>. Näheres zur wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung sowie der wirkungsorientierten<br />

Haushaltsführung kann in eigenen Handbüchern nachgelesen werden.<br />

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