Projektbericht (4.393 KB, pdf) - wiener wohnbau forschung
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zeitgenössische Bericht – „von einem schwarzgrundirten, goldvergitterten Wandmuster<br />
umrahmt“, was auch die Restaurierung zutage gebracht hat.<br />
Abb. 13<br />
Mit acht sogenannten Zonenbildern, den Ansichten von Philae in Ägypten, Ellora in<br />
Indien, Athen, Corfu, Capri, Rom, Wien und einer Dachstein‐Gebirgslandschaft<br />
versammelt Gustav Epstein eine Auswahl signifikanter Sehenswürdigkeiten in e i n e m<br />
Raum – damit einem gemalten Welt‐Cicerone gleich. Ihre Sujets, vorwiegend besonders<br />
ansprechende Landschaften oder Stätten mit antiken Monumenten, erlauben die<br />
Imagination einer Reise in die Ferne und in die Vergangenheit, ermöglichen eine<br />
zeiträumliche Flucht in Wunschzeiten und Wunschräume. In ihrem Abbild entmater‐<br />
ialisiert und zur Schönheit purifiziert, können die Sehenswürdigkeiten als Sammel‐<br />
objekte angeeignet werden. Der (Welt‐)Bürger setzt sich damit in den Besitz der<br />
Tradition "aller Zeiten, Völker und Kulturen". Und das über den Türen angebrachte<br />
Ornament, das einst ein griechisches Grabmal in Epidaurus bekrönte, fungiert hier als<br />
Objekt ästhetischer Aneignung, wie auch – in Erinnerung an das Ursprüngliche – als<br />
Zeichen der Abwehr, der Flucht vor dem drohenden künftigen Untergang.<br />
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